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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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n Corrier e dell a Ser a kauft e al s di e Nazion e un d die übrigen Angestellten, sofern sie überhaupt Zeitung lasen, i n sei n Exempla r schauten . D a nieman d de n Artike l gese hen hatte, waren Gallis Bemühungen umsonst gewesen. Zweieinhalb Stunden Befragung hatten wenig brauchbare Informatione n z u Tag e gefördert , doc h immerhi n hatt e die Tote jetzt eine Identität.
    Hild e Vogel , ein e gebürtig e Deutsche , wa r achtundvier z ig Jahre alt, schlank, blond gefärbtes Haar, unauffällig gekleidet . Einma l monatlic h hatt e si e eine n eingeschriebe nen Brief nach Deutschland geschickt und ungefähr alle zwe i Jahr e ein e Auslandsreis e unternommen , wobe i si e die Platzreservierung dem Empfangschef zu überlassen pflegte, der dem Hauptmann gegenüber wiederholt hatte, er habe gewußt, daß etwas faul war, er habe ein Gespür dafür, aber eigentlich sei es die Aufgabe des Hoteldirektors, die Tote zu identifizieren. Sie war zuletzt vor acht Tagen beim Abendessen gesehen worden. Niemand hatte sie aus dem Hotel gehen sehen, nicht einmal Querci, der Nachtportier, obwohl er die Eingangshalle überschauen konnte, und einen anderen Ausgang gab es nicht, die Rückseit e de s Hotel s erho b sic h direk t übe r de m Flußufer.
    Der Hauptmann und der Wachtmeister waren müde und hungrig. Als sie aus dem Büro in die Empfangshalle kamen , fie l ihne n wiede r ih r Hunge r ein , den n ei n schwa cher , abe r köstliche r Duf t zo g au s de m Speisesaa l herüber, wo, dem leisen Geschirrgeklapper nach zu urteilen, ein paar Gäste noch beim Essen saßen.
    Mari o Querc i stan d a n seine m Plat z hinte r de m Tresen un d berie t ei n ältere s Paar , da s eine n Tagesausflu g nac h San Gimignan o un d Sien a mache n wollte . »Wen n Si e e s wün schen, kann ich den Busbahnhof für Sie anrufen...«
    Er schaute auf und lächelte, als er die beiden Carabinieri herankomme n sah . »Fertig?«
    »Leide r nein« , sagt e de r Hauptmann . I n Gegenwar t des Paare s wollt e e r nich t noc h hinzufügen , da ß si e z u ihren Kollegen , di e gerad e da s Zimme r de r Tote n durchsuchten, hinaufgehe n würden , doc h da s Paa r wa r ohnehi n vie l zu beschäftigt, den Preis der Busfahrscheine in Dollar zu übersetzen, um von den beiden Uniformierten Notiz zu nehmen.
    »Der Empfangschef, Monteverdi...« sagte der Hauptmann, während sie die blau ausgelegte Treppe hochsti e gen, den n de r Lif t wa r ihne n vo r de r Nas e weggefahren.
    De r Wachtmeiste r beschränkt e sic h au f ei n »Hmmmh«. Schweigen d trottete n si e au f de m blaue n Teppichboden dahin , au f de r Such e nac h Zimme r 209 . De n ganze n Korr i dor entlang brannten kleine Seidenschirmlämpchen auf niedrigen , halbmondförmige n Tischchen . Zimme r 20 9 la g in de r Mitte , gegenübe r de m Liftschacht.
    »Wir werden viel Zeit und jeden verfügbaren Mann brauchen, um das ganze Hotelpersonal zu überprüfen, aber ich schätze, wir können dankbar sein, daß die Tote keinen Kontakt zu anderen Gästen hatte.«
    »Das behaupten sie jedenfalls...« Der Wachtmeister klan g nich t überzeugt . ».. . un d e s wir d woh l auc h sti m men, d a all e da s gleich e gesag t haben . Abe r da s übrige.. . e s reicht nicht, es reicht einfach nicht.«
    »Ich muß sagen, mir schien, als hätte der Hoteldirektor etwa s z u verbergen.«
    »Er war nicht der einzige.«

4
    Zimmer 209 war eine kleine Suite, bestehend aus Salon, Schlafzimme r un d Badezimmer . I m Salon , de r i n Gel b und Schwarz gehalten war, packte der Spezialist für Fingerabdrücke gerade seine Sachen wieder zusammen.
    Als der Hauptmann und der Wachtmeister eintraten, sah er auf und bemerkte: »Eine Zeitverschwendung! Das Zimmer ist saubergemacht worden, es gibt hier praktisch keinen anständigen Fingerabdruck. Der Direktor meinte: ›Natürlich ist das Zimmer saubergemacht worden, es gab doch keinen Grund zur Annahme, daß irgendetwas nicht stimmte.‹«
    Tja, das war jetzt nicht mehr zu ändern.
    Zwe i Assistente n de s Hauptmann s ware n i m Schlafzim mer bei der Arbeit, der eine durchsuchte die Taschen der Kleidungsstücke im Schrank, der andere sortierte die Dokumente, die er in den kleineren Schubladen des Frisier tischs gefunden hatte, und legte sie zusammen.
    »Ich werde die Dokumente mitnehmen. Packt sie in einen Umschlag!« Der Hauptmann sah sich um. Nach einer Weile fluchte er leise vor sich hin. Auch hier hatte man nicht nur saubergemacht, sondern alles, was nicht in da s Zimme r gehörte ,

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