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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sprichwörtlichen Leichen im Keller der Säulen der Gemeinde ans Licht zerren. Nun, vielleicht nicht ans Licht. Aber er hatte die befriedigende Ahnung, dass sich die betreffenden Personen bereits jetzt vor Angst in die Hosen machten. Wer würde einknicken? Wer würde plaudern? Wer würde das idyllische kleine Ortchen zum Einsturz bringen?
    Er lachte leise bei der Vorstellung. Sehr bald würden die ersten beiden Zielobjekte Briefe erhalten. Und er fing an, sich richtig gut zu amüsieren.
     
     

5. Kapitel
    Dutton, Montag, 29. Januar, 17.35 Uhr
     
    »Wirklich hübsch hier!« Meredith ging mit einem erfreuten Lächeln durch den Bungalow. Hope saß am Tisch. Alex betrachtete die rote Knete unter ihren Fingernägeln als gutes Zeichen. »Ja, finde ich auch«, stimmte Alex ihr zu. »Und nicht einmal einen Block entfernt liegt der Park mit dem Karussell.«
    Meredith sah sie staunend an. »Ein echtes Karussell? Mit Pferden?«
    »Mit Pferden. Das gab es schon, als ich noch klein war.« Alex setzte sich auf die Armlehne des Sofas. »Das Häuschen hier war damals auch schon da. Es lag auf meinem Schulweg.«
    Meredith setzte sich neben Hope, sah aber weiterhin Alex an. »Du klingst so sehnsüchtig.«
    »Damals war ich es sicher auch. Ich fand, dass es wie ein Puppenhaus aussah und die Leute, die darin wohnten, sehr glücklich sein müssten. Sie konnten zum Karussell hinübergehen, wann immer sie wollten.« »Und du nicht?«
    »Nein. Nachdem mein Dad gestorben war, hatten wir kein Geld dafür. Mama hatte schon Mühe, genug zusammenzukratzen, dass wir immer etwas zu essen bekamen.« »Bis sie bei Craig einzog.«
    Alex fuhr innerlich zusammen und warf die Tür in ihrem Geist zu, bevor der erste Schrei ertönte. »Ich ziehe mich um und gehe etwas einkaufen. Danach muss ich noch einmal weg.«
    Meredith sah überrascht auf. »Warum?«
    »Ich will auf die Suche gehen. Ich muss es versuchen, Mer, denn anscheinend will es niemand anderes tun.«
    Das stimmte nicht ganz. Daniel Vartanian hatte seine Hilfe angeboten. Wir werden ja sehen, wie hilfreich er wirklich ist.
    »Ich muss morgen Abend nach Cincinnati zurück, Alex.« »Ich weiß. Deswegen versuche ich ja, möglichst viel noch heute zu erledigen. Wenn ich nachher zurückkomme, kannst du mich einweisen, damit ich weiß, wie ich mit Hope umgehen soll.«
    Alex ging ins Schlafzimmer, schloss die Tür und holte die Pistole aus ihrer Tasche. Sie befand sich noch in dem Kasten, und Alex nahm sie mit leicht zitternden Händen heraus und sah sie sich erneut genau an.
    Sie lud das Magazin, wie es der Verkäufer ihr erklärt hatte, und sicherte die Waffe. Sie würde eine größere Tasche brauchen, wenn sie das Ding ständig mit sich führen wollte, denn was nützte sie ihr in einer abschließbaren Kassette, wenn sie unterwegs war?
    Im Augenblick musste sie allerdings mit dem auskommen, was sie hatte. »Mein Gott, Alex.«
    Alex fuhr herum und sah gerade noch, wie eine zornige Meredith die Schlafzimmertür zuwarf. »Was zum Teufel soll das denn?«, zischte ihre Cousine. Alex presste sich die Hand auf ihr rasendes Herz. »Mach das nicht noch mal.«
    »Mach das nicht noch mal?« Merediths Flüstern war schrill. »Du sagst mir, ich soll das nicht noch mal machen, während du hier mitten im Schlafzimmer mit einer Pistole hantierst? Sag mal, geht's dir noch gut?« »Mir ja, aber Bailey ist verschwunden, und eine andere Frau ist tot.« Alex setzte sich auf die Bettkante. »Ich will nicht genauso enden.«
    »Aber du hast doch überhaupt keine Ahnung von Waffen.«
    »Ich habe auch keine Ahnung, wie man vermisste Personen wiederfindet. Oder mit traumatisierten Kindern umgeht. Ich muss wohl oder übel mit meinen Aufgaben wachsen, Mer. Und schrei mich bitte nicht an.« »Ich schreie nicht.« Meredith stieß die Luft aus. »Ich flüstere laut.« Sie ließ sich gegen die Tür sinken. »Tut mir leid. Ich hätte nicht so heftig reagieren dürfen, aber dich mit der Waffe zu sehen, hat mir einen Schock versetzt. Wieso hast du das Ding gekauft?«
    »Ich war heute im Leichenschauhaus, um mir die Tote anzusehen.«
    »Das hast du mir schon gesagt. Agent Vartanian war dabei.«
    Er hatte ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt, dessen war sich Alex sicher. Aber seine Augen waren freundlich, seine Berührung tröstlich gewesen, und das konnte sie nicht ignorieren.
    »Er hält Baileys Verschwinden nicht für einen Zufall. Falls der, der die Frau umgebracht hat, Alicias Tod nachahmt, dann bin ich die nächste

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