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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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die
Einzelheiten in Kenntnis setzen konnte. Es war Vollmers anzumerken, dass er sich
nicht nur übergangen fühlte, sondern die Entscheidungen in keiner Weise
guthieß.
    »Darf ich Sie trotzdem noch um einen Gefallen
bitten?«, fragte Lüder.
    Vollmers knurrte nur, was Lüder als Zustimmung
einordnete.
    »Können Sie für mich Erkundigungen über den
Mitarbeiter Vollquardsens, diesen Forstheim, einholen?«
    Erneut knurrte Vollmers, bevor sie sich
verabschiedeten.
    Das Städtische Krankenhaus, das er danach anwählte,
wollte ihm keine telefonische Auskunft über Margits Zustand erteilen.
    Als Nächstes sprach er mit dem Kriminaldauerdienst.
Der hatte die Spurensicherung in Lüders Haus abgeschlossen.
    »Wir haben keine verwertbaren Spuren feststellen
können«, bedauerte der Kollege. »Auch von den Nachbarn hat niemand etwas
bemerkt. Das müssen Profis gewesen sein. Aber warum hat man nur den Vogel
malträtiert und sonst nichts entwendet? Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    Die konnte sich Lüder zusammenreimen, er schwieg aber
gegenüber dem Beamten vom Kriminaldauerdienst.
    Er war schon wieder auf dem Anschlussstück zwischen
dem Bordesholmer Dreieck und Kiel, als er im Radio die Nachrichten hörte.
Gleich die dritte Meldung behandelte ihren Fall. Der Radiosprecher berichtete
von einer laufenden Ad-hoc-Pressekonferenz des die Untersuchungen leitenden
Staatsanwalts, der von sich ausweitenden Ermittlungen sprach. Einzelheiten dazu
sollten im Anschluss an die Nachrichten in einem ausführlicheren Beitrag
gesendet werden.
    Es folgte zuerst der Wetterbericht, dann setzte Musik
ein, die für Lüder viel zu lange dauerte. Endlich, nach zwei sehr
folkloristisch anmutenden Titeln, meldete sich ein Reporter und berichtete,
dass Staatsanwalt Kremer von neuen Spuren sprach, die in eine ganz andere
Richtung führten. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, hatte er keine
Einzelheiten verkünden wollen. In seiner Presseerklärung hatte Kremer, so der
Reporter, auch davon gesprochen, dass nicht auszuschließen sei, dass die
Urheber des Verbrechens vielleicht sogar im internationalen Rahmen zu suchen
wären. Er hatte Andeutungen gemacht, dass auf die Ermittlungsbehörden Druck
ausgeübt worden sei, sich aber trotz drängender Nachfragen der Journalisten
nicht dazu herabgelassen, Details zu berichten.
    Kremer ist ein kluger Kopf, dachte Lüder. Durch die
vorsichtigen Darstellungen gegenüber der Öffentlichkeit hatte der Staatsanwalt
die politische Seite unter Druck gesetzt. Der Sache würde jetzt durch die
Presse mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, und die Hintermänner, die Dr.
Pagenkämper und Bernhard von Glahn vorgeschickt hatten, würden ihre Identität
nur ungern der Öffentlichkeit preisgeben.
    Kremer war nicht eingeknickt und hatte Standvermögen
bewiesen. Auch wenn der Druck auf den Staatsanwalt jetzt sicher noch gesteigert
werden würde.
    Den Rest des Beitrags hatte Lüder auf dem Parkplatz
des Landeskriminalamtes gehört. Von dort kehrte er in sein Büro zurück und
begegnete dabei zahlreichen Kollegen, deren reguläre Dienstzeit eigentlich
schon länger beendet war.
    Die nächste Stunde verbrachte Lüder damit, in den
zentralen Dateien nach Namen zu suchen, die ihm bisher im Zusammenhang mit
diesem Fall begegnet waren. Mit Ausnahme Hinterbichlers, der wegen zweier
kleinerer Vergehen und einer Körperverletzung vorbestraft war, die ihm eine
Bewährungsstrafe eingebracht hatte, tauchte keiner in der internen Kundendatei
auf.
    Über Douglas Taylor, den Waffenhändler, gab es im
Internet so viele Einträge, dass Lüder auf eine detaillierte Nachforschung
verzichtete.
    Zu David Potthoff-Melching fanden sich ebenfalls eine
Reihe von Meldungen. Der Mann war zwar nie als Extremist oder gar als
Gewalttäter in Erscheinung getreten, war aber in der lokalen Szene als
Friedensaktivist stadtbekannt. Sicher waren nicht alle über ihn geschriebenen
Beiträge objektiv, trotzdem hatten einige Verfasser dem Mann einen Spleen
angedichtet und nahmen seine Protestaktionen nicht für voll.
    Wirklich neue Erkenntnisse hatte Lüder nicht gewonnen.
Deshalb störte es ihn auch nicht, als das hartnäckige Klingeln seines Telefons
ertönte.
    »Pagenkämper«, meldete sich die nicht gerade
sympathisch klingende Stimme des Beamten aus dem Innenministerium. »Sagen Sie,
welcher Teufel hat Kremer geritten, mit einer solchen Erklärung vor die Presse
zu treten?«
    »Sie meinen sicher Herrn Kremer oder Staatsanwalt Kremer.«
    Dr. Pagenkämper ließ

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