Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Gesicht. Die Mädchen waren recht grausam.« »Welche Mädchen waren das, Mr. Grant?« »Die, die jetzt tot sind. Janet war die Schlimmste, wenn ich mich recht erinnere. Gemma erzählte, sie sei betrunken gewesen, als sie es mit ihm in seinem Wagen >getrieben< hätte. Ohne den Alkohol sei er ja nicht zu ertragen gewesen.« »Und Claudia?«
    »Claudia lief gewöhnlich mit den anderen mit. Kate Davis war diejenige, die den anderen sagte, sie sollten aufhören.« »Warum haben Sie mir das nicht vorher erzählt?« Grant studierte die nächste Seite mit vermeintlicher Konzentration, bevor er antwortete. »Weil Mack nichts Besonderes war. Sie benahmen sich einer Menge Jungen gegenüber grausam. Ich hätte nicht einmal an ihn gedacht, wenn du mich nicht nach ihm gefragt hättest. Außerdem sitzt er im Gefängnis.« »Nicht mehr.«
    Der alte Mann schien einen Augenblick lang zu erstarren. »Gut zu wissen.«
    »Was können Sie mir in dem Zusammenhang über Lisa Woolf sagen?«
    Die Falten auf Grants Stirn vertieften sich. »Einmal fehlte Mack beinahe zwei Wochen lang. Als ich nachfragte, was mit ihm sei, kicherten die Mädchen nur und sagten, er sei von einem Hund angefallen worden. Später erfuhr ich, dass er sich von einer Prügelei erholen musste. Offenbar hatte er versucht, bei Lisa zu landen, woraufhin die Woolf-Brüder ihn zu Kleinholz verarbeiteten. Er fühlte sich schwer gedemütigt. Wenn er danach durch die Schulflure ging, heulten die Kids hinter ihm wie Wölfe. Aber immer wenn er sich umdrehte, taten alle, als sei es keiner gewesen.« Daniels Handy vibrierte in seiner Tasche. Es war Bezirksstaatsanwältin Chloe Hathaway. »Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment.« Er wandte sich ein wenig ab. »Vartanian.«
    »Ich bin's, Chloe. Sie sind stolzer Besitzer einer Verfügung für das Bankschließfach eines gewissen Charles Wayne Bundy. Hoffentlich finden Sie, was Sie suchen.« »Das hoffe ich auch. Danke.« Er klappte das Handy zusammen. »Ich muss jetzt weiter.«
    Grant schlug das Buch zu und hielt es Daniel hin. »Ich habe gern mit dir geredet, Daniel Vartanian. Es tut immer gut, zu sehen, dass sich ein ehemaliger Schüler gemacht hat.«
    Daniel schob das Buch mit leichtem Druck zurück. »Bitte behalten Sie es, Mr. Grant. Ich habe es für Sie gekauft.«
    Grant presste das Buch an seine Brust. »Vielen Dank, Daniel. Und pass auf dich auf.«
    Daniel sah dem Alten hinterher und hoffte, dass er diskret genug gewesen war. Zu viele unschuldige Menschen hatten für die Sünden einiger junger Männer bezahlt. Die einen waren reich gewesen, die anderen arm, aber alle hatten sich einen feuchten Dreck um die menschliche Würde und den freien Willen anderer geschert.
    Wenn sich die Tradition nicht geändert hatte, würden die alten Männer ihre Bank gegen fünf Uhr nachmittags verlassen. Er würde dafür sorgen, dass jemand Grants Haus beobachtete. Daniel konnte nicht noch mehr Blut an seinen Händen verantworten.
    Er fuhr vom Gehweg auf die Straße, als sein Handy erneut brummte. Dieses Mal war es sein Büro, und sofort kam ihm Hatton in den Sinn. Er war noch im OP gewesen, als Daniel das letzte Mal angerufen hatte. »Vartanian.« »Daniel, hier ist Alex. Jemand hat gestern meine Wohnung in Cincinnati verwüstet.«
    »Verdammt.« Er stieß geräuschvoll die Luft aus. »Sie haben den Schlüssel gesucht.«
    »Aber wie können sie wissen, dass ich ihn in einem Brief bekommen habe?« »Vielleicht durch Baileys Freundin?« »Ich habe Chase gebeten, sich zu erkundigen. Sie hat weder Besuche noch Anrufe erhalten.«
    »Es gibt viele Möglichkeiten, mit jemandem in Kontakt zu treten, wenn man es will.«
    »Ja, ich weiß. Aber, Daniel ... die einzige Person, die es sonst noch weiß, ist Bailey.«
    Er wusste, was sie andeuten wollte. Er hörte die Hoffnung in ihrer Stimme und brachte es kaum übers Herz, sie ihr zu nehmen. »Und nun denkst du, dass die Person, die sie entführt hat, sie letztlich doch zum Reden gebracht hat.« »Nein, ich denke, dass sie noch lebt.« Er seufzte. Vielleicht hatte sie ja recht. »Falls sie noch lebt ...«
    »Falls sie noch lebt, weiß einer der Männer, wo sie ist. Davis oder Mansfield. Daniel, bitte, verhafte sie und bring sie zum Reden.«
    »Wenn sie sich bisher eine solche Mühe gegeben haben, alles zu vertuschen, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sie uns einfach erzählen, was wir hören wollen«, erwiderte Daniel und hoffte, dass er sich nicht zu herablassend anhörte. »Aber wenn sie nervös

Weitere Kostenlose Bücher