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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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anschließend anzuwenden. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte. Doch irgendein Schreibtischhengst würde zum Kontrolleur ernannt werden, um die neuen Bestimmungen zu überwachen, also musste er sich auf den neuesten Stand bringen.
    Hin und wieder speicherte Cooper ein paar Glückwunsch-E-Mails – nur für den Fall, dass er irgendwann ein wenig Aufmunterung brauchen sollte.
    »Glück ist ein leerer Posteingangsordner«, philosophierte Murfin.
    »E-Mails?«
    »Ja, aber die lese ich nie.«
    »Wie kommst du damit durch, Gavin?«
    »Keine Ahnung. Eigentlich betrachte ich sie genauso wie die ganzen Junk-Mails, die ich zu Hause bekomme und die mir einen größeren Penis versprechen. Ich gehe einfach davon aus, dass sie für jemand anderen bestimmt sind, da ich sie ganz offensichtlich nicht brauche.«
    »Vielleicht ist ja etwas über einen neuen Kurs dabei, den du belegen könntest«, schlug Cooper vor.
    »Den brauche ich genauso wenig. Nicht seit ich meine Kläranlagen-Übung gemacht habe.«
    Cooper lachte. Gavin war im Jahr zuvor zu einer Übung des Ordnungsamts geschickt worden und hatte sich immer noch nicht von dem Schock erholt. Er war zusammen mit mehreren Hundert anderen Polizisten mit Kampfausrüstung ausstaffiert und in das Klärwerk von Derby abkommandiert worden. Ein paar Stunden lang hatte er einer aufgebrachten Meute von Severn-Trent-Water-Angestellten und Hilfspolizisten gegenübergestanden, die Steine und Molotowcocktails auf ihn schleuderten, um die Übung so realistisch wie möglich wirken zu lassen. In seiner Mitarbeiterbeurteilung stand, er habe wertvolle Erfahrungen gemacht, wie ein größerer Aufruhr unter Kontrolle gebracht werden könne. Gavin sagte, das Einzige, was er dabei gelernt habe, sei, dass Scheiße stinkt.
    Noch immer lachend, warf Cooper einen Blick auf den ersten E-Mail-Anhang, den er geöffnet hatte. Er las ihn ein zweites Mal und versuchte zu verstehen, was er vor Augen hatte. In dem Text wurde auf eine sogenannte Regelbefolgungsmatrix zur Sicherheit der Allgemeinheit verwiesen.
     
    Die Einsatzbesprechung an diesem Morgen war verhältnismäßig zwanglos. Detective Chief Inspector Kessen war in seiner Funktion als Crime Manager der Division anwesend, obwohl er derzeit Ermittlungsleiter bei einer größeren Untersuchung in der Gegend von Matlock war. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein ranghoher Kriminalpolizist mehrere Ermittlungen gleichzeitig leitete, doch bislang war der Fall Pity Wood noch nicht einmal offiziell als Morduntersuchung deklariert worden.
    »Es ist noch zu früh, um die Vermisstenanzeigen zu durchforsten«, erklärte Detective Inspector Hitchens, nachdem sich das Team versammelt hatte, »solange wir noch nichts über das Alter des Opfers und den Todeszeitpunkt wissen. Die Liste ist sonst zu lang – wir brauchen irgendetwas, um sie einzugrenzen. Es existieren weder Berichte zu Zwischenfällen auf der Pity Wood Farm, noch wurde irgendwo im Rakedale-Tal jemand als vermisst gemeldet. Wir müssen unsere Netze weiter auswerfen. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Wir könnten trotzdem mit den Eigentümern der Farm anfangen. Wie lange steht sie schon leer?«, fragte jemand.
    »Seit neun Monaten. Aber im Haushalt waren keine Frauen verzeichnet. Die Pity Wood Farm wurde von zwei älteren Männern geführt, den Brüdern Derek und Raymond Sutton. Derek ist vor zwölf Monaten gestorben, und Raymond lebt in einem Pflegeheim in Edendale, seit bei ihm Alzheimer im Anfangsstadium diagnostiziert wurde. Vielleicht wurde die Farm verkauft, um seine Pflege zu finanzieren. Inzwischen wäre er ohnehin nicht mehr in der Lage, sie zu führen.«
    »Irgendjemand muss den beiden doch bei der Arbeit auf der Farm geholfen haben«, sagte Fry. »Sie ist zwar ziemlich heruntergekommen, aber zwei alte Männer hätten das unmöglich allein schaffen können, oder?«
    »Hast du schon mal welche von diesen Bergfarmern kennengelernt?«, fragte Cooper. »Das sind zähe Burschen. Manche von ihnen machen einfach bis zur völligen Erschöpfung weiter.«
    »Trotzdem...«
    »Na ja, hin und wieder wurden auf Pity Wood sicher Arbeiter beschäftigt, aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass unter diesen Helfern auch Frauen waren. Allem Anschein nach haben die Brüder selbst gekocht und geputzt.«
    Cooper erinnerte sich an den Zustand des Farmhauses und ließ sich Zeit mit seiner Antwort. In der Küche mochte zwar gekocht worden sein, doch er war sich ziemlich sicher, dass Putzen nicht sehr weit oben auf der

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