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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gehen. Er hatte morgen viel vor.
     

22. Kapitel
    Atlanta, Freitag, 2. Februar, 5.50 Uhr
     
    Das Telefon weckte ihn. Neben ihm regte sich Alex, schmiegte ihre Wange an seine Brust und legte den Arm um seine Taille. So sollte man immer aufwachen. Daniel blinzelte ein paarmal, bis er das Display des Weckers erkennen konnte.
    Dann blickte er auf sein Handy und war mit einem Schlag hellwach. »Chase? Was ist los?« Alex rückte von ihm ab und erwachte ebenfalls. »Der Mann, der Marianne Woolf beschattet, hat mich angerufen. Sie ist gerade aus der Garage gefahren und hat ihm den bösen Finger gezeigt. Er hat sich ihr an die Stoßstange geheftet.«
    Zorn kochte augenblicklich in ihm hoch. »Verdammt noch mal, Chase. Haben wir uns irgendwie undeutlich ausgedrückt, als wir alle Frauen gewarnt haben, besser im Haus zu bleiben und Türen und Fenster zu schließen? Was denkt sich Woolf eigentlich dabei, seine Frau die Drecksarbeit machen zu lassen? Und wie zum Teufel können sie springen, sobald der Mistkerl mit den Fingern schnippt? Er hat Jims Schwester ermordet, Herrgott noch mal.« »Vielleicht weiß Woolf gar nicht, dass seine Frau unterwegs ist. Er sitzt noch in U-Haft. Die Anhörung ist erst morgen.«
    »Na ja, immerhin könnte sie auch nur Milch holen gehen«, sagte Daniel ohne Überzeugung. »Oder zu einem heimlichen Lover.«
    Chase grunzte. »Tja, so viel Glück sollten wir mal haben. Setzen Sie sich in Bewegung. Unser Mann wird Sie anrufen.«
    Daniel beugte sich über Alex, um aufzulegen, und küsste sie dabei auf den Mund. »Wir müssen los.«
    »Okay.«
    Aber sie war warm und anschmiegsam und reagierte auf den schlichten Guten-Morgen-Kuss, also nahm er sich noch einen, um die Realität noch ein paar Momente auszuschließen. »Wir müssen wirklich los.« »Okay.«
    Sie bog sich ihm entgegen und vergrub die Hände in seinem Haar. Ihr Mund war heiß und hungrig und sein Herzschlag plötzlich laut und heftig. »Wie schnell kannst du fertig sein?«
    »Mit Dusche in einer Viertelstunde.« Sie drängte sich ungeduldig gegen ihn. »Mach schon, Daniel.« Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er drang in sie ein und brauchte sich nicht viel zu bewegen, bis sie mit einem kleinen, verblüfften Laut kam. Drei harte Stöße später folgte er ihr und vergrub schaudernd sein Gesicht in ihren Haaren. Ihre Hände strichen über seinen Rücken, und er schauderte wieder. »Bist du sicher, dass man in Ohio Grütze kriegt?«
    Sie lachte, ein sattes, glückliches Lachen, das er bei ihr noch nie gehört hatte. Er wollte es wieder hören.
    »Ganz sicher«, sagte sie und versetzte ihm einen Klaps auf den Hintern. »Hoch mit dir, Vartanian. Und ich will zuerst duschen.«
    »Ja, ja, gleich«, murmelte er, unwillig, sich von ihr zu lösen, unwillig, die Realität einer weiteren Leiche in seinen Verstand eindringen zu lassen. Aber er hob den Kopf, sah ihr ernüchtertes Lächeln und wusste, dass sie es verstand. »Ich habe zwei Duschen. Du nimmst die gleich nebenan, ich die im Flur, und dann sehen wir ja, wer schneller ist.«
     
    Warsaw, Georgia, Freitag, 2. Februar, 7.15 Uhr
     
    Er war zuerst fertig gewesen, aber sie hatte nur drei Minuten länger gebraucht. Er hatte an der Eingangstür gewartet, als sie heruntergerannt kam. Sie hatte ein leichtes Make-up aufgelegt und das nasse Haar zu einem Zopf geflochten. Sie wäre schneller gewesen, hatte sie behauptet, wenn sie nicht noch alle Preisschilder von ihren Kleidern hätte abschneiden müssen.
    Nun warf Daniel einen Blick über die Schulter, während er zum Graben ging, wo Ed bereits auf ihn wartete. Er sah, wie Alex ihm durch die Windschutzscheibe ein aufmunterndes Lächeln schenkte, und fühlte sich wie ein Erstklässler bei seiner Einschulung.
    »Alex sieht heute Morgen schon wieder besser aus«, bemerkte Ed.
    »Ja. Ich war gestern Abend noch mit ihr im Schießstand, und sie hat sich an den Zielscheiben ausgetobt. Das und der Schlaf haben einiges bewirkt.«
    Ed zog eine Braue hoch. »Erstaunlich, was Schlaf einem manchmal so bringt«, sagte er, und Daniel verzog einen Mundwinkel zu einem Lächeln. »Ja, nicht wahr?«
    »Wir haben Marianne Woolf vor das Flatterband geschafft«, sagte Ed und deutete auf die Frau, die wie wild fotografierte. »Und wir haben dafür gesorgt, dass die Stelle wirklich weiträumig abgesperrt ist.«
    Marianne senkte die Kamera, und selbst aus der Entfernung konnte er ihren zornigen Blick spüren. »Ich begreife diese Frau nicht.« Er wandte sich wieder dem

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