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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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ausrief.
    Beim ersten Versuch hatte die junge Frau sich noch gemeldet. Lyn hatte sie aufgefordert, die Ausrufe sofort einzustellen. Die Erklärung hatte sich Cornelia Stobling schon nicht mehr angehört. Sie hatte Lyn einfach weggedrückt.
    Lyn war wütend auf die junge Frau, aber vor allem auf sich selbst. Sie war sicher, dass Cornelia das nur tat, weil sie ihr gesagt hatte, dass Andreas Stobling wahrscheinlich außer Gefahr war. Sie griff noch einmal nach dem Hörer, wissend, dass es zwecklos war. Schließlich konnte Cornelia auf ihrem Display sehen, wer sie anrief. Sie würde das Gespräch nicht annehmen, weil sie wusste, wie die Polizei über diese Ausruf-Aktion dachte.
    Lyn sah auf, als jemand an den Rahmen ihrer Bürotür klopfte. Es war Kollege Berthold.
    »Alle Mann zügig ins Besprechungszimmer«, grummelte er, »hat der Chef angeordnet.« Mit einer Geschwindigkeit, die mit dem Begriff »zügig« nicht konform ging, tappte er zu Hendriks Tür und wiederholte den Satz.
    Wilfried schenkte gerade Karin Schäfer einen Becher Kaffee ein, als Lyn und Hendrik mit Jochen Berthold das Besprechungszimmer betraten.
    »Es wird entspannter, liebe Kollegen«, begrüßte Wilfried sie gut gelaunt. »Andreas Stobling ist auf dem Weg hierher.«
    »Was? … Wirklich?« Lyn starrte ihn ungläubig an und stieß dann die Luft aus. »Endlich. Da bin ich jetzt echt erleichtert.«
    Hendriks Blick war erstaunt. Anscheinend hatte er wirklich nicht damit gerechnet, dass Stobling sich selbst melden würde.
    »Hat seine Schwester ihn aufgestöbert?«, fragte Lyn.
    Wilfried schüttelte den Kopf. »Nein, er hat sich selbst bei den Kollegen auf dem Gelände gemeldet … Auf jeden Fall knöpfe ich ihn mir persönlich vor, sobald er hier eintrifft«, sagte Wilfried, griff nach einem Buchstabenkeks aus Karins Keksdose und tunkte ihn in seinen Kaffee. »Ich bin gespannt, was wir aus ihm rausholen in Sachen Judith Schwedtke.«
    »Dann kann die Suche auf dem Festivalgelände jetzt eingestellt werden«, sagte Karin Schäfer. »Ich unterrichte die zivile Einheit und die übrigen Kollegen.«
    »Und ich würde liebend gern Cornelia Stobling davon in Kenntnis setzen«, sagte Lyn, »aber ich fürchte, da hat sie sich jetzt selbst ins Aus katapultiert. Sie geht nicht an ihr Handy, wenn sie meine Nummer sieht.«
    »Ich werde es mit meinem Handy versuchen«, sagte Hendrik und angelte ein L aus der Keksdose. »Meine Nummer kennt sie nicht.«
    »Versuch dein Glück, aber ich denke, sie wird nur rangehen, wenn die Nummer erscheint, die ihr Bruder ihr durchgegeben hat, oder sie legt sofort auf.«
    Hendrik hob die Schultern. »Dann soll Stobling das machen. Er wird ja gleich hier eintrudeln.«
    Wilfried löste die Runde zehn Minuten später auf, als der Schutzpolizist mit Andreas Stobling eintraf. Der Chef der Mordkommission lotste den jungen Mann umgehend in das Verhörzimmer.
    »Äh, Wilfried, kann ich auch …«, stammelte Lyn herum. Sie wollte unbedingt, dass Andreas seine Schwester anrief. Die junge Frau musste von ihrer Sorge um ihn erlöst werden.
    »Komm mit rein«, winkte ihr Chef sie in das kahle Verhörzimmer.
    Nicht verwunderlich, dass wir ihn auf dem Gelände nicht gefunden haben, dachte Lyn, während sie das Gesicht von Andreas Stobling musterte. Er trug sein Haar viel kürzer als auf dem Foto, und es sah nicht so hell aus. Eine Rasur konnte er auch vertragen.
    »Bevor wir anfangen, Herr Stobling«, sprach Lyn ihn an, »eine Frage: Haben Sie das Handy bei sich, mit dem Sie Ihre Schwester angerufen haben?«
    Irritiert sah er sie an, während er sich auf den angebotenen Stuhl setzte. »Nee, hab ich nicht. Das war nicht mein Handy. Gehört einer … Freundin. Die ist auf Wacken.«
    »Ja, dann weiß ich auch nicht …«, murmelte Lyn und sah Wilfried an.
    »Dann muss das warten, bis sie mit ihrer Tröte einem unserer Leute in die Arme läuft«, sagte Wilfried bestimmt.
    Andreas musterte sie beide stumm über den Tisch hinweg. Dann brach es aus ihm heraus: »Was ist hier eigentlich los? Was ist mit meiner Schwester? Kann mir endlich mal jemand Kompetentes sagen, was ich hier mache?«
    Wilfried warf Lyn einen Blick zu. »Glaubst du, wir sind kompetent genug, Lyn, um Herrn Stobling zu sagen, dass er sich wahrscheinlich in Lebensgefahr befindet beziehungsweise befand?« Sein Blick wanderte zu dem jungen Mann zurück.
    »Häh? Was …? Hat … hat das irgendwas mit Tommy zu tun? Mit Thomas Lug, meine ich? Der … der soll ermordet worden sein. Oder?

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