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Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Tod und Schinken: Krimi (German Edition)

Titel: Tod und Schinken: Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Voehl
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meine Antwort nicht ab, sondern wandte sich zu einem in der Wand verankerten Bildschirm um. Dann drückte sie einen Knopf. Ich schaute ihr über die Schulter und sah, dass drei Wagen vor dem Tor standen. Zwei zivile und ein Dienstfahrzeug.
    »Haben Sie einen guten Anwalt?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Ich glaube schon. Herr Friedrich hat sich bisher um alles gekümmert …«
    »Dann wird er sich auch um Sie kümmern«, beruhigte ich sie. »Sagen Sie einfach erst mal nichts. Die werden versuchen, Sie aufs Glatteis zu führen.«
    »Ich weiß«, sagte sie.
    Ich versuchte immer noch, aus ihr schlau zu werden. Auf jeden Fall war sie abgeklärter und ausgebuffter, als sie mir zeitweise vorspielte.
    Plötzlich drückte sie mir das Schreiben wieder in die Hand. »Das möchte ich der Polizei nicht zeigen. Aber ich möchte, dass Sie für mich herausfinden, von wem es stammt!«
    »Wieso sind Sie sich so sicher, dass ich der Richtige bin für so etwas?«
    »In die Enge getriebene Frauen spüren das«, antwortete sie ausweichend. »Sie sind doch Journalist, oder? Sie haben doch viel mehr Möglichkeiten als ich …«
    »Ja, vielleicht«, sagte ich. »Aber in erster Linie war ich Journalist.«
    Es klingelte wieder. Die Beamten waren inzwischen ausgestiegen. Ich zählte acht oder zehn Männer und Frauen und fand das Aufgebot etwas übertrieben.
    »Bitte!«, flehte sie.
    Ich nickte und steckte das Blatt ein. Dabei fragte ich mich, warum sie das einzige Beweisstück, das für sie sprach, vor der Polizei verbergen wollte.
    Es klingelte ein drittes Mal. Diesmal energischer.
    Hermine Heuwinkel drückte nicht auf den Öffner, sondern ging selbst an die Tür. Ich hörte, wie sie draußen auf dem Korridor mit den Ankömmlingen sprach, und nutzte die Gelegenheit, den Blick noch einmal durch den Raum schweifen zu lassen.
    Dann betrat Hermine Heuwinkel das Zimmer. Im Schlepptau die Beamten. Ich kannte keinen von ihnen.
    Sie wiesen sich aus und forderten uns auf, uns hinzusetzen.
    Frau Heuwinkel nahm auf einer großen weißen Ledercouch Platz. Ich begnügte mich mit einem Sessel gegenüber und fragte mich, was das Schweigen der Beamten zu bedeuten hatte.
    Ich schaute in ihre Gesichter und versuchte, darin zu lesen. Insgesamt waren es sieben Leute. Also waren zwei von ihnen draußen geblieben. Entweder sicherten sie den Eingang oder durchsuchten das Gelände. Ich schloss nicht aus, dass weitere Polizeibeamte rund um das Anwesen verteilt waren und es sicherten.
    Frau Heuwinkel fragte ein paarmal, was sie eigentlich wollten, aber offensichtlich hatten sie den Auftrag, keine Fragen zu beantworten. Sie fragte mich, ob das legal sei und ob sie nicht das Recht hätte, ihren Anwalt anzurufen.
    »Ich würde warten«, sagte ich, und sie ergab sich irgendwann ihrem Schicksal, genau wie ich. Einmal fragte sie noch in die Runde, ob jemand einen Kaffee trinken wollte, doch sie bekam als Reaktion nur ein leichtes Kopfschütteln.
    Irgendwann waren draußen weitere Stimmen zu hören. Schritte näherten sich, und zwei weitere Personen betraten das verwüstete Wohnzimmer.
    Die beiden kannte ich.
    Und sie kannten mich.
    Norbert setzte eine säuerliche Miene auf, als er mich sah. »Mein Gott, ich fass’ es nicht!«, sagte er. Alles andere konnte ich mir denken.
    Die zweite mir bekannte Person war die Frau Oberstaatsanwältin. Sie bemühte sich jedoch, mit keinerlei Anzeichen zu verstehen zu geben, dass wir uns schon mal über den Weg gelaufen waren. In ihren Augen stand ich wahrscheinlich zu weit unter ihr. Sie sah zu Norbert auf, als erwartete sie von ihm, dass er sie vorstellte.
    Norbert tat ihr den Gefallen.
    »Frau Heuwinkel«, sagte er schließlich. »Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Mann schwer verletzt aufgefunden wurde und seinen Verletzungen erlegen ist. Da Sie verschwunden waren, müssen wir annehmen, dass Sie etwas mit der Sache zu tun haben. Als Ehefrau haben Sie natürlich Zeugnisverweigerungsrecht. Trotzdem würden wir uns gerne mit Ihnen unterhalten – im Präsidium …«
    Wieder suchte sie meinen Blick. Sie erinnerte mich an ein waidwundes Reh.
    »Nun mach mal halblang, Norbert. Frau Heuwinkel hat keinen Grund, etwas zu verbergen. Du siehst ja, wie es hier ausschaut. Die Sache ist doch klar: Jemand ist hier eingebrochen, hat Heuwinkel entführt und in den Wald gebracht …« Ich musste ihm keine Einzelheiten erzählen. »Außerdem besteht keine Fluchtgefahr …«
    »Mach du mal halblang«, unterbrach mich Norbert. »Du solltest

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