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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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bloß Geld.«
    »Wir müssen mit den anderen reden. Uns etwas ausdenken.«
    »Nein. Sag den anderen nichts. Halt den Mund und den Ball flach, und wir überstehen das.« Reden war ungesund. Einer von ihnen hatte es offenbar getan und musste daran gehindert werden, es wieder zu tun. Für immer. »Bleib ruhig, tu so, als wäre nichts, und halte dich von mir fern. Wenn du die Nerven verlierst, sind wir alle tot.«
     
     

6. Kapitel
    Atlanta, Montag, 29. Januar, 22.15 Uhr
     
    Vartanian parkte den Wagen in seiner Auffahrt und wandte sich in der Dunkelheit zu ihr um. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?« Seine Stimme war tief und ruhig. »Sie waren sehr schweigsam auf der Rückfahrt.« Das war sie tatsächlich gewesen. Sie hatte Mühe gehabt, all die Sorgen und Ängste, die ihr durch den Kopf gingen, zu verarbeiten. »Mir geht's gut. Ich musste nur nachdenken.« Dann erinnerte sie sich wieder an ihre gute Erziehung. »Vielen Dank, dass Sie mich begleitet haben. Das war sehr nett von Ihnen.«
    Er war sehr ernst, als er um den Wagen ging und ihr die Tür öffnete. Sie folgte ihm zum Haus und wartete, bis er den Alarm deaktiviert hatte. »Kommen Sie herein. Ich hole Ihnen Ihre Jacke.« »Und meine Tasche.«
    Sein Lächeln war grimmig. »War mir schon klar, dass Sie die nicht vergessen.«
    Riley setzte sich auf und gähnte. Er tappte durchs Zimmer und ließ sich zu Alex' Füßen fallen. Vartanians Lippen zuckten. »Und Sie sind nicht einmal ein Kotelett«, murmelte er.
    Sie beugte sich herab, um Riley zu kraulen. »Haben Sie gerade etwas von Kotelett gesagt?«
    »Oh, das ist ein Scherz zwischen Riley und mir. Ich hole Ihre Jacke.« Er seufzte. »Und die Umhängetasche.« Alex sah ihm kopfschüttelnd nach. Männer waren eine Spezies, die sie nicht durchschaute. Nicht, dass sie viel Übung darin gehabt hätte. Richard war der Erste gewesen, wenn sie Wade nicht mitzählte, und sie weigerte sich, Wade mitzuzählen. Also blieb ... genau einer. Ein einziges Übungsexemplar. Und war Richard nicht ein Musterbeispiel für ihre Gewandtheit im Umgang mit dem anderen Geschlecht?
    Der Gedanke an Richard verursachte ihr immer noch Depressionen. Sie hatte in ihrer Ehe versagt. Es war ihr nie gelungen, ihm die Frau zu sein, die er sich gewünscht hatte. Sie hatte ihn auf ganzer Linie enttäuscht. Aber Hope würde sie nicht enttäuschen. Baileys Kind sollte ein gutes Leben führen, mit oder ohne Bailey. Und da sie nicht nur deprimiert, sondern auch wieder voller Angst war, blickte sie sich in Vartanians Wohnzimmer nach einer Ablenkung um. Ihr Blick blieb an dem Gemälde über der Bar hängen. Sie musste lächeln.
    »Was?«, fragte er, als er mit der Jacke erschien. Er hatte sie über einem Arm drapiert wie ein Oberkellner die Serviette. »Das Bild.«
    Er grinste, wodurch er jünger aussah. »Hey. Das ist ein Klassiker.«
    »Na ja, ich weiß nicht. Irgendwie hatte ich Sie als Mann mit einem etwas feineren Geschmack eingestuft.«
    Sein Grinsen ließ etwas nach. »Ich nehme Kunst nicht so ernst.«
    »Wegen Simon«, sagte sie ruhig. Vartanians Bruder hatte Talent als Maler gehabt, und er hatte für seine Kunst gemordet.
    Der Rest seines Lächelns verschwand. »Aha. Sie wissen Bescheid.«
    »Ich habe online darüber gelesen.« Dort hatte sie herausgefunden, wen Simon getötet hatte. Unter anderem die eigenen Eltern. Daniels Eltern. Außerdem hatte sie gelesen, welche Rolle er, Daniel, bei Simons Ergreifung und Tod gespielt hatte.
    Wir sehen uns in der Hölle, Simon. Sie musste es ihm sagen. »Agent Vartanian. Ich habe etwas erfahren, das Sie unbedingt wissen müssen. Als ich heute Morgen aus dem Leichenschauhaus kam, bin ich zu Baileys Haus gefahren. Dort bin ich einem Mann begegnet, einem Reverend. Und Soldaten.«
    Er setzte sich auf einen Barhocker, ließ ihre Jacke und die Tasche auf die Bar fallen und sah sie mit seinen durchdringend blauen Augen an. »Ein Soldat und ein Reverend kamen zu Baileys Haus?«
    »Nein. Der Reverend war Soldat. Ein Armeekaplan. Bailey hatte einen älteren Bruder. Er hieß Wade. Er ist vor einem Monat im Irak gestorben.« »Das tut mir leid.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich bin mir nicht sicher, ob es auch mir leidtut. Wahrscheinlich finden Sie das jetzt ziemlich kalt von mir.«
    Etwas glomm in seinen Augen auf. »Nein, eigentlich nicht. Was hat der Kaplan gesagt?«
    »Reverend Beardsley war bei Wade, als er starb. Er hat ihm die Beichte abgenommen und drei Briefe geschrieben, die Wade ihm diktiert hat. Einen für

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