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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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unheilvoll. Hatte man nicht, dessen war ich sicher.
    »Eigentlich sind Sie ja wegen Spindex gekommen«, murmelte Tiasus mit seiner tröstlichen Beerdigungsunternehmerstimme.
    »Können Sie mir da weiterhelfen?«
    »Er goss sich gerne einen hinter die Binde, aber er war ein guter Satiriker. Er traf beim Charakter eines Mannes ins Schwarze. Und er besaß Urteilsvermögen. Er wusste, was zulässig und was zu heikel war.«
    »Nicht im Falle von Metellus. Die Familie hat ihn rausgeworfen.«
    »Ah.« Tiasus atmete tief ein, den Mund weit offen. Er hatte was am Gaumen. »Tja, ich weiß nicht, was da los war, und das ist das Problem. Spindex wurde weggeschickt, aber sie haben mir nie erzählt, warum.«
    »Wer hat das veranlasst? War es der Sohn?«
    »Nein …« Tiasus schaute nachdenklich. »Nein, ich glaube, es war ein anderer Mann.«
    »Der Name?«
    »Den hab ich nicht erfahren.«
    »Licinius Lutea? Ein Freund des Sohnes, der Negrinus bei der Beerdigung geholfen hat, glaube ich.«
    »Sagt mir nichts«, meinte Tiasus. »Geholfen hat ihm ein Freigelassener. Mit dem habe ich in einem ruhigen Moment ein paar Worte gewechselt. Alexander hieß er.«
    »Aber das war nicht derjenige, der Spindex ausbezahlt hat?«
    »Ähm … Nein. Vielleicht ein Verwandter?«, stammelte Tiasus. Das hier war harte Arbeit.
    »Ein Schwager?«, schlug ich vor. »Canidianus Rufus, Rubiria Julianas Ehemann?«
    »Ja, vielleicht …« Aber dann schwanke Tiasus erneut. »Ich glaube nicht, dass es Rufus war. Der hatte ständig üble Laune; an den erinnere ich mich. Ich glaube, es war der zweite, der mit Spindex verhandelt hat.«
    »Der zweite Schwager? Laco? Verginius Laco, der Mann von Carina, der Frau, die so ausgerastet ist?«
    »Ja, der war es.«
    Große Götter, kaum denkt man, dass man die Szenerie abgegrast hat, da taucht ein neuer Teilnehmer auf.
    Die beiden Tauben waren fertig. Das Weibchen glättete sein Gefieder und sah aus, als wüsste es nicht, was das ganze Theater gesollt hatte. Das Männchen schien Lust auf eine zweite Runde zu haben. Sie trieb ihm den Blödsinn aus. Die deformierte Nymphe zitterte kläglich. Ein Teil ihres Umhangs war bei einem Unfall abgesplittert.
    »Glauben Sie, dass Spindex etwas über Metellus oder dessen Familie herausgefunden hat, etwas, das sie der Welt nicht preisgeben wollten?«
    »Oh, ganz ohne Zweifel!«, rief Tiasus aus. »Es muss ein gewaltiges Geheimnis gewesen sein. Wäre es nicht wunderbar, Falco, wenn wir wüssten, was es war?«
    Mürrisch stimmte ich zu.
     
    Ich suchte Rubiria Carinas Mann auf.
    Diesmal war er sogar zu Hause und bereit, mich zu empfangen. Er war über zehn Jahre älter als seine Frau, ein dünner, kultivierter Mann, der durchblicken ließ, dass er geduldiger war, als ich verdient hatte. »Sie haben sich bisher jeder Befragung verweigert und auf Ihre Privatsphäre gepocht«, erinnerte ich ihn. »Werden Sie mir jetzt antworten?«
    »Sie können fragen. Möglicherweise habe ich nicht die Freiheit, darauf zu antworten.« Interessant – warum?
    »Und warum haben Sie Ihre Meinung geändert?«
    »Weil Sie vorhaben, meine Schwiegermutter für den Mord an ihrem Gatten anzuklagen.«
    Er war, wie gesagt, ein kultivierter Mensch; ich ließ die üblichen Schwiegersohnwitze weg. »Glauben Sie, dass Calpurnia es getan hat?«
    »Nein«, antwortete er.
    »Es gibt triftige Gründe dafür«, teilte ich ihm mit. »Metellus hat überzogene Vorkehrungen für seine Schwiegertochter getroffen und seine Frau enterbt. Das ist unmoralisch und öffentlich bekannt geworden. Calpurnia Cara muss wütend gewesen sein. Undurchsichtige Umstände trüben das, was bei Metellus’ Tod passiert ist.« Laco zuckte mit den Schultern. Er wollte herausfinden, was ich wusste. »Zuerst wurde mir gesagt, Ihre Frau hätte sich geweigert, an dem Tag am Mittagsmahl ihrer Familie teilzunehmen – aber sie behauptet, sie sei nicht eingeladen worden.«
    »Das stimmt.«
    »Sie beide nicht?«
    »Ich stand Metellus nicht nahe, hätte meine Frau aber begleitet, wenn sie hingegangen wäre.«
    Ich hatte nicht das Gefühl, dass dieser Mann lügen würde. Doch obwohl man uns gesagt hatte, er und Carina hätten sich fern gehalten, hatte ich jetzt erfahren, dass er im Namen der Metelli gehandelt hatte.
    »Haben Sie Rubirius Metellus kurz vor seinem Tod gesehen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie Negrinus gesehen?«
    »Nein.«
    »Es heißt, er sei gar nicht da gewesen.«
    »Ich kann nicht für ihn sprechen.«
    »Ich werde ihn selbst fragen. Es ist

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