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Titan 20

Titan 20

Titel: Titan 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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in einem geschlossenen Kreis da, so daß die Schirme sich zu einem Kegel des Schweigens kombinierten. Der Kegel stieg schwarz und hoch nahe dem Palast von Rael auf.
    In den Straßen sagten sie mit gedämpften Stimmen: »Die Großen sprechen wieder miteinander.«
    Andro war in den letzten Monaten gereift. Der Stempel der Autorität zeichnete sein Gesicht. Jede seiner Bewegungen war von Würde geprägt.
    »Es ist Zeit zu sprechen«, sagte er nach einem langen Schweigen. »Ich will gar nicht so tun, als wüßte ich, wie es kommt, daß ihr hier gefangen seid. Man hat es mir erklärt. Man hat mir gesagt, daß das, was ich getan habe, die Ursache dafür war, daß diese Ära von irgendeinem Muster abgewichen ist. Ihr sagt, diese Ära sei in bezug auf eure Grundäras weniger wahrscheinlich geworden. Das mag sein, wie es will. Der Schaden ist angerichtet. Ihr sitzt hier fest. Auf Drängen von Solin und Calna habt ihr euch einverstanden erklärt, mir dabei zu helfen, dem, was vom Reich übrig geblieben ist, meinen Willen aufzuzwingen. Das ist geschehen. Es gibt keinen Widerstand mehr. Wir sind auf jedem bewohnten Planeten des Reiches ein Gegenstand des Aberglaubens. Jetzt müßt ihr das Gefühl haben, daß eure Aufgabe beendet ist. Aber ich sage euch, daß sie das nicht ist. Mit eurer Zustimmung wünsche ich, euch zu meinen Agenten zu machen, jedem von euch einen Bereich zu überlassen, den ihr regieren sollt, bis zu der Zeit, da eine Selbstregierung möglich ist. Ihr braucht keine speziellen Befehle. Es ist nicht leicht, als Gott angesehen zu werden, wie ich es jetzt bin. Wenn ihr die euch zugewiesenen Aufgaben richtig erfüllt, dann wird die Zeit kommen, wo man mich nicht länger als Gott betrachtet. Diese Zeit wird kommen, lange nachdem wir alle gestorben sind. Ich dränge darauf, diesen Kurs einzuschlagen, weil mir scheint, daß wir diese Ära auf diesem Wege vorsichtig zu einem Punkt zurücklenken können, wo euer Volk am Ende wieder imstande sein wird, den Kontakt herzustellen.«
    Die gefangenen Agenten zeigten keine große Begeisterung.
    Calna trat an Andros Stelle und sprach: »Ich fordere euch dringend auf, meinen Vorschlag anzunehmen. Arlas Tod hat uns ein Wissen vermittelt, das man in Transition nicht besitzt: Während wir versuchten, die rückständigen Äras aufzubauen, um die Einheit zu bewirken, strebte eine stärkere Macht danach, alle Rahmen divergent zu machen. Wir wissen nicht, was das für eine stärkere Macht ist. Was meine Person betrifft, weiß ich, daß ich gelenkt wurde, als ich dieses Muster in Bewegung setzte. Ich argwöhnte es schon damals. Jetzt weiß ich es mit Bestimmtheit. Eines verblüfft mich. Warum wurde Deralan dazu ausersehen, Andro und mich vor dem sicheren Tode zu retten? Die Divergenz bestand bereits. Warum geschah es in einer Weise, daß wir von der Existenz dieser äußeren Macht erfahren konnten, die sich gegen die Einheit unserer koexistenten Äras stellt? Es gibt eine mögliche Antwort. Wir sind gerettet worden, damit wir der Brennpunkt dieser erfolgreichen Bemühungen der letzten paar Monate sein konnten. Man hat uns über dieses Einwirken von außen informiert, damit wir uns mit diesen neuen Einschränkungen abfinden konnten.«
    Solin sprach. »Uns abfinden? Wie ist das gemeint?«
    »Durch das Wissen, daß wir Teil eines großen Plans sind, der von irgendeiner Rasse gelenkt wird, einer Zivilisation, deren Fähigkeiten die unseren wie Kinderspiel erscheinen lassen«, erwiderte Calna.
    »Was für ein großer Plan ist es, der die Grundära davon abhält, Einheit mit allen Schwesterprobabilitäten zu erlangen? Das scheint mir ein Fortschritt in die falsche Richtung«, meinte ein anderer Agent verärgert.
    »Ich sage«, erklärte Solin, »jetzt, da wir Andro die erbetene Unterstützung gewährt haben, sollten wir uns darauf konzentrieren und unsere Fähigkeiten und Talente dafür einsetzen, eine Energiequelle zu entwickeln, die über genügend Kraft verfügt, umuns den Schlupf zurück in unsere eigene Ära zu ermöglichen.«
    Ein zustimmendes Murmeln ertönte. Andro wandte sich Calna zu und zuckte die Achseln. »Ich sehe, daß Solins Vorschlag euer Wunsch ist«, sagte er zu allen. »So sei es.« Er sah Calna an. »Wirst du mit ihnen arbeiten?«
    »Ich habe schon vor langer Zeit meine Wahl getroffen«, sagte sie. Dann gingen sie gemeinsam zu den Palästen zurück, wo die neuen Gesetze für eine galaktische Rasse geschrieben wurden.
    Deralan wußte endlich, daß der Wahnsinn ihn

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