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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern
Autoren: P Tremayne
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durchgeschitten?«
    »Genau so, genau so«, bekräftigte Iceadh. »Das findet meine Zustimmung. Zwischen den beiden Verletzungen lag eine gewisse
     Zeit, sonst hätte es aus der Vene mehr geblutet. Aber ich betone noch einmal, beide Verletzungen waren tödlich. Dubh Duin
     könnte Sechnussach den Dolch in die Brust gestoßen haben und dann, verunsichert, ob der wirklich tot war, ihm kurz danach
     die Kehle durchtrennt haben. Mir ist unklar, wie die Reihenfolge der Verletzungen den Beweis erbringen soll…«
    Eadulf hinderte den alten Arzt am Weitersprechen.
    »Noch eine Frage, Iceadh. Du hast dir die Wunden genau angeschaut. Konntest du an ihrem Aussehen irgendwelche Unterschiede
     zwischen den Messern, die benutzt wurden, feststellen?«
    »Zwischen den Messern? Es gab nur einen Dolch, und der steckte im Herzen des Mörders.«
    »Ah. Demnach hast du nicht die Wundarten miteinander verglichen? Ihre Länge zum Beispiel?«
    Iceadh schüttelte den Kopf.
    »Ich habe nur festgestellt, dass die Brustwunde des Hochkönigs von einem einzigen Stoß herrührte, es war ein glatter, scharfer
     Einschnitt. Die Wunde von Dubh Duin war ausgefranst, wahrscheinlich weil er sie sich in aller Hast zugefügt hat; es heißt
     ja, man hätte ihn beim Selbstmord überrascht.«
    »Könnten die beiden Wunden von zwei verschiedenen Messern stammen, oder würdest du eine solche Möglichkeit ausschließen?«
    Iceadh starrte ihn an. »Ausschließen würde ich eine solche Möglichkeit nicht. Aber man hat nur einen Dolch gefunden |407| und auch nur einen Mörder. Ich könnte nichts als vermuten …«
    Eadulf beugte sich vor und nahm das Messer, das Fidelma aus ihrem
marsupium
gezogen hatte. Er reichte es Iceadh.
    »Angenommen, man hätte dieses Messer neben dem Leichnam des Hochkönigs gefunden, würdest du sagen, man hätte damit den tödlichen
     Stich ins Herz ausführen können?«
    Stirnrunzelnd betrachtete Iceadh das Messer.
    »Hätte man es neben dem Leichnam gefunden, würde ich sagen müssen, dass es im Bereich der Möglichkeiten läge, dass es just
     dieses Messer war. Aber man hat es ja nicht …«
    Eadulf musste schmunzeln und unterbrach ihn.
    »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt genügt es mir, wenn du lediglich eine solche Möglichkeit bestätigst.«
    »Wo wurde das Messer gefunden?«, wollte Brehon Sedna wissen.
    »Darf ich dich bitten, dich noch ein, zwei Augenblicke zu gedulden? Fidelma wird sich dann dazu äußern. Zuvor aber habe ich
     noch eine Frage an Torpach, den Koch.«
    Völlig überrascht, angesprochen zu werden, erhob der sich.
    »Was kann ich zu der Sache schon sagen, Bruder Eadulf?«, murmelte er verlegen.
    »Nimm das Messer von Iceadh und sage uns, ob du es kennst.«
    Der Koch tat, wie ihm geheißen, sah es sich näher an und schluckte dann aufgeregt. »Es ist das Messer, das aus meiner Küche
     verschwunden ist. Eins meiner Lieblingsmesser. Ich glaub, ich hab dir davon erzählt, als die arme Mer ermordet aufgefunden
     wurde. Sie hat man aber mit einem Kriegermesser umgebracht. Jedenfalls hast du das so gesagt.«
    »Ja, das stimmt. Mit Cuans Messer, der die Tat eingestanden hat und auch, dass er Bruder Rogallach bewusstlos schlug. |408| Bist du dir ganz sicher, dass das Messer, das du in der Hand hältst, deins ist?«
    »Ich benutze es immer, wenn ich für die Festtafel des Hochkönigs Fleisch schneiden muss. Ich arbeite damit seit vielen Jahren.
     Hier, sieh die abgenutzten Stellen am Griff. Doch, dieses Messer kenne ich sehr wohl.«
    »Und seit wann vermisst du es?«
    »Das war am Tag nach der Ermordung des Hochkönigs. Da sollte ein Schwein geschlachtet werden. Ich merkte, dass das Messer
     fehlte, ging zu Bruder Rogallach und sagte es ihm. Ich hab mich sogar gefragt, ob der Mörder es vielleicht gestohlen hatte,
     um es für seine Missetat zu benutzen. Bruder Rogallach versicherte mir aber, das könnte nicht sein, denn das Messer, mit dem
     der Mord begangen wurde, hätte man gefunden. Wo hat denn nun mein Messer gesteckt?«
    Eadulf setzte sich, ohne ihm zu antworten, denn Fidelma neben ihm war aufgestanden. Sie schaute in die Runde, sah in lauter
     verstörte Gesichter und ließ schließlich ihren Blick auf Brehon Sedna ruhen.
    »Ich danke für deine Nachsicht. Lange währt es jetzt nicht mehr. Die Zeugen können wieder Platz nehmen.«
    »Wir erwarten deine Antwort, wo man das Messer gefunden hat«, mahnte Brehon Sedna. »Nach deinen und Bruder Eadulfs Worten
     wurde es benutzt, den Hochkönig zu ermorden, noch ehe Dubh
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