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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Wiebke ausgezogen, um ein paar Runden im kühlen Nass zu drehen.
    »Nehmen Sie ruhig Platz.« Hinrichsen deutete auf die bequemen Stühle vor seinem Schreibtisch. Nachdem sich Wiebke und Petersen niedergelassen hatten, umrundete er seinen Tisch und sank in den Ledersessel. Er beugte sich über die Tischplatte, legte das Kinn in die Hände und betrachtete die Polizisten neugierig.
    »Sie deuteten an, in einem Tötungsdelikt zu ermitteln«, nahm er schließlich den Faden wieder auf.
    »Allerdings.« Petersen berichtete Paul Hinrichsen, dass der Tote im Strandkorb noch nicht einwandfrei identifiziert war. »Das Einzige, was wir von ihm wissen, ist, dass er wahrscheinlich mit einem falschen Namen unterwegs war und dass er in einem Ihrer Häuser unter diesem Namen eine Wohnung angemietet hat.«
    »Dazu muss er sich nicht mit einem behördlichen Dokument bei mir ausweisen«, erwiderte Hinrichsen. Dann zeigte er sich ein wenig versöhnlicher. »Darf ich wissen, in welchem Haus er mein Mieter war?«
    Petersen nannte ihm den Namen des Toten und die Adresse des Mietshauses im Jebensweg.
    »Ich erinnere mich dunkel an den Mann«, nickte Hinrichsen schließlich. »An diesem Tag war mein Verwalter, der diese Mietgeschichten sonst abwickelt, plötzlich krank, aber den Termin mit dem Bewerber wollte ich nicht verschieben, da die Wohnung bereits mehrere Monate leer gestanden hatte. Da ich an diesem Tag sowieso in Husum zu tun hatte, zeigte ich Herrn Georgs die Wohnung selbst. Er war sofort einverstanden und unterzeichnete den Mietvertrag noch am gleichen Tag.« Hinrichsen zog die Mundwinkel nach oben. »Offen gestanden war ich über seine Spontaneität überrascht, stellte aber keine weiteren Fragen. Für mich ist wichtig, dass ich die Wohnungen belegt habe, denn nur so gehen meine oft knappen Kalkulationen auf, verstehen Sie?«
    Wiebke registrierte schweigend, dass Hinrichsen ein Kaufmann durch und durch war. Er rechnete trotz seines Wohlstandes mit jedem Cent. Seine Ausführungen klangen plausibel, deshalb unterbrach sie Paul Hinrichsen nicht und überließ es Petersen, die Fragen zu stellen.
    »Gab es Zwischenfälle oder Probleme mit Georgs?«
    Eiliges Kopfschütteln, dann legte Hinrichsen noch ein Schulterzucken nach. »Keine Ahnung«, gestand er. »Ich kümmere mich normalerweise nicht darum, wenn es im Haus Probleme zwischen den Mietparteien gibt. Auch dafür ist mein Verwalter zuständig. Und die Miete war jeden Monat pünktlich auf dem Konto.«
    »Wussten Sie, dass er die Wohnung nutzte, um sich dort mit seiner Geliebten zu treffen?« Petersen beugte sich in seinem Stuhl vor.
    »Nein, aber das ist schließlich auch nicht verboten. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter, und solange er keine Prostitution in meinem Objekt betrieben hat, hätte ich nicht einmal eine Handhabe dagegen gehabt, wenn mir sein Verhalten nicht gefallen hätte – ich betone hätte .« Hinrichsen lehnte sich in seinem Stuhl weit zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Ich fürchte, mehr kann ich Ihnen zu Herrn Georgs nicht sagen.« Dann richtete er sich wieder auf. »Kann ich die Wohnung schon wieder inserieren? Sie wissen ja, dass ich davon lebe, zu vermieten. Wenn der Mieter, so unangenehm das auch ist, verstorben ist, bekomme ich kein Geld mehr.«
    »Das klären Sie freundlicherweise mit den Kollegen aus Flensburg«, erwiderte Petersen und gab Wiebke ein Zeichen. Fast zeitgleich erhoben sie sich.
    Hinrichsen begleitete sie zur Tür. »Ach ja«, nickte er verständnisvoll. »Ich vergaß, dass Sie den Kollegen von der Bezirkskriminalinspektion nur zuarbeiten dürfen.«
    Petersen ersparte sich eine Antwort, nickte, dann verabschiedeten sie sich von Paul Hinrichsen. Ohne sich noch einmal umzublicken, stiegen sie in den Wagen und rollten vom Grundstück. Dass ihnen Paul Hinrichsen so lange nachschaute, bis der Passat Variant um die Ecke am Ingwer-Paulsen-Weg verschwunden war, bekamen sie schon nicht mehr mit.
     
    Nachdem der zivile Wagen der Polizei um die nächste Straßenecke verschwunden war, legte Hinrichsen den Kopf in den Nacken und betrachtete die unheilvollen Wolkengebilde, die sich am Himmel aufbauten. Sicherlich würde es spätestens in der Nacht zu regnen beginnen. Der Wind kam aus Osten und trieb die würzige Seeluft ins Landesinnere. Wahrscheinlich lag es daran, dass Schobüll keinen Deich hatte, der das Land vom Meer trennte. Zwei Möwen zogen über seinem Kopf ihre Bahn, dann verschwanden sie in Richtung Geest. Einen

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