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Tod in Florenz

Tod in Florenz

Titel: Tod in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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– und noch ein Rat: Riskieren Sie nicht wieder Kopf und Kragen! Das ist es nicht wert. Sie hätten niemandem einen Gefallen getan, wenn Sie sich hätten umbringen lassen. Seine Pflicht zu tun ist ja schön und gut, aber nehmen Sie es nicht so ernst, Sie haben Ihr eigenes Leben, das Sie leben und genießen sollten. Ratschlag beendet. Ich gehe. Alles Gute!«
    Als er fort war, hing das Schweigen schwer im Zimmer, und der Maresciallo konnte sich ganz auf die kombinierten Schmerzen seiner Rippenbrüche, seines geschwollenen Kehlkopfes und einer gründlichen Unzufriedenheit mit sich selbst konzentrieren. Früher hatte es ihm nie etwas ausgemacht, wenn man ihn für verschlafen hielt, aber nun plötzlich machte es ihm sehr wohl etwas aus. War es vielleicht eine Frage der Ernährung? Vielleicht aß er die falschen Sachen? Sein Blick fiel auf die riesige Tafel Schokolade neben ihm auf dem Nachttisch. Sie wog bestimmt ein Kilo. Zucker war sicher ein guter Energielieferant. Mit einiger Mühe konnte er den Arm ausstrecken und die Schokolade fassen. Schon ein Stück davon abzubrechen tat ihm weh, aber er schaffte es und ließ sich gedankenvoll kauend zurücksinken. Da er nun so viel Zeit zur Verfügung hatte, sollte er vielleicht die Gelegenheit nutzen und sein Leben neu überdenken. So könnte er für den Anfang etwas sorgfältiger überlegen, was er aß, und versuchen, einen besseren Eindruck auf andere zu machen und etwas lebhafter und geselliger zu sein. Damit würde er gleich jetzt anfangen, solange er noch hier im Krankenhaus war. Er konnte mit dem Arzt über die Sache mit der Ernährung reden, viel gesprächiger gegenüber dieser hübschen Krankenschwester sein, die ihn wahrscheinlich für den langweiligsten Patienten hielt, den man ihr je aufgehalst hatte, und auch etwas mehr Interesse an den kleinen Dingen zeigen, über die seine Frau, in der Hoffnung, ihn aufzuheitern, mit ihm plauderte.
    Zehn Minuten später kam die Schwester, gefolgt von seiner Frau und dem Arzt, herein, und die drei standen um sein Bett und blickten auf ihn hinunter. Die Schwester erwähnte den unerlaubten Besucher mit keinem Wort, der ihren Patienten bis zur Erschöpfung ermüdet hatte, und während sie nach seinem Puls tastete, ließ sie es sich nicht nehmen zu sagen: »Wie Sie sehen, geht es ihm heute schon viel besser.«
    Der Maresciallo antwortete mit einem sanften Schnarchen.
     

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