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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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ist die Kunde von Ihrem Besuch bei diesem britischen
Golflehrer zu von Glahn gelangt?«
    »McBain muss gleich nach meinem Besuch zu jemandem
Kontakt aufgenommen haben. Naheliegend wäre Sabine Vanderborg. Oder er kennt
von Glahn doch besser, als er eingestanden hat. Schließlich hat er mir
gegenüber zugegeben, ›Bernie‹, wie er Bernhard von Glahn nannte, zu kennen.«
    »Es ist dumm, dass wir in diesem Punkt nur auf
Vermutungen angewiesen sind«, sagte Nathusius. »Wenn Sabine Vanderborg seine
Kontaktperson war, stellt sich die Frage, mit wem die gesprochen hat.
Jedenfalls scheint die Gegenseite sehr bemüht, unsere Arbeit mit allen Mitteln
zu unterlaufen.«
    »Das kann doch nur bedeuten, dass wir auf dem
richtigen Weg sind. Wie sonst erklären sich die Bestrebungen, nach Kremer auch
mich auszuschalten? Irgendwo muss ich auf etwas gestoßen sein, das Unruhe
ausgelöst hat. Wenn wir nur wüssten, was«, sagte Lüder.
    »Dafür gelingt es den Tätern, so viel Einfluss zu
nehmen, dass Oberrat Gärtner massiv in seiner Arbeit behindert wird. Sie kennen
den Kollegen. Der lässt sich durch nichts erschüttern. Ich habe mit ihm einen
hervorragenden Mann an die Spitze der Sonderkommission gesetzt. Aber Brechmann
wirft ihm ständig Knüppel zwischen die Beine. Und um Ihre Arbeit nicht zu
behindern, kann ich Gärtner nicht in der Weise den Rücken stärken, wie ich es
möchte.«
    Dem Kriminaldirektor war anzuhören, dass er sich in
einer unerfreulichen Situation befand.
    »Ich bin mir immer noch nicht schlüssig über die
Rolle, die der Vizeadmiral der Heringsflotte spielt«, sagte Lüder.
    »Wer verbirgt sich hinter dieser prosaischen
Umschreibung?«, lachte Nathusius.
    »Kapitänleutnant Heimberger«, gab Lüder zurück. Nach
Nathusius’ Warnung, auf sich zu achten, beendete Lüder das Telefonat.
    Er erreichte sein Haus, konnte aber im Umfeld nichts
Verdächtiges entdecken. Es war fast tröstlich, dass, kaum dass er den Motor
abgestellt hatte, sich die Tür des Nachbarhauses öffnete und Frau Möckhagen ihm
aufgeregt entgegenkam.
    »Der Tischler hat die Terrassentür notdürftig
repariert«, berichtete die aufmerksame Nachbarin. »Hoffentlich ist jetzt Ruhe.
Ausgerechnet bei einem Polizisten wird ständig eingebrochen. Die werden immer
rücksichtsloser.«
    Im Haus fand Lüder nichts Außergewöhnliches. Ihm fiel
ein, dass er es wieder versäumt hatte, sich etwas zum Essen zu besorgen. So
kramte er die Telefonnummer eines Pizzaservice hervor und saß eine halbe Stunde
später lustlos kauend vor einer ziemlich pappig schmeckenden Salamipizza.
    Bevor er ins Bett ging, präparierte er die Treppe ins
Obergeschoss mit zwei Nylonfäden, an deren Enden er die Henkel von
Kaffeebechern befestigte. Die Trinkgefäße füllte er zu einem guten Drittel mit
kleinen Kieselsteinen, die Margit in Blumentöpfen zur Abdeckung der Erde
dekoriert hatte. Auf diese Weise hoffte er, vor unliebsamen Überraschungen
geschützt zu sein.
    Ob es wirklich geholfen hätte, war unklar, da er, kaum
dass er im Bett lag, in Tiefschlaf fiel.
    *
    Ev Forstheim versank fast im tiefen weißen Leder des
Sessels. Sie hatte das linke Bein angewinkelt und unter ihren Po geklemmt,
während sie die Nägel des rechten Fußes abwechselnd mit einer feinen Feile und
einem Pinsel bearbeitete, den sie in Näpfchen tauchte, die sie auf dem kleinen
Beistelltisch drapiert hatte. Sie unterbrach ihre Arbeit gelegentlich, um einen
Schluck Sekt zu trinken, der nur noch schwach prickelte. Sie war der festen
Überzeugung, dass Champagner zur feinen Lebensart gehörte, selbst wenn sie es
im heimischen Bereich bei Sekt beließ, da ihr der Unterschied zwischen den
beiden Getränken nur schwer die Zunge kitzelte.
    Ev, die eigentlich Eveline hieß, aber der Ansicht war,
»Ev« würde eleganter klingen, warf einen Blick auf die Georg-Jensen-Uhr an
ihrem Handgelenk. Die Gehölze im Garten waren nur noch konturenhaft erkennbar.
Es war bereits nach zehn Uhr abends.
    Es hatte lange gedauert, Jürgens Ehrgeiz zu wecken. In
den ersten Jahren war er stolz darauf, langsam, aber bedächtig die
Karriereleiter emporzuklettern. Er war ein tüchtiger Ingenieur, hatte sich aber
zu sehr auf die reine Technik konzentriert und vermied es, mit Intrigen und
Bosheiten im Gerangel um Posten und Karriere mitzumischen.
    Die Wende kam mit dem Erbe, das er klug und geschickt
investierte, mit Weitblick und einer Anlagestrategie, die dem
Durchschnittsbürger fremd war. So glaubte er. Das Engagement in

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