Tina und Tini 07 - Tina und Tini entlarven die Tigerbande
du?“
„Nicht, daß ich wüßte.“
„Sollen wir die Umgebung mal absuchen?“ schlug Tina kleinlaut vor.
„Ich glaube nicht, daß es Sinn hat. Aber wir müssen es wohl tun um ganz sicherzugehen. Los, beeilen wir uns, ehe es ganz dunkel wird!“ Tini zog Tina mit sich fort und begann, das Gebüsch hinter dem Parkplatz abzusuchen.
Die Jungen folgten zögernd ihrem Beispiel. Keiner von ihnen erwartete, das Rad in der Nähe zu finden.
Vom Schloß her kam eine alte Frau. Sie ging gebückt, am Arm trug sie eine zerschlissene Einkaufstasche, aus der eine Thermosflasche und eine zusammengerollte Illustrierte heraussahen.
„Du, ist das nicht die Kassiererin vom Schloß drüben?“ flüsterte Tina. „Vielleicht hat sie etwas beobachtet? Von ihrem Kassenhäuschen aus müßte sie den Parkplatz doch sehen können?“
„Fragen wir sie mal!“ Tini lief zu der alten Frau hinüber. „Entschuldigen Sie bitte, wir haben nur eine Frage, vielleicht können Sie uns helfen.“
„Hä?“ machte die Frau und musterte Tini von Kopf bis Fuß.
„Uns ist ein Fahrrad abhanden gekommen — wahrscheinlich gestohlen worden. Haben Sie zufällig irgend etwas beobachtet? Ich meine, haben Sie jemanden gesehen, der sich an den Rädern zu schaffen gemacht hat?“
„Ich? Ich hab was Besseres zu tun, als in der Gegend rumzugucken! Den ganzen Tag der Rummel! Hab alle Hände voll zu tun, auf mein Wechselgeld zu achten. Und dann die Ausländer — alles muß man ihnen mehrmals erklären. Und die anderen in der Schlange werden ungeduldig. Den ganzen Tag der Andrang — ja, Postkarten muß ich auch verkaufen! Und den Schloßführer — und dann die Fragerei wegen der Briefmarken. Dabei soll man dann noch ein Auge drauf haben, daß keiner was mitnimmt, ohne zu bezahlen, und außerdem...“
„O ja, natürlich, ich verstehe Sie vollkommen“, unterbrach Tini den Redeschwall der Frau. „Entschuldigen Sie bitte vielmals, es war ja nur eine Frage.“
Tini wandte sich entmutigt ab.
„ War’n junger Mann da!“ rief die Frau hinter ihr her. „Hat stundenlang an seinem Rad rumgemurkst, mit der Luftpumpe oder so was Ähnlichem. Schönes Rad, noch ganz neu, hab noch gedacht, alles mögliche erfinden sie, aber Reifen, in denen die Luft bleibt, nee, eher bauen sie ‘ne Mondrakete.“
Tini hatte sich wie elektrisiert der Frau wieder zugewandt.
„Sie haben ihn gesehen? Wie sah er aus?“
„Rot — hat so silbrig geschimmert.“
„Das Rad, ja, aber ich meine, wie hat der junge Mann ausgesehen?“ drängte Tini.
„Der? Weiß ich nicht. Groß war er — und jung. Blaue Jeans. Helles Hemd — also, mir ist nur das Rad aufgefallen. Der junge Mann, darüber kann ich nichts sagen.“
„Und er ist mit dem Rad weggefahren?“
„Jaja, sage ich doch. Nachdem er mit dem Reifen fertig war.“
„Hm. Nun ja, schade, daß Sie sein Gesicht nicht gesehen haben. Jedenfalls herzlichen Dank!“
Tini kehrte zu den anderen zurück und berichtete, was sie eben gehört hatte.
„Jedenfalls brauchen wir hier nicht weiterzusuchen. Das Rad ist weg und Spuren finden wir in der Dunkelheit auch nicht mehr.“ Oliver wandte sich ab und ging davon.
Die anderen folgten ihm bedrückt. Lähmende Stille breitete sich aus. Daß ausgerechnet Olivers Super-Rennrad gestohlen werden mußte! Warum konnte es nicht eines der anderen sein! Steckte doch eine Absicht dahinter? Oder war der Dieb nur an Rädern interessiert, die fast neu waren oder besondere Raffinessen besaßen — so wie Franks Rad? Aber solche Räder mußten dann doch auch besonders leicht wiederzuerkennen sein.
„Pelle! Ich muß erst mal mit Pelle reden!“ sagte Oliver in die Stille hinein.
„Glaubst du, daß er uns weiterhelfen kann!“ fragte Frank mutlos.
„Egal, ob er uns helfen kann oder nicht“, platzte Tina heraus. „Wir werden die Diebe finden und unschädlich machen! Daß Olivers Rad geklaut worden ist, ist eine Herausforderung an unseren kriminalistischen Spürsinn! Und ich werde nicht eher ruhen, bis wir hinter das Geheimnis gekommen sind!“
„Tina hat recht“, bestätigte Tini. „Wenn es der Polizei bisher nicht gelungen ist, den Fahrraddieb zu fangen, schaffen wir es vielleicht.“
„Wieso gerade wir?“ fragte Tobbi.
„Weil wir unverdächtig sind. Wir tragen keine Uniformen und sind nur Besucher in der Stadt.“
„Gar nicht schlecht, der Gedanke!“ Oliver blieb stehen und sah Tini an. „Darüber lohnt sich nachzudenken.“
Die Polizei ist ratlos
„Da seid ihr ja
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