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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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„heißt Geduld. Gibt es eine bessere Übung für Polizisten?“ Dieser Mensch war wirklich nie um eine Ausrede verlegen.
    „Ich lege auch den ganzen Tag Patiencen“, sagte Pit, „und die heißen Altgraf, Loew, Kolp. Und jetzt wüsste ich gerne was über Herrn Leschinski, in dessen Wohnung Loew ums Leben gekommen ist.“
    „Gibt nichts“, sagte Kummer und griff in die Tasche seiner Jeans. Keine AirBeans. Einen Zettel holte er hervor. Hielt er darauf die Ermittlungen im Fall Leschinski fest?
    „Port Said“, sagte er, „da hat er Anfang des Jahres in einer Pension gewohnt. Seitdem verliert sich seine Spur.“
    „Dann hätte er Zeit gehabt, seine Wohnung aufzuschließen, Loew hineinzulocken und ihn mit einem Kissen zu ersticken.“
    „Klar“, sagte Kummer.
    „Hätte er einen Grund gehabt?“
    „Erbstreitereien vielleicht. Schließlich hat nicht der Sohn der Maria Loew, sondern er die Wohnung geerbt.“
    „Und darum erstickt er Loew?“ Pit schüttelte den Kopf. „Was tut er eigentlich außer erben?“, fragte er.
    „Er soll Reiseschriftsteller sein“, sagte Jan Kummer, „aber Veröffentlichungen scheint es nicht zu geben.“
    „Das steht alles auf deinem Zettel?“
    Kummer grinste. „Die Nummer einer Autowerkstatt, die ich anrufen will“, sagte er.
    „Der Mondeo ist schon in der Werkstatt?“
    „Cindys Mini. Eine Delle im Kotflügel.“
    „Kam mir immer schon temperamentvoll vor, die Dame“, sagte Pit. Nur kein Neid. Vielleicht ergab die Tanzerei bei Vera ja was, die am kommenden Wochenende stattfinden sollte. Hörte er denn tatsächlich nicht auf, zu hoffen?
    „Hast du den Schlüssel zu Leschinskis Wohnung?“, fragte er.
    Kummer zog eine Schreibtischschublade auf und holte einen einzelnen Sicherheitsschlüssel von Winkhaus hervor.
    „Woher haben wir den?“, fragte Pit.
    „Von der Nachbarin, die damals die verdächtigen Geräusche gehört hatte.“
    Die Tür war nicht aufgebrochen gewesen. Pit erinnerte sich.
    Sprach da nicht alles für Leschinski als Täter?
    „Gib mir mal rüber, was du von diesem Leschinski hast.“
    „Klar“, sagte Kummer. Es kam ihm glatt über die Lippen, auch ohne AirmenBeans.
    „Lutschst du deine Beans nicht mehr?“
    „Magenprobleme“, sagte Kummer, „zuviel des Guten.“
    „Altgraf hatte übrigens Obdach bei Loew gefunden. Dieser Körperpflegekram stammt von Altgraf.“
    „Was ist das bloß für eine Bande“, sagte Kummer.
    Die von Jana Tempel, dachte Pit. Er fing an, davon überzeugt zu sein, dass die Dame der Dreh- und Angelpunkt war.
    „Die ist ja viel zu dünn“, sagte Anni. Sie stand auf dem vorderen Balkon und lugte die vier Stockwerke hinunter.
    Es war milder geworden. Auf der Alster stand schon eine Schicht Wasser, die das Schmelzen ankündigte.
    In diesem Winter würde es kaum noch was werden mit dem großen Fest auf dem gefrorenen See.
    Doch Anni sprach nicht von der Eisdecke. Sie hatte eine junge Frau im Auge, die vor dem Haus stand und zu zögern schien, ob sie sich trauen sollte, hineinzukommen.
    „Da bin ich sehniger“, sagte Anni, als sie ins Zimmer trat.
    „Gib ihr eine Chance“, sagte Vera.
    Das hatte Engelenburg auch schon gesagt.
    Vera lauschte auf das Klingeln, das nicht kam.
    Genügte schon Annis drohende Aura vom vierten Stock aus, dass die neue Kandidatin für die Putzstelle auf der Stelle kehrtmachte?
    „Deideidei“, sagte Nicholas, der in seinem Hopser saß und die beiden Frauen in seinem Leben betrachtete. Vera blickte auf die alte Pendeluhr im Flur. Ging auf viertel nach vier zu. Um sechs Uhr würde Jana Tempel in der Simbari Bar sitzen und anfangen, mit den Fingern auf den Tresen zu klopfen.
    Klingeln. Endlich. Vera drückte auf den Knopf, der die Haustür unten öffnete, und hörte dem Aufzug zu, der sich behäbig zu ihnen hinauf bewegte.
    Die Frau, die dem Aufzug entstieg, war weder jung noch zu dünn und auf keinen Fall die Frau, die Anni vom Balkon aus gesehen hatte. Anni schnupperte, und Vera hätte beinahe geseufzt. Kein Zweifel, dass sie eine starke Raucherin vor sich hatten. Konnte denn nicht mal die Nachfahrin von Frau Sauerwein kommen?
    „Walentyna Skerka“, sagte die Frau, „ich bin zu spät. Es tut mir Leid.“
    Anni hätte sie gerne gleich nach Hause geschickt. Kam zu spät und rauchte. Das war ja wohl nichts. Doch natürlich bat Vera diese Skerka in die Küche. Anni schnappte sich den Kleinen und folgte kopfschüttelnd. Bongo-Bar und ledige Mutter würde bei dieser Dame kaum ziehen.
    „Hier herrscht

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