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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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kam
Seine Exzellenz wieder nach oben.
    »Nanu, allein?«
    »Der junge Bruder ist mit den Rosenkränzen beschäftigt, die er zu
beten hat.«
    Berger grinste. »Auch in einem Kirchengewand kann ein rechter
Schlingel stecken.«
    Crasaghi lächelte in sich hinein. »Ich kenne Sie nun auch schon ein
paar Tage, Señor. So ein Satz rutscht Ihnen nicht einfach so heraus. Was liegt
Ihnen auf der Seele?«
    »Eine Frage, Exzellenz, eine simple Frage.«
    »Raus damit.«
    »Die Nummer mit Ihrem Tauchurlaub können Sie einem Ihrer Kollegen im
Beichtstuhl andrehen. Ich frage mich sogar, ob Sie überhaupt ein richtiger Bischof
sind.«
    Das Erstaunen in Crasaghis Blick war echt. »Wie kommen Sie denn
darauf?«
    »Sie sehen aus wie ein Filmstar. Ihr Keuschheitsgelübde kann durchaus
als Verbrechen an der Damenwelt angesehen werden. Sie sprechen diverse Sprachen
fließend. Sie haben überall in der Welt Kontakte, um die Sie jeder
Außenminister beneiden würde. Mein lieber Daniele, bei Ihnen ist etwas faul.«
    Berger hatte an dieser Stelle mit einem breit angelegten Dementi
gerechnet. Stattdessen folgte ein vielsagendes Schweigen. Crasaghi brüllte
etwas auf Latein unter Deck.
    Berger stutzte. »Was hat der arme Teufel denn verbrochen? Besonders
freundlich hat sich das nicht angehört.«
    »Ich habe dem jungen Mann gesagt, dass er noch ein paar Rosenkränze
drauflegen soll, denn das, was ich Ihnen jetzt sagen werde, muss unter uns
bleiben.«
    »Wird das eine Beichte?«
    »So ähnlich, mein Lieber. Mein Name ist wirklich Daniele Crasaghi,
ich bin wirklich Priester, meine Familie hat wirklich mehr Geld, als wir jemals
ausgeben können, und inklusive Latein beherrsche ich acht Sprachen.«
    Berger schüttelte ungläubig den Kopf. »Damit sind schon mal die
ersten hundert Vaterunser fällig.«
    »So viele?«
    »Ich denke, der Bischof war gesponnen?«
    »Nicht ganz, ich darf mich so nennen, übe als Kurienbischof aber keine
seelsorgerische Funktion aus. Ich bin Leiter des Geheimdienstes des Vatikans.«
    Berger riss die Augen auf. »So ein waschechter Sankt Null-null-Christi?
Ein J. Edgar Hoover der Glaubenskongregation? Benedikts Kardinal Richelieu?«
    »Jetzt tragen Sie aber ein wenig dick auf, finden Sie nicht auch?«
    »Bei Ihnen, lieber Daniele, kann es nicht dick genug sein. Suchen
Sie auf Cabrera auch nach Uran, für ein klitzekleines Sakralbömbchen
vielleicht?«
    »Nein, obwohl auch der Vatikan Interesse daran hat, dass hier kein spaltbares
Material gefunden wird. Ich bin im Auftrag der Glaubenskongregation hier, um
nach dem Heiligen Gral zu suchen.«
    Berger war für einen Moment ehrlich sprachlos. Er sah Crasaghi an,
als sei ihm der Leibhaftige erschienen. »Haben Sie sich heute Morgen vorgenommen,
im Laufe des Vormittages einen Atheisten mal so richtig zu verarschen?«
    »Nein, das ist die Wahrheit.«
    »Hier auf Cabrera soll sich der Heilige Gral befinden? Wie kommen
Sie denn auf das schmale Brett?«
    »Ihnen ist vielleicht bekannt, dass Richard Löwenherz 1192 auf
seinem Rückweg vom dritten Kreuzzug von Leopold von Österreich gefangen
genommen und erst gegen ein heftiges Lösegeld freigelassen wurde.«
    Berger nickte. »Das war doch die Nummer mit Little John und Robin
Hood.«
    »Stimmt, die interessieren uns aber nicht weiter. Zeitgenössischen
Unterlagen zufolge, die bisher unentdeckt im Kirchenarchiv des Vatikans
schlummerten, wurde König Richard vor seiner geplanten Gefangennahme gewarnt
und legte auf seinem Weg von Akkon nach Genua aus Furcht vor Raub und
Plünderung seiner Kriegsschätze nicht auf Sardinien, sondern auf Cabrera an, um
sie dort zu verstecken. Darunter soll auch der Heilige Gral sein.«
    Berger lachte. »Mal abgesehen davon, dass es das Ding gar nicht
gibt, ist das eine nette Geschichte.«
    Crasaghi zog die Stirn kraus. »Was macht Sie so sicher, dass es den
Gral nicht gibt?«
    »Weil halb Hollywood ihn schon erfolglos gesucht hat. Außerdem gäbe
es dann irgendwo einen Menschen, der daraus getrunken hätte und die ewige
Jugend besäße, und den, mein lieber Herr Bischof, hätten Sie längst bei
irgendeiner Castingshow auf der Bühne entdeckt. Aber nehmen wir mal an, es gibt
ihn wirklich: Warum macht der hier zuständige Erzbischof die Suche nicht
offiziell, steckt sich auf Cabrera einen Claim ab und lässt tausend
Ministranten mit Schippchen und Eimerchen kommen, um loszulegen?«
    »Weil es nicht um irgendeinen alten Pott geht, sondern um die wohl
wichtigste Reliquie des Christentums.«
    »Danach werden

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