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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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habe dich nicht gleich erkannt.«
    »Du hast dich dagegen überhaupt nicht verändert.« Diese Aussage konnte sowohl ein Kompliment als auch eine Beleidigung gewesen sein. Michaels Tonfall ließ beides zu. »Du musst morgen wiederkommen.« Daniel legte die Hand an die Tür, als Michael sie schließen wollte. »Ich muss jetzt mit deinen Eltern reden«, sagte er bestimmt. »Ich wäre nicht um diese Zeit gekommen, wenn es nicht wichtig wäre.«
    »Michael? Wer ist denn das noch so spät?«, drang eine dröhnende Stimme zur Tür.
    »Staatliche Ermittlungsbehörde.« Michael wich einen Schritt zurück, und Daniel betrat die große Eingangshalle des stattlichen Hauses, einer der wenigen Südstaatenpaläste, die im Bürgerkrieg nicht von den Yankees niedergebrannt worden waren.
    Kongressmitglied Bowie band den Gürtel seines Hausmantels zu.
    Sein Gesichtsausdruck war neutral, aber Daniel sah die vage Furcht in seinen Augen. »Daniel Vartanian. Ich habe schon gehört, dass Sie in der Stadt sind. Was kann ich für Sie tun?«
    »Entschuldigen Sie, dass ich Sie um diese Zeit noch belästigen muss«, begann Daniel. »Ich ermittle in einem Mordfall. Gestern wurde in Arcadia eine Tote gefunden.« »Beim Radrennen.« Bowie nickte. »Ich hab's heute Morgen in der Zeitung gelesen.«
    Daniel holte Luft. »Ich glaube, dass es sich bei dem Opfer um Ihre Tochter handeln könnte, Sir.« Bowie wich zurück. Er schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Das kann nicht sein. Janet ist in Atlanta.« »Wann haben Sie Ihre Tochter zum letzten Mal gesehen?« Bowie presste die Kiefer zusammen. »Vergangene Woche. Aber ihre Schwester hat gestern Morgen noch mit ihr gesprochen.«
    »Kann ich mit ihr reden, Mr. Bowie?«, fragte Daniel. »Patricia schläft. Es ist schon spät.«
    »Das weiß ich, Sir, aber wenn es sich um einen Irrtum handelt, müssen wir es wissen, damit wir mit der Identifizierung des Opfers fortfahren können. Irgendjemand wartet vergeblich auf diese junge Frau.«
    »Selbstverständlich, Sie haben recht. Patricia! Komm runter. Und zieh dir etwas Anständiges über.« Oben öffneten sich beinahe gleichzeitig zwei Türen, und Mrs. Bowie sowie ein junges Mädchen kamen die Treppe hinab.
    Das Mädchen sah Daniel verunsichert an. »Bob. Was soll denn das?«, fragte Mrs. Bowie gereizt. Dann entdeckte sie Daniel. »Was will er hier? Bob?« »Beruhige dich, Rose. Es handelt sich um einen Irrtum, den wir jetzt aufklären werden.« Bowie wandte sich an das Mädchen. »Patricia, du hast gesagt, dass du gestern Morgen noch mit Janet gesprochen hast. Sie fühlte sich nicht gut und konnte nicht zum Essen zu uns kommen, so war es doch, nicht wahr?«
    Patricia blinzelte, und Daniel seufzte innerlich. Schwestern, die einander ein Alibi verschafften, um sich vor lästigen Familienpflichten zu drücken.
    »Janet hat gesagt, sie sei erkältet.« Patricia lächelte unschuldig. »Wieso? Hat sie mal wieder falsch geparkt? Typisch Janet.«
    Bowie war inzwischen genauso blass wie seine Frau. »Patricia«, brachte er heiser hervor. »Agent Vartanian ermittelt in einem Mordfall. Er glaubt, Janet könnte das Opfer sein. Bitte versuch nicht, sie zu decken.« Patricia blieb der Mund offen stehen. »Was?« »Hast du wirklich gestern noch mit deiner Schwester gesprochen?«, fragte Daniel leise.
    Die Augen des Mädchens füllten sich plötzlich mit Tränen der Angst. »Nein. Sie hat mich gebeten, allen zu erzählen, dass sie krank sei. Sie musste gestern irgendwo anders hin. Aber sie ist nicht tot. Das kann nicht sein. Wirklich nicht.« Mrs. Bowie stieß einen panischen Laut aus. »Bob!« Bowie legte ihr den Arm um die Schultern. »Michael, bring deiner Mutter einen Stuhl.«
    Michael hatte bereits einen geholt und drückte seine Mutter nun sanft darauf nieder, während sich Daniel auf Patricia konzentrierte. »Wann hat sie dich darum gebeten, das zu sagen?«
    »Mittwoch. Am Abend. Sie hat gesagt, dass sie das Wochenende mit ... Freunden verbringen wollte.« »Es ist wichtig, Patricia. Was für Freunde?«, hakte Daniel nach. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Mrs. Bowie am ganzen Körper zu zittern begann.
    Patricia sah von Vater zu Mutter. Tränen liefen ihr über die Wangen. »Sie hat einen Freund. Aber sie war sich sicher, dass ihr das nicht wollt. Es tut mir so leid.« Mit aschfahlem Gesicht wandte sich Bowie an Daniel. »Was brauchen Sie von uns?«
    »Haare aus ihrer Bürste. Und wir müssen Fingerabdrücke aus dem Zimmer nehmen, in dem sie schläft, wenn sie hier

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