Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 09

Titan 09

Titel: Titan 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
Bein und stolperte auf die Füße. Es war ein Stein, stellte er jetzt fest, der ihn getroffen hatte. Und die Kugel ergriff gerade wieder einen, hielt ihn zwischen den Klauen eines Tentakel gepackt, holte aus und war zu einem neuen Wurf bereit.
    Aber diesmal war es leicht, dem Geschoß auszuweichen. Die Kugel konnte offenbar genau werfen, aber nicht sehr weit oder heftig. Der erste Stein hatte ihn nur deshalb getroffen, weil er gerade auf dem Boden gesessen und ihn erst gesehen hatte, als es schon zu spät war.
    Während er noch dem zweiten Wurf auswich, hatte Carson schon den Stein geschleudert, den er noch in der Hand gehalten hatte. Wenn Wurfgeschosse die Barriere durchqueren können, dachte er grimmig, dann können beide Seiten dies Spiel spielen. Und der kräftige rechte Arm eines Erdenmenschen…
    Das einen Meter große Ziel konnte er auf vier Meter Entfernung gar nicht verfehlen, und er verfehlte es auch nicht. Der Stein sauste durch die Luft, mehrfach schneller, als es die Wurfgeschosse der Kugel gewesen waren. Er traf genau in der Mitte, aber er traf mit der flachen Seite auf, und nicht mit der Spitze.
    Aber er traf mit einem vernehmlichen Klatschen, und augenscheinlich schmerzte er. Die Kugel hatte gerade nach einem weiteren Stein gegriffen, aber sie änderte nun ihre Absicht und suchte lieber das Weite. Bis Carson wieder einen Stein gefunden hatte und ihn werfen konnte, war sie schon vierzig Meter von der Barriere entfernt und immer noch sehr in Eile.
    Sein zweiter Wurf ging einen halben Meter daneben, und der dritte war nicht weit genug.
    Die Kugel war außer Reichweite, zumindest außer Reichweite für ein Geschoß, mit dem man sie ernstlich hätte verletzen können.
    Carson grinste; diese Runde war an ihn gegangen. Außer… Er hörte auf zu grinsen, als er sich hinabbeugte, um seine Wade zu untersuchen. Ein kantiges Ende des Steins hatte ein ziemlich tiefes Loch gerissen, die Schramme war fast zehn Zentimeter lang. Sie blutete heftig, aber Carson glaubte nicht, daß die Wunde so tief war, daß eine Arterie verletzt sein könnte. Wenn es von allein aufhörte zu bluten, war alles in Ordnung, wenn nicht, würde er Schwierigkeiten bekommen.
    Doch zunächst mußte er etwas herausfinden, das Vorrang hatte vor seiner Wunde: Wie war die Barriere beschaffen?
    Er ging noch einmal zu ihr, diesmal hatte er die Hände vorgestreckt. Er fand sie. Während er seine Hand dagegen hielt, schlug er die andere Hand mit Sand gefüllt dagegen. Der Sand ging geradewegs hindurch, seine Hand nicht.
    War es eine Frage organischer und unorganischer Stoffe? Nein, denn die tote Eidechse war mit Sicherheit organisch. Planzliches Leben? Er brach einen Zweig ab und stocherte durch die Barriere, ohne Widerstand ging er hindurch, aber an der Stelle, wo seine Finger den Zweig ergriffen hatten, wurde er gestoppt.
    Er kam nicht durch, die Kugel auch nicht. Aber die Steine, die Pflanzen und eine tote Eidechse…
    Wie war es mit einer lebenden Eidechse? Er untersuchte die Büsche, bis er eine fand, und fing sie. Er warf sie sanft gegen die Barriere, sie prallte ab und huschte quer über den blauen Sand davon.
    Nun hatte er immerhin eine Antwort nach seinen bisherigen Erfahrungen: Diese Wand war eine Barriere für alle Lebewesen; tote organische oder unorganische Materie konnte sie durchqueren.
    Nachdem das geklärt war, sah sich Carson sein verletztes Bein wieder an. Die Blutung hatte nachgelassen, das bedeutete, er würde es nicht abzubinden brauchen. Aber er sollte etwas Wasser finden, falls es das hier gab, um die Wunde zu reinigen.
    Wasser. Der Gedanke daran ließ ihn bewußt werden, daß er schrecklichen Durst hatte. Er mußte Wasser finden, dann nämlich, wenn sich herausstellte, daß dieser Wettkampf sich in die Länge ziehen würde.
    Leicht humpelnd machte er sich daran, in einem weiten Halbkreis seine gesamte Hälfte der Arena abzusuchen. Mit einer Hand die Fühlung zu der Barriere haltend, schritt er voran, bis er an die geschwungene Seitenwand stieß. Aus der Nähe war sie sichtbar, gleichmäßig blaugrau, sie hatte die gleiche elastische Oberfläche wie die Barriere.
    Er untersuchte sie, indem er eine Handvoll Sand dagegen warf, der Sand erreichte die Wand und flog glatt hindurch, verschwand in ihr. Auch diese Halbkugel war also ein Kraftfeld, nur daß es im Gegensatz zur Barriere sichtbar war.
    Er folgte der Außenwand, bis er wieder auf die Barriere stieß, dann ging er die Barriere entlang, bis er seinen Ausgangspunkt wieder

Weitere Kostenlose Bücher