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Tod im Albtal

Tod im Albtal

Titel: Tod im Albtal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Klingler
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wurde in eben jenem K… Ding in ihrem Zimmer aufbewahrt. An dem Abend, an dem das Ding verschwand, fand die bewusste Party bei Schmieds statt. Es wurde den Herren empfohlen, im ersten Stock auf die Gästetoilette zu gehen, was sie wohl auch alle taten. Dabei hatten sie ausreichend Gelegenheit, das unverschlossene Zimmer zu betreten und den … bewussten Gegenstand an sich nehmen.«
    Hagen schüttelte den Kopf. »Zwei Toiletten! Euch ist nichts zu dekadent, was? Ich bin noch in einer Wohnung in der Karlsruher Südstadt aufgewachsen, die ein Klo draußen auf dem Treppenabsatz hatte.«
    »Um Gottes willen!«
    »Weiter!«, befahl er. »Ihre Zeit ist bald um.«
    »Janine hat sich im Fernsehzimmer aufgehalten und das Kommen und Gehen auf dem Flur ziemlich scharf beobachtet. Als ich sie auf den Abend angesprochen habe, hat sie zwar schon die Wahrheit gesagt, aber vermutlich nicht alles preisgegeben. Sie hat mehr gesehen als das, und da sie ein geldgieriges kleines Luder ist – ich kritisiere das nicht, ich stelle es lediglich fest –, hat sie wohl eine kleine Erpressung versucht. Die Strafe hat sie schon erhalten.«
    »Janine ist ein Kind«, gab er zurück. »Ein Kind. Außerdem gibt es für Ihre Geschichte keinerlei Anhaltspunkte!«
    »Wie gut kennen Sie Kinder?«
    »Noch nicht besonders gut.«
    Ich wartete einen Moment und verdaute das Funkeln in seinen Augen, das wohl der Zukunft mit seiner Verlobten galt.
    »Sehen Sie. Kinder sind gerissene Monster und noch nicht von allzu vielen moralischen Hindernissen gebremst. Ich denke, Janine dachte, sie weiß aus dem Fernsehen, wie man so eine Situation ausnutzt. Sie hat auf ein bisschen Extrataschengeld gehofft. Der Mörder hat das Auto gemietet oder geliehen – vielleicht ist es sogar sein eigenes und es steht in irgendeinem Schuppen – und hat sie damit fast überfahren. Der kleine Sportwagen diente vielleicht als Zweitwagen. Das Kind konnte so schnell nicht auf die Nummer an einem Auto achten. Sie ist ein Mädchen und weiß ja nicht einmal, was es für ein Wagen war.«
    »Hey, wir sind im 21. Jahrhundert. Es gibt auch Mädels, die Autos mögen und erkennen. Ich glaube nicht daran. Dieses ominöse Kästchen! Friederike kann es selbst weggeworfen haben. Es war wahrscheinlich alt. Sie hat vermutlich den Inhalt durchgesehen, und er war nicht interessant. Sie hat das Kästchen vernichtet und den Inhalt in ihre Unterlagen abgeheftet. Alte Fotos. Solche Dinge. Ich werde den Witwer bitten, ihre Alben und Unterlagen daraufhin nochmals zu prüfen, wenn es Sie beruhigt. Und ich habe es Ihnen schon einmal gesagt: Es gibt in ihrer Geburtsurkunde keinen Hinweis für Unstimmigkeiten bei der Vaterschaft.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Machen Sie eine Genanalyse!«
    Hagen lachte, ohne dass es fröhlich klang. »Dafür würde ich bei dieser Beweislage niemals eine Genehmigung bekommen. Vergessen Sie das Kästchen und gehen Sie sich ein nettes Kleid kaufen. Oder zwei. Oder noch besser –  kein  Kleid.« Er grinste anzüglich.
    »Danke für den Rat, Herr Hayden. Friederikes Mann hat das Kästchen noch gesehen, als er am Freitagnachmittag aus Berlin zurückkam. Abends hatten sie ihre Party. Am anderen Morgen war er angeblich ohne Unterbrechung zu Hause. Sie glauben ihm das ja offenbar, aber ich würde da genauer hinsehen. Er war schließlich mehrfach draußen. Gastgeberpflichten.«
    Hagen verdrehte die Augen. »Weiter, damit wir endlich fertig werden!«, seufzte er.
    »Gut. Er hatte Parteifreunde zu Besuch, die alle um einen runden Tisch saßen und einander im Blick hatten. Keiner von denen sei nach oben gegangen. Da keine Damen anwesend waren, konnte auch die untere Toilette, die bei der Party zu einer Art Schminkzimmer umfunktioniert war, benutzt werden. Doch da die Schatulle nicht auf der polizeilichen Liste der Gegenstände in Friederikes Zimmer auftauchte, muss sie also am Freitagabend entwendet worden sein. Vor der Party war sie noch da, denn Friederike hat sie ihrem Mann gezeigt und angekündigt, sie wolle mit ihm am Wochenende über den Inhalt sprechen.«
    Hagen lächelte. »Von mir aus. Wenn es Sie glücklich macht, Frau Tobler, dann kreisen Sie weiter um Ihr Kästchen. Ich müsste Ihnen das zwar eigentlich nicht sagen, aber wir sind jetzt sehr konkret einem Beschaffungskriminellen aus der Drogenszene in Mannheim auf der Spur, der in Ettlingen und Weingarten gesichtet wurde. Möchten Sie ein Foto des feinen Herrn sehen? Ich hoffe, Sie stehen auf Piercings und

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