Timm Thaler
lesen konnte: „Ich kam wieder, als ich lachen konnte. Timm.“
Das letzte Lebenszeichen von Timm Thaler kam aus einem
Bäckerladen. Dort tauchte vor vielen Jahren ein höflicher junger
Herr auf, den die Bäckermeisterin nicht zu kennen schien. Als sie ihn nach seinen Wünschen fragte, zog der junge Mann plötzlich ein
finsteres Gesicht und murmelte: „Ich breche ein, Frau Bebber! Bei Präsidents vom Wasserwerk!“
„Timm Thaler!“ kreischte die Bäckersfrau überrascht.
Aber der junge Herr legte einen Finger auf die Lippen und sagte:
„Pscht! Verraten Sie mich nicht, Frau Bebber! Ich heiße jetzt Enrico Grandizzi, Besitzer des lustigsten Theaters dei Welt, der
Marionettenbühne ,Die Margarinekiste’.“
„Wie spaßig!“ rief Frau Bebber. „Die habe ich gestern zufällig
besucht. Jemand Unbekanntes hat mir eine Karte dafür geschickt.
Das heißt…“ (sie schielte Timm von der Seite an) „… vielleicht war es auch jemand Bekanntes!“
„Das kann schon sein“, meinte der junge Herr mit zwei Kringeln
in den Mundwinkeln.
„Es wurde die Geschichte vom verkauften Lachen gegeben“, fuhr
Frau Bebber fort. „Ein schönes Stück. Man kann sich so viel dabei denken.“
„Was haben Sie sich denn dabei gedacht, Frau Bebber?“
erkundigte sich der junge Herr.
„Nuja, Timm, zuerst war mir die Sache ziemlich unheimlieh, das
geb’ ich ehrlich zu. Aber zum Ende hin hab’ ich schrecklich lachen müssen. Und da hab’ ich mir gedacht: Wo der Mensch lacht, hat der Teufel seine Macht verloren.“
„Hübsch gesagt, Frau Bebber“, antwortete der junge Herr.
„Genauso muß man den Teufel auch behandeln. Dann werden seine
Hörner stumpf.“
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