Titanic - Wie ich den Untergang ueberlebte
sollte,
mittels eines Sperrmechanismus, ausgestattet mit Luftkammern, um es über Wasser
zu halten; es scheint eine praktische Anregung zu sein. Ein Punkt, bei dem die
Schiffsführung der Titanic kläglich versagt hat, ist das
Nicht-Vorhandensein einer gut eingespielten Mannschaft für jedes Rettungsboot.
Das Rudern war in den meisten Fällen miserabel. Es gibt keinen Grund dafür, daß
ein Steward rudern können sollte, das gleiche gilt für einen Passagier, so daß
einige Passagiere mehr hätten gerettet werden können. Männer mit Muße für alle
möglichen Sportarten (inklusive Rudern) zum Beispiel, die deshalb physisch
besser geeignet wären, in offener See zu rudern, als ein Steward. Und wenn ein
Steward nicht zu rudern imstande ist, hat er kein Recht an einem Riemen zu
sitzen. Nach dem ungeschriebenen Gesetz, daß Passagiere Vortritt vor der
Besatzung genießen, wenn es nicht genug Platz für alle gibt, hätte die Mehrheit
der Stewards und Köche zurückstehen müssen, und Passagiere hätten statt ihrer
eingebootet werden sollen – sie hätten den gleichen Wert besessen, und es hätte
eine größere Anzahl sein sollen. Es soll daran erinnert werden, daß das
Verhältnis von geretteter Besatzung zu Passagieren 210 zu 495 betrug, ein hoher
Prozentsatz. Eine Situation wie die beschriebene sollte niemals mehr auftreten
dürfen, denn ein Besatzungsmitglied sollte die gleiche Möglichkeit wie ein
Passagier erhalten, sein Leben zu retten.
Ein anderer
Gesichtspunkt tritt aus diesen Zahlen zutage – auch wenn man die 21 weiblichen
Stewardessen abzieht – und 189 Männer der Besatzung den 495 Passagieren
gegenüberstehen: Einige von ihnen gelangten auf die zusammenlegbaren Boote,
nachdem die Titanic sank, und wenige wurden von Rettungsbooten
aufgenommen, insgesamt nicht viele [gemeint ist die Mannschaft]! Zählt man nun
pro Boot sechs der Besatzungsmitglieder zur Bemannung – einen möglicherweise
höheren Durchschnitt als tatsächlich vorgekommen –, erhalten wir eine
Gesamtzahl von 102 [=17 ordnungsgemäß abkommende Boote], die sich hätten retten
dürfen, zu den 189, die sich gerettet haben. Es gab, das ist bekannt, Heizer
und Stewards in den Booten, die nicht zur Mannschaft der Rettungsboote
gehörten.
Es mag herzlos
erscheinen, die Zahlen in dieser Weise zu analysieren und sich vorzustellen,
daß einige der Besatzung so nie die Carpathia erreicht hätten. Aber
dessen ungeachtet, Passagiere treten ihre Reise unter ganz bestimmten
Voraussetzungen an – geschriebenen und ungeschriebenen – und eine davon ist,
daß im Gefahrenfall die Angestellten der Gesellschaft, mit dessen Schiff sie
reisen, zuerst an die Sicherheit der Passagiere denken sollten, bevor sie ihre
eigene betreiben. Es wurden nur 126 männliche Passagiere gerettet, gegen 189
der Besatzung, und 661 gingen unter, gegen 689 der Besatzung, so daß
tatsächlich ein höherer Prozentsatz der Besatzung gerettet wurde, als der von
männlichen Passagieren – 22 gegen 16 Prozent.
Aber
Dampfschiff-Reedereien sind in diesem Fall mit echten Schwierigkeiten
konfrontiert. Die Besatzung ist auf zwei Reisen nie die gleiche; sie heuern nur
für einen Törn an, machen dann eine Pause an der Küste als Kellner oder Heizer
bei Hotel-Feuerungsanlagen usw. – um an Bord eines anderen Schiffes zurückzukehren,
welches gerade verfügbar ist. Sie können auf keinen Fall als Teil einer
homogenen Besatzung betrachtet werden, Gegenstand üblicher Disziplin und
erzogen, die Wertschätzung eines bestimmten Schiffes zu erhöhen, wie es bei der
Besatzung unter Kriegsbedingungen gegeben ist.
Suchscheinwerfer
Diese scheinen eine absolute
Notwendigkeit zu sein, und es ist ein Wunder, daß damit noch nicht alle
Ozeanschiffe ausgerüstet sind. Sie sind nicht nur nützlich, um die See auf eine
große Entfernung voraus auszuleuchten, sie erlauben auch die Signalübertragung
zu anderen Schiffen. Während ich dieses schreibe, kann ich die Strahlen von
Flußdampfern auf dem Hudson in New York durch das Fenster erkennen, jeder
ausgestattet mit einem Suchscheinwerfer, das Flußbett erkundend, hier eine
Sandbank beleuchtend, die Hunderte von Yards vorausliegt und dort jedes Objekt
in seiner Reichweite sichtbar machend. Sie werden auch regelmäßig im Suez-Kanal
benutzt.
Ich nehme an,
daß es keine Frage ist, daß die Kollision hätte vermieden werden können, wenn
es einen Suchscheinwerfer an der Mastspitze der Titanic gegeben hätte,
die Wetterbedingungen sind ideal für
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