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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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hingebogen werden musste, konnte ich nicht aus meiner Haut heraus.
    Ich kaute gerade an einem Stück frittiertem Huhn – eine Kalorienbombe, aber absolut lecker! –, als ich beschloss, fortan nicht mehr seine Beschützerin zu spielen und meinen Kontrollzwang loszulassen.
    »Wie geht es dir bei dem Gedanken, Karatos wieder zu begegnen?«, fragte ich.
    Noah hielt in der einen Hand die Stäbchen, in der anderen einen Pappbehälter mit Rindfleisch und Brokkoli. Und so wie er darin herumstocherte, wusste ich, dass er sich das ganze Fleisch herauspickte.
    »Wie meinst du das?«, fragte er, nachdem er einen Bissen hinuntergeschluckt hatte.
    »Morpheus glaubt, dass wir Karatos schneller kriegen, wenn wir ihn ködern.«
    Noah nickte bedächtig, während er langsam vor sich hin kaute. »Und der Köder soll ich sein?«
    Und ich
, dachte ich im Stillen. »Ja.«
    »Und wenn ich nicht den Köder spiele, dann gehst du allein in die Traumwelt und jagst dort weiter nach ihm?«
    Ich wusste, worauf er hinauswollte, antwortete aber trotzdem: »Wenn mein Vater mich lässt, ja.«
    Er zögerte keine Sekunde, überlegte nicht einmal. »Sag deinem Vater, dass ich es mache.«
    Ich lachte laut auf. »Wenn ich jetzt nein gesagt hätte, wärst du dann genauso prompt dabei?«
    Noah lächelte. »Denkst du immer noch, dass ich nicht krank bin?«
    Ich trat ihm gegen das Bein, nicht fest, aber so, dass er es spürte. »Ich denke, dass du ein anmaßender Idiot bist, der mich zum Verzweifeln bringt.«
    Seine Miene wurde ernst. »Ich will nur mein Leben zurück.«
    Ich wusste genau, wie er sich fühlte. »Das will ich auch.«
    »Dann lass es uns gemeinsam angehen.« So heldenhaft sich Noah auch gab, wir wussten beide, welches Risiko wir eingingen.
    Ich rutschte auf dem Sofa an ihn heran, so dass wir eng aneinandergeschmiegt saßen und unsere Oberschenkel sich berührten. »Gemeinsam«, stimmte ich ihm zu. Ich konnte nur hoffen, dass wir mit heiler Haut aus der Sache herauskamen. »Und jetzt hast du das Rindfleisch mit dem Brokkoli lange genug gehortet, ich bin dran.«

[home]
    Kapitel 21
    M eine Hoffnung war von kurzer Dauer.
    Der Freitag war ein ganz erträglicher Arbeitstag gewesen. Ich hatte nicht viele Patiententermine und damit mehr Zeit für Forschungsarbeiten gehabt. Außerdem mied mich Dr.Canning wie die Pest. So konnte ich ein paar Dinge aufarbeiten, und nachdem ich meinen Pflichtteil erfüllt hatte, setzte ich mich mit einem großen White Mokka Latte an meinen Schreibtisch und widmete mich meinen eigenen Recherchen.
    Erstaunlich, was man bei Google alles mit den richtigen Suchbegriffen finden konnte.
    So gab es beispielsweise bestimmte Gesetzmäßigkeiten über das Wechselspiel von Menschen und Traumwesen in der Traumwelt. Kraft dieser war Antwoine verbannt und ich geboren worden. Ich war das lebende Beispiel für das, was passieren konnte, wenn die beiden Welten aufeinanderprallten. Und genau aus diesem Grund wollte ich auf beiden Seiten so normal wie möglich erscheinen.
    Da ich in der menschlichen Welt aufgewachsen war, hatte ich eine ziemlich gute Vorstellung davon, was es hieß, dort normal zu sein. Was jedoch für ein Traumwesen normal war, musste ich erst noch herausfinden.
    Laut Internet – und das würde ja wohl nicht lügen, oder? – waren Traumwesen mit schnellen Reflexen, Beweglichkeit, Telekinese und Stärke ausgestattet. Gut. Das würde meine Schnelligkeit im Kampf mit Morpheus erklären und weshalb ich ihn verletzen konnte. Es würde auch erklären, warum ich im Kampf gegen Karatos überhaupt eine Chance gehabt hatte. Obwohl ich eigentlich in der Lage sein sollte, ihn wie eine Wanze zu zerquetschen.
    Wenn ich als Kind nicht so störrisch gewesen wäre und nicht beschlossen hätte, mich der Wahrheit zu verschließen, dann hätte ich jetzt gewusst, was ich tun müsste, weil mein Vater und seine Traumwesen-Garde mich entsprechend trainiert hätten. Und dann wäre Karatos längst erledigt.
    Verdammt! Davonzulaufen war mir damals als eine richtig gute Idee erschienen.
    Ich verließ die Klinik und entschied, dass ich heute noch an meinen Fähigkeiten feilen wollte, wenn auch nur innerhalb der Mauern des Schlosses. Morpheus war anscheinend fest entschlossen, mich in einer sicheren Umgebung zu behalten, aber wollte er etwa, dass meine Fähigkeiten verkümmerten? Seit meiner Rückkehr in die Traumwelt hatte er mir nicht gerade viel beigebracht. Vielleicht wollte er mich absichtlich unwissend halten.
    Vielleicht befürchtete er,

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