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Tod auf der Piste

Tod auf der Piste

Titel: Tod auf der Piste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Förg
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nur, dass er Probleme mit dem Cellerar des Klosters hatte und dass…«
    »Auch mit dem Schulleiter?«, unterbrach Irmi ihn.
    »Ja, aber den hat er nicht ernst genommen. Im Bund Naturschutz gibt es einen Dr. Jochum, der ziemlich angefressen war von seinen Alleingängen, und dann war da ja noch diese Krötengeschichte, die wirklich bizarr ist.«
    Irmi wollte nichts über die aktuelle Lage im Fall Rieger sagen, also stellte sie sich dumm. »Ich habe gehört, der Freund von Beatrice, ein gewisser Lutz, sei in Ernst Buchwiesers Umwelt-AG gewesen. War Ihre Tochter denn auch in der AG?«
    »Nein, aber fragen Sie sie selbst. Ich muss die Mädels jetzt sowieso heimbringen.«
    Hubert Deubel machte ein paar Handzeichen in Richtung seiner Tochter, die mit Beatrice Grasegger im Schlepptau unwillig herüberschlurfte.
    »Es ist nach zwölf. Wir fahren jetzt. Das ist Frau Mangold von der Polizei, die hätte ein paar Fragen an dich.« Hubert Deubel trat ein paar Schritte zur Seite und begann ein Gespräch mit einem Bekannten.
    Theresas feines Gesichtchen blieb teilnahmslos, Irmi registrierte aber ein Erschrecken bei Beatrice Grasegger.
    »Theresa, kennst du Lutz Rasthofer?«
    Sie nickte. Ihre Freundin war bei dem Namen regelrecht zusammengezuckt.
    »Geht es auch in ganzen Sätzen?«
    »Ja, ich kenne ihn, er ist der Freund von Bea. Ist ja wohl logisch, dass ich ihn da kenn.« Theresa hatte zwar ein Engelsgesicht, wirkte aber pubertätsbedingt patzig.
    »Dann wisst ihr sicher von den Kröten?«
    »Sie doch auch. Die ganze Schule redet davon, dass der alte Rieger rumgeballert hat und jetzt sitzt. Stimmt das?«
    Irmi zog es vor, die Frage zu ignorieren. »Was mich interessiert, sind die Aktionen der Umwelt-AG. Lutz war ja ganz schön aktiv!« Irmi sah nun Beatrice an, die zu Boden blickte.
    »Und was ist eigentlich mit dem Film?«, schob Irmi hinterher.
    »Welcher Film?« Das kam von Theresa.
    »Der Skifilm.«
    »Ich weiß nichts von einem Skifilm«, sagte Theresa. »Du, Bea?«
    Beatrice würgte ein »Nein« hervor.
    Irmi war sich absolut sicher, dass die beiden nicht die Wahrheit sagten. »Lutz ist krank, hab ich gehört.«
    »Ja, Grippe«, sagte Bea mit einem dünnen Stimmchen.
    »Na, dann gute Besserung. Ihr simst doch sicher, oder?«, meinte Irmi fröhlich. »Ach, hättet ihr eben die Nummer von Lutz für mich?«, sagte sie plötzlich. Der Überfalleffekt funktionierte. Bea nannte die Nummer, und Irmi prägte sie sich ein. Hubert Deubel stand inzwischen allein da. Irmi nickte ihm zu, und er trat wieder näher. »So, die Damen: Abmarsch«, sagte er. Dann nickte er Irmi zu. »Frau Mangold, falls Sie noch Fragen haben, Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
    Irmi sah den dreien nach. Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche und speicherte die Nummer ab. Sie hatte gottlob ein Bombengedächtnis, das noch nicht der zunehmenden Verkalkung zum Opfer gefallen war.
    Das Feuer flackerte noch immer, es war eine schöne Nacht. Oder wäre eine schöne Nacht gewesen, wenn man mit dem Richtigen am Feuer gestanden hätte. Mit ihm zum Beispiel. Irmi machte ein paar Schritte auf das Feuer zu und rief sich zur Räson, jetzt bitte keinen Sentimentalitätsanfall zu bekommen. Sie hatte einen klaren Auftrag: Wer war der Mörder von Ernst Buchwieser? Diese Mädchen logen, das war offensichtlich gewesen. Kathi und sie würden Lutz Rasthofer befragen müssen. Sie war sich ziemlich sicher, dass dieser Film existierte.
    Der Mörder von Ernst Buchwieser musste einer gewesen sein, der resistent gegen dessen Aura gewesen war. Rieger! Dieser Muhackl war sicher nicht zu beeindrucken gewesen. Der war momentan aus dem Verkehr gezogen, das hieß, er konnte den Jungs nichts antun.
    Kathi kam ihr entgegen. »Du hast mit Beatrice geredet, hab ich gesehen.«
    »Na ja, geredet eher nicht.« Irmi erstattete kurz Bericht.
    »Eindeutig! Wir müssen mit Lutz sprechen. Und wenn ich diese Zerberusse da im Kloster eigenhändig zur Seite trete.« Kathi war wieder voll in Fahrt.
    »Eigenfüßig.«
    »Was eigenfüßig?«
    »Na, bei Treten müsste es eigenfüßig heißen«, sagte Irmi mit einem Lachen.
    Kathi verzog den Mund. »Deinen Humor möchte ich haben.«
    »Gut, dann lass uns morgen noch mal nach Ettal fahren, außerdem könntest du die Jogging-Story überprüfen. Ich wollte diesen Dr. Jochum mal besuchen, der wohnt auch in Eschenlohe. Ich glaub, den überfall ich gleich morgen in der Früh.«
    Diesmal kam kein Einwand von Kathi. »Sehen wir uns so gegen elf im Büro?«, fragte sie

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