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Tod auf der Themse

Tod auf der Themse

Titel: Tod auf der Themse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Harding
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Name für ein Schiff des Teufels!«
     Er hob die Hand. »Oh, versteht mich nicht falsch, Roffel war
     erfolgreich. Wenn wir zurückkamen, war unser Lagerraum stets mit Schätzen
     angefüllt. Aber wir haben nie Gefangene gemacht. Dafür hat
     Roffel immer gesorgt.«
    »Und Ashby?«
    »Zu nichts zu
     gebrauchen, verdammt!« Peverill, der Schiffsprofoß, schnaubte,
     und Athelstan entging der höhnische Unterton in seiner Stimme nicht.
    »Eine Landratte, wenn
     es je eine gegeben hat. Sir Henry Ospring bestand aber darauf, daß
     er uns mindestens auf einem Teil der Reise begleitete. Für nichts zu
     gebrauchen, was?«
    Zustimmendes Gemurmel
     beantwortete seine Frage.
    »Seekrank wie ein Hund
     war er«, fuhr Cabe fort. »Er haßte Schiffe, und er haßte
     die See. Ich schätze, deshalb hat der alte Gauner ihn mitgeschickt.
     Kapitän Roffel hat den Jungen immer aufgezogen und verspottet.«
    »Und Ashby hat Roffel
     gehaßt?« fragte Athelstan.
    »Nein, er hat ihn nicht
     gehaßt, er hat ihn verachtet. Fast so sehr wie Sir Henry Ospring.«
    »Nun, es ist euch
     vielleicht neu«, sagte Cranston, »aber Ospring ist tot, und
     Ashby ist geflohen.«
    Seine Worte riefen wenig
     Überraschung hervor, und der Coroner begriff gleich, daß Roffel
     wie auch sein Patron, Sir Henry Ospring, als eisenharte Zuchtmeister verhaßt
     gewesen waren.
    »Aber Ashby war von
     Bord gegangen, bevor Roffel starb?«
    »Ja. Er ging am 19.
     Oktober in Dover an Land. Unser Lagerraum war voll Beute, und Sir Henrys
     Anwesen liegt zwei Meilen nördlich des Hafens. Ashby nahm den Anteil
     seines Herrn - einen ziemlich großzügigen - und verließ
     das Schiff.«
    »Und da war Roffel
     schon krank?«
    »Ja, schon seit ein
     paar Tagen, Sir John.«
    »Wir haben Ashby
     befragt«, sagte Athelstan, ohne auf Cranstons warnenden Blick zu
     achten. Er wollte die abgebrühte Geringschätzung dieser Seeleute
     ins Wanken bringen. Sie saßen da, als gäben sie keinen
     Pfifferling auf den geheimnisvollen Tod ihres Kapitäns oder auf das
     Verschwinden dreier Mannschaftskameraden. »Ashby behauptet, Roffel
     sei besonders vergnügt gewesen, nachdem ihr ein kleines Fischerboot
     gekapert hattet, das versuchte, von einem französischen Hafen in den
     anderen zu gelangen. Stimmt das?«
    Athelstan schaute in die
     Runde. Er sah den verschleierten Blick bei Cabe und Coffrey, und sogar
     Peverill wirkte ein wenig verunsichert - sein Gesichtsausdruck wechselte für
     einen Moment, und seine Lippen wurden schmal. Männer, die gelassen
     dagesessen hatten, scharrten jetzt mit den Füßen. Cranston und
     Crawley spürten den Stimmungswandel ebenfalls.
    »Was war da los, he?«
     fragte der Admiral. »Was gab’s da? Ein Boot?«
    »Wie der gute Pater
     sagt«, antwortete Cabe und wählte seine Worte sorgfältig,
     »war der Kapitän sehr vergnügt, nachdem wir das französische
     Boot genommen hatten. Wir hatten Wein an Bord gefunden, einen sehr guten
     Rotwein. Es ist noch welcher da.«   
    »Und das war alles?«
     wollte Athelstan wissen.
    »Ja«, raunzte
     Cabe. »Warum - sollte noch etwas sein?«
    »Fahren wir fort.«
     Athelstan lächelte matt. »Das Schiff hat vor zwei Tagen Anker
     geworfen.«
    »Aye.«
    »Und was ist dann
     passiert?«
    »Nun«, erklärte
     Peverill, »meine Bogenschützen wurden ausgezahlt und bekamen
     Landurlaub. Wir haben den größten Teil der Beute ausgeladen -
     von dem, was übrig war, nachdem Ospring seinen Anteil bekommen hatte.
     Sir Jacob schickte die Fuhrwerke herunter.«
    »Man schafft alles in
     einen Speicher«, erläuterte Crawley, »und bewacht es
     dort, bis es verkauft wird. Den Ertrag kassiere ich. Ein Teil geht an die
     Mannschaft, wobei der Kapitän einen beträchtlichen Anteil erhält,
     und ein Teil an die Staatskasse. Wäre Sir Henry noch am Leben, hätte
     natürlich auch er seinen Anteil bekommen.«
    »Weiter«, drängte
     Athelstan und sah Cabe an.
    »Nun, die Mannschaft
     bekam Landurlaub. Wir überprüften das Schiff auf Beschädigungen,
     stellten fest, welche Reparaturen vorgenommen, was für Vorräte
     eingekauft werden mußten.«
    »Und Roffels Leichnam?«
    »Oh, den brachte
     Bracklebury, der Erste Maat, bei Tagesanbruch an Land - zusammen mit der
     persönlichen Habe des Kapitäns. Er übergab alles an die
     Witwe.«
    »Gab es im Laufe des
     Tages Besucher?«
    »Ich kam an Bord«,
     antwortete Crawley. »Die übliche Inspektion. Routinefragen.«
    »Ihr wart nicht bestürzt
     über den Verlust eines guten

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