Todesbraeute
etwas nicht alles noch schlimmer machen?«
»Nein. Die Hypnose bewirkt nur, dass die gewohnten Schutzmechanismen nicht in Kraft treten, weil der Patient entspannt ist. Ich denke, wir sollten es so bald wie möglich versuchen.«
»Wie wäre es mit heute Abend?«, fragte Daniel. »Ihre Cousine dürfte ihr gerade dasselbe vorschlagen.« »Gut. Also fahren wir, sobald wir hier fertig sind, zu Baileys Haus«, sagte Daniel. »Aber zuerst sollten wir die potenziellen Mitglieder dieser Vergewaltigertruppe auflisten. Wir verdächtigen Wade, Rhett und Simon. Alle drei haben im selben Jahr ihren Abschluss gemacht. Sie waren in dem Frühling, in dem Alicia ermordet wurde, in der elften Klasse, stimmt's?«
»Aber Gretchens Vergewaltigung passierte fast ein Jahr vorher«, rief Talia ihm in Erinnerung.
Daniel seufzte. »Das Jahr, in dem man Simon von der Bryson Academy warf und er in die Jefferson High geschickt wurde. Das passt zeitlich. Er ist damals auch sechzehn gewesen.«
Chase holte einen Stapel Blätter aus einer der Kisten, die auf dem Tisch standen. »Leigh hat Kopien von den Jahrbuchfotos aller Jungen gemacht, die mit Simon auf die städtische Schule gegangen sind. Dies hier« - er holte den nächsten Stapel hervor - »sind die Jungen, die auf die anderen Highschools gegangen sind, Ihre Schickeria-Schule eingeschlossen, Daniel.« Chase zog amüsiert die Brauen hoch. »Bei Ihnen hieß es, >wird aller Voraussicht nach Präsident der Vereinigten Staatem.«
Daniel brachte ein müdes Schnauben heraus, das ein Lachen sein sollte. »Aber das hier sind zu viele. Wo sollen wir anfangen?«
»Leigh hat sie in Tabellen eingetragen, so dass wir sie besser sortieren können, und ist dabei, den Aufenthaltsort aller herauszufinden. Die, die gestorben sind, können wir schon streichen, und da die Täter auf den Fotos ohne Ausnahme weiß sind, können wir uns auch die Minderheiten sparen.«
Daniel starrte auf die Stapel, beinahe betäubt bei dem Gedanken an die vielen Stunden, die es dauern würde, diese Personen allesamt zu überprüfen. Er blinzelte und schob den Stapel zunächst mental beiseite. »Chase. Was ist mit den reichen Mädchen?«
»Ich habe eine Liste aller Mädchen, die im selben Jahr wie Claudia, Gemma und Janet an der Bryson Academy ihren Abschluss gemacht haben. Leigh und ich haben bereits so viele angerufen, wie wir erreichen konnten, und sie gewarnt. Die meisten hatten schon die Nachrichten gehört und sich ihren Teil gedacht. Einige haben ohnehin einen Leibwächter, und ein paar wollen sich noch einen leisten. Mit den anderen versuchen wir, morgen Kontakt aufzunehmen.«
Mary beugte sich vor und drückte Daniels Arm. »Dr. Fallon und Hope sollten jetzt mit dem Abendessen fertig sein. Sollen wir gehen und fragen, ob Alex heute Abend für die Hypnose bereit ist?«
Er nickte grimmig. »Ja. Bringen wir es hinter uns.«
Dutton, Mittwoch, 31. Januar, 21.00 Uhr
»Hope schläft bei Agent Shannon im Wagen«, sagte Meredith, als sie in den Überwachungsbus stieg. Meredith hatte sich geweigert, Alex bei der Hypnose allein zu lassen, und Hope hatte sehr bestürzt reagiert, als Agent Shannon sie allein zum sicheren Haus bringen wollte, daher hatten sie sie mitgenommen. »Ein Glück, dass sie auf der Fahrt hierher eingeschlafen ist. Ich weiß nicht, wie sie auf das Haus reagieren würde. Hast du so etwas schon miterlebt?« Meredith setzte sich neben Daniel auf einen der Klappstühle. Ed kontrollierte die Videoschirme, und McCrady stand mit Alex auf der Veranda. Alex wirkte ruhig, nahezu unheimlich ruhig. Meredith dagegen war ein Nervenbündel.
»Entspann dich, Meredith«, sagte Daniel. »Sie macht das schon.«
»Ja, ich weiß. Ich wäre nur gern bei ihr.« Sie verschränkte die Hände in ihrem Schoß. »Wahrscheinlich sollte ich die Ruhige sein. Ich habe das nämlich schon einmal mitgemacht.«
McCrady hatte gesagt, dass außer Therapeut und Patient niemand dabei sein sollte, und das war die übliche Vorgehensweise. Aber Daniel konnte nachvollziehen, wie sich Meredith fühlte. »Ich will auch bei ihr sein. Aber da es nicht geht, behalten wir sie von hier aus im Auge.« Mit dem für ihn typischen mitfühlenden Blick drehte Ed den Monitor ein wenig zu Meredith. »Können Sie etwas sehen?«
Sie nickte. »Ich komme mir vor wie eine Voyeurin«, sagte sie düster.
»Wäre ja nicht das erste Mal«, murmelte Daniel. Nach einem Moment schockierter Stille begann Meredith zu kichern. »Vielen Dank, Daniel. Das brauchte
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