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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Bott i celli, na, wie geht ' s ? ‹ Und wenn nebenan nicht viel Betrieb war, hat sie oft die Zeit für lange Gespr ä che gefunden. Behalten Sie die Piazza im Auge ? «
    » Ja . «
    » Dacht ich m ir. Sie ver s tehen Ihr Handwerk, das spüre ich. Sie sind aus dem Süden, nach Ihrem Akzent zu urteilen . «
    » Ja . «
    » Dacht ich m ir. Sie war eine anständige Frau, Signora Wilkins, ich m eine: Goossens…«
    » Und Signor Ton i ? Was wissen Sie über ihn ? «
    »Ich weiß, daß ich für d i e Beerdigung m orgen einen Kranz zu binden habe. Am Ende gehen wir alle diesen Weg. Wenn jem a nd versucht, m ich zu ärgern oder m ir eins auszuwischen, dann sage ich ›Denk dran, ich binde auch Totenkränze!‹, sage ich. Aber i ch sage es im stillen. Diesen hier hat der Goldsch m ied von nebenan für Toni bestellt. Er könnte Ihnen m ehr über Signor Toni erzählen. Er verdankt ihm viel, womöglich alles. Er wird m orgen bei der Beerdigung dabeisein, ein paar andere Juweliere und Goldsch m iede aus der Stadt ko m men auch. Wenn Sie nach nebenan gehen, fragen S i e nach Signor Beppe, so heißt er, das ist der Chef. Sie haben es hoffentlich nicht weit bis nach Hause, ich m eine, bis zu Ihrer Wache ? «
    » N e in, Piazza Pitti . «
    » Ausgezeic h net. Es wird nä m lich bald ein Unwetter geben. Vielleicht schauen Sie ja m a l rein, wenn Sie auf Ihren Rundgängen vorbeikommen, und sagen Guten Tag.«
    »Werd ich, und vielen Dank für Ihre Hilfe ! «
    » Fragen Sie nach Signor Beppe. Ich habe hier ein kleines Glöckchen, m i t dem ich klingele, wenn ich Feierabend m ac h en will. Der Lehrling von nebenan ko mm t dann und hilft m ir, alles zusammenz u packen. Immer zu einer anderen Uhrzeit, wissen Sie, denn ich höre auf, soba l d ich m ein tägliches Quantum Bl u men verkauft habe. Ich verdiene keine Reichtümer, wie Sie sich denken können, aber so brauche ich m einer Tochter nicht auf der Tasche zu liegen. Ich hätte keine Lust, wie andere Blinde Lotteriescheine zu verkaufen. Ich liebe Blu m en, ihren Duft und wie sie sich anfühlen. Ich brauche sie gar nicht zu sehen.«
    » Ja . «
    » Fragen Sie nach Signor Beppe « , wiederholte er, während er nach einer Rolle Silberband tastete, » und ich werde die Ohren aufsperren. Wenn sie zurückko m mt, werde ich k l ingeln, falls Sie sie nicht selbst sehen. Kom m , Fido, hier ! «
    Er hatte ei n en Keks aus der Tasche seines schwarzen Kittels gezogen, und der kleine schwarzweiß gefleckte Hund kam schwanzwedelnd von der sonnenbeschienenen Türschwelle herbeigelaufen.
    Da das Ate l ier, das früher dem Holländer gehört hatte, keine Geneh m igung zum Direktverkauf besaß, war das ehemalige Schaufenster von innen m it großen weißen, verstaubten Papierbahnen verkleidet worden. E s war aber, wie so oft in derartigen Fällen, in A u genhöhe eines sitzenden Menschen ein Loch in das Papier gerissen. Nachdem der Wac h t m e ister auf die Atelierklingel gedrückt hatte und die Haustür aufgesprungen war, trat er durch die Tür mit der Milchglasscheibe linker Hand und stieß, wie er schon ver m utete, auf einen alten Mann, der in He m dsär m eln und einer großen Schürze in der Nähe des Gucklochs der Schaufensterverkleidung saß, einen Berg Gürtelschnallen polierte und dabei gelegentlich nach draußen spähte.
    » Guten Tag«, sagte er und sah hoch, ohne seine Arbeit zu unterbrechen. » Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hätte gern m it Signor Beppe gesprochen, falls er da ist.«
    » S icher ist er da. Gehen Sie durch diese Tür dort, durch die Werkstatt, den Korridor entlang, die erste Tür links. Das ist der Ausstellungsraum, dort empfängt er Kunden. Momentan sind zwei Norweger bei ihm, aber wenn es dringend ist…«
    » Ja, ist es. Und wenn ' s geht, würde ich ihn gern hier sprechen. Ich m uß die Piazza im A uge behalten.«
    »Wenn das so ist, hätten Sie einen Kollegen m itbringen sollen«, be m erkte der Alte schroff, stand aber auf.
    Der Wachtmeister erwiderte nichts, sondern seufzte nur im stillen und sagte: » Ich warte hier . «
    Er beugte sich herunter, um durch das Guckloch zu spähen, und richtete sich erst wieder auf, als er hinter sich eilige Schritte hör t e. Signor Beppe kam i h m m i t ausgestreckter Hand entgegen. Er packte die mächtige Hand des Wachtmeisters und verschwendete seine Zeit nicht m i t Einleitungsfloskeln.
    » Na? Irgendwelche Neu i gkeiten im F all Toni ? «
    »Eigentlich nicht. Sie scheinen eh mehr zu wiss e n als ich. Die Beerdigung findet m

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