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Tod eines Holländers

Tod eines Holländers

Titel: Tod eines Holländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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hatte, denn sie aß nicht mit d e m Holländer – jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß sie ihr Gedeck abspült und seines nicht. Das hätte doch sehr seltsam ausgesehen. Vielleicht machte sie die berüh m te Kanne Kaffee, während er noch beim Essen war. Das ist denkbar, denn nach der Stelle zu urteilen, wo sein Teller gefunden wurde, hat er ihr den Rücken zugekehrt, während sie an der Spüle und am Herd hantierte . «
    Der Leutnant grübelte eine Weile und m einte dann: » Das würde auf eine Bekannte hindeuten; nach einer Prostituierten hört es sich gewiß nicht an…«
    » Das war sie auch nicht. Ich habe es überprüft. Eins von den Mädels könnte natürlich lügen, aber ich wüßte nicht, warum eine Prostituierte ihn u m bringen sollte . «
    » Um ihn a u szurauben? Vielleicht hatte er Edelsteine bei sich, wo m öglich i l legal i m port i erte … «
    »In dem Fall hätte sie so lange bleiben müssen, bis er eingeschlafen war, um i h n dann auszurauben, statt sich m i t i h m zu streiten und fortzugehen. Signora G i usti zufolge verließ sie die Wohnung un m i ttelbar nach dem Streit. Später gab es dann noch eine Menge Krach – das wird der Ho l länder gewesen sein, der das Badezimmer absuchte, vielleicht nach einer Flasche Aspirin, der er zuvor ein paar Pillen entnomm e n hatte, er glaubte wohl, irrtümlicherweise etwas Giftiges geschluckt zu haben. Dann lange nichts, bis ich ihn fand, aber die Autopsie hat ergeben, daß er die erste Dos i s erbrach, jedenfalls teilweise. Den Rest schläft er aus. Dann wacht er auf und trinkt noch etwas von dem Kaffee, ob absichtlich oder unabsichtlich wissen wir nicht. Die Unbekann t e hat sich in Luft aufgelöst, und wenn sie tatsächlich etwas gestohlen hat, dann w i ssen wir n i cht, was. Legal i m portierte Edelsteine, das würde bedeuten: dazugehörige Doku m ente und Kopien bei sich zu Hause in seinem Büro. Laut Signor Beppe g i bt es für einen autorisierten I m porteur keinen Grund, das Zeug illegal bei s i ch zu tragen, weil sich der Aufwand einfach nicht lohnt, und das leuchtet ja wirklich ein. Sie könnte natürlich etwas anderes ges t ohlen haben, einen ko m p ro m ittierenden Brief etwa, aber dafür scheint er nicht der T y p zu sein, und auch in diesem Fall hätte sie warten m ü s sen, bis er eingeschlafen war. Wie dem auch sei, sie verschwindet Sonntag spätabends. Am Dienstag trifft Signora Goossens in Florenz ein, merkwürdigerweise m it d em gleichen Zug, der Kurswagen aus den m eisten nordeuropäischen Hauptstädten führt… Sie nimmt ein Zimmer in der Pensione Giottino. Sie hat eine Verabredung m it ihrem Stie f sohn, sagt aber nicht, waru m . Das stimmt alles nicht ! «
    »Wie bitte ? «
    Der Leutnant riß sich aus seinen Gedanken.
    » Also, wenn… Was hat sie gesagt, für wann war s i e verabredet ? «
    »Tja, das hat sie nicht gesagt. Wie auch, denn er war tot, als sie anka m . «
    »Wer ihr das wohl erzählt hat … «
    Der Leutnant griff nach dem beschriebenen Blatt Papier und starrte es nachdenklich an.
    » Davon m al abgesehen – verstehen Sie, was ich m eine? Wenn sie sich für Mittwoch, ja selbst für Dienstagabend verabredet hatte, warum würde der Holländer dann schon am Samstag abreisen und am Sonntag hier sein? Zu m a l er offenbar nichts anderes hier zu erledigen hatte und seine Frau über seine Reise sauer war. Der Brief von seiner Stiefmutter, in dem sie einwilligt, sich m it i h m zu treffen, oder auch um eine Begegnung bittet…?«
    » Unter seinen Sachen hier war nichts, und seine Schwiegermutter konnte auch zu Hause unter seinen Papieren keinen Hinweis auf diese Reise finden. Es ist durchaus denkbar, daß er ihn vernichtet hat, wenn m an bedenkt, wie geheimnis v oll er diese ganze Angelegenheit betrie b en hat. Also, wenn Signora Goossens erst am Dienstag hier eintraf, einen Tag nach seinem Tod, wenn tatsächlich, wie wir glauben, eine Frau bei ihm in der Wohnung war, dann m uß er sich auch m it ihr und nicht nur m i t seiner Stiefmutter vera b redet haben – sie kann ihn schließlich nicht zufällig in der Wohnung angetroffen haben, wenn man berücksichtigt, daß er nur wenige T age im Jahr dort verbringt. Das könnte bedeuten, daß Signora Goossens überhaupt nichts m i t der Sache zu tun hat, wie sie ja selbst sagt … «
    Beide schw i egen einen Augenblick, dachten an das blasse, sch m allippi g e Gesicht m it der trotzigen, rechthaberischen Miene.
    » Das glaube ich nicht « , sagte der Wachtm e ister

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