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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Thut sie mit erhobener Hand anhalten. »Geht eurem ›Elohim‹ dienen«, schnauzte er. »Aber sagt mir, wer mit euch ziehen wird.«
    Cheftu kniff sich in den Nasenrücken und rieb sich müde die Augen. Die Katastrophe wäre nicht mehr abzuwenden.
    Er brauchte Moshes Antwort und Thuts um so hitzigere Erwiderung gar nicht erst zu hören, um zu wissen, daß ihnen eine noch größere Plage bevorstand.
    Durch einen Schleier der Resignation sah er, wie die beiden Soldaten, die sich noch auf den Beinen halten konnten, ihre Schwerter zogen und die Apiru aus dem Saal jagten. Verflucht seien deine Augen, Thutmosis III., grollte er. Ohne daß Thut ihn entlassen hätte, schlüpfte Cheftu aus dem Audienzsaal und eilte zurück in seine Gemächer.
    Jedermann erholte sich so allmählich, stellte er fest. Die Gänge waren gefegt, und in der heißen, sonnendurchglühten Luft lag der Duft von frischgebackenem Brot. Er trat in seine Kammer und erblickte Ehuru, der sitzend und mit klarem Blick zwei junge Israeliten unterwies, wie sie Essen aus der Küche zu holen und wohin sie die Laken zu bringen hatten, damit sie gewaschen wurden. Meneptah saß zusammen mit Chloe am Tisch, und beide bedienten sich von einem Tablett mit angematschtem Obst. Meneptah kreuzte respektvoll die Hand vor der Brust, grinste Cheftu aber breit dabei an.
    Chloe eilte, offenbar durch seine Miene alarmiert, zu ihm hin. »Was ist? Was gibt es für Probleme?«
    Cheftu wartete ab, bis er saß und einen Schluck Wein genommen hatte. Dann erklärte er in seinem schweren Englisch: »Weißt du, wieso die Juden das Passahfest feiern?«
    »Ja«, sagte Chloe und erbleichte, während sie kurz auf den verwirrten Meneptah blickte.
    »Es sieht so aus, als würde es stattfinden. Der Prinz hat nicht nachgegeben. Er ist entschlossen, Ägypten zu vernichten.«
    Chloe begann, eine Orange zu schälen. »Was kommt als nächstes?«
    »Heuschrecken, morgen.« Cheftu nahm die Hälfte entgegen, die sie ihm hinstreckte, und sah Meneptah an. »Mein Freund«, sagte er auf ägyptisch, »hör mir genau zu. Euer Prophet Moshe hat geweissagt, daß morgen Heuschreckenschwärme einfallen und das Land verwüsten werden. Ihr müßt alles für eure Reise in die Wüste vorbereiten.«
    »Die Plagen haben uns bis jetzt immer verschont«, protestierte Meneptah.
    »Diesmal hat Gott nicht gesagt, daß die Plage euch nicht treffen wird«, belehrte ihn Cheftu. »Ihr müßt euch schützen. Ruf alle zusammen, die du finden kannst, und gehe mit ihnen über die Felder und an den Fluß. Knoblauch und Zwiebeln sind beinahe reif, und die Bäume sind voller Obst; pflückt alles ab. Bevor ihr euch heute abend ins Bett legt, schließt euer Essen gut ein. Laßt nur Brot und Bier draußen liegen. Dann werdet ihr immer noch Obst und Gemüse haben, nachdem die Heuschrecken wieder verschwunden sind. Geh jetzt, mein Freund.«
    Meneptah stand auf. »Wirst du und die Herrin RaEm mit uns reisen?« Er sah sie beide an.
    Gleichmütig antwortete Cheftu: »Das haben wir noch nicht entschieden, aber wir haben auch noch Zeit.«
    Der Israelit trat an die Tür zum Garten. Cheftus Ruf hielt ihn noch einmal auf. »Komm nicht in den Palast zurück, solange ich nicht nach dir schicke. Ägypten ist aufgebracht, und du trägst die Kleidung deines Stammes. Du bist in Gefahr.«
    Den Nachmittag verbrachten sie so, wie Cheftu es auch den Sklaven empfohlen hatte: Sie ernteten Zwiebeln, Salat, Obst und Kräuter am Flußufer. Bis Re am Abend den Feuertod starb und der Himmel sich zinnoberrot und golden überzogen hatte, paddelte Cheftu ihr kleines Beiboot durch den moskitoschweren Abend.
    Als sie in den Palast zurückkehrten, bestellte Cheftu etwas zu essen und ein Bad, dann schickte er Ehuru in den Speisesaal für die Bediensteten. Er schenkte Chloes Weinkelch voll und hielt ihn ihr an die Lippen. Sie nahm einen Schluck der zu schwerer Süße vergorenen Datteln und spürte ein Kribbeln, als sie den Blick in Cheftus Augen bemerkte. »Die nächsten Tage werden wie von Seth sein«, sagte er. »Wir sollten uns amüsieren, solange es noch geht.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl«, erwiderte sie schelmisch. Ein bandagierter Sklave brachte ein Tablett mit Brot und honiggeröstetem Geflügel herein, und Cheftu schickte ihn mit einem Lächeln wieder fort. Er zog Chloe zu sich her und an seine Brust, bis sie zwischen seinen Schenkeln saß.
    Einen Arm um sie gelegt, riß er Fleischstücke aus dem toten Vogel und fütterte sie damit, ohne sie auch nur eine

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