Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
Vom Netzwerk:
nicht wahr?«
    »Ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Ich bin verdammt noch mal beunruhigt!«, schrie sie. »Jemand bedroht uns, und ich weiß nichts davon. Kannst du dir vorstellen, wie beschissen ich mich vorhin gefühlt habe, als du mit dem Polizisten gesprochen hast? Glaubst du nicht, ich hätte auch ein Recht darauf, es zu erfahren, wenn uns jemand eine solche Nachricht schickt?«
    »Doch, natürlich. Es war ein Fehler. Tut mir leid.«
    »Das sollte es auch.«
    »Bitte versteh doch«, versuchte er sich zu rechtfertigen, »ich hatte mich so sehr auf einen gemeinsamen Abend mit dir gefreut, darauf, dass wir endlich mal Zeit für uns haben. Das wollte ich mir nicht zerstören lassen, durch diese …«, er deutete abwertend auf das Papier in Ankes Hand, »diese Schmiererei.«
    »Und was ist mit Kevin? Hast du dabei auch an ihn gedacht? Er gehört auch zu dieser Familie. Das schließt ihn mit in diese Drohung ein. Ich hätte ihn doch heute nie bei Kerstin schlafen lassen, wenn ich gewusst hätte …«
    »Nun mach mal halblang«, sagte Dirk. »Ich konnte doch nicht wissen, dass dieser Kerl wirklich so weit gehen würde. Hätte ich auch nur geahnt, dass so etwas passiert, ich hätte keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Also hör bitte auf, so zu tun, als wäre das alles meine Schuld.«
    Anke wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Ich muss Kerstin anrufen«, sagte sie und ging zum Telefon. »Ich hole Kevin sofort ab.«
    Dirk trat hinter sie. »Beruhige dich, bitte«, sagte er, »es ist kurz nach Mitternacht. Wahrscheinlich sind da alle längst im Bett. Lass uns vernünftig bleiben. Ihm wird schon nichts passieren. Ich glaube, dieser Kerl hat es nur auf mich abgesehen.«
    »Und das soll mich beruhigen?«
    Dirk berührte sanft ihre Arme. Anke drehte sich ruckartig zu ihm um und lehnte den Kopf gegen seine Brust.
    »Es tut mir leid«, schluchzte sie, während ihre Tränen sein Hemd benetzten. »Ich wollte dich nicht anschreien. Es ist nur … Ich fühle mich so hilflos.« Ihre Arme schlangen sich fester um seinen Körper.
    »Ich weiß«, sagte Dirk und ließ seine Hand über ihren Rücken fahren. »Und ich werde es nicht zulassen, dass so etwas noch mal geschieht. Du und Kevin, ihr seid bei mir sicher. Ich verspreche, ich werde alles dafür tun, dass euch nichts passiert.«

Dritter Tag
    24. Februar
    N ach einer unruhigen Nacht, in der Dirk sich mit dem Gedanken geplagt hatte, wer einen solchen Groll gegen ihn hegen könnte, waren er und Anke gegen acht Uhr aufgestanden. Wie gerädert und mit dunklen Ringen unter den Augen saßen sie am Frühstückstisch. Während Dirk über seiner Sonntagszeitung brütete, auf deren Inhalt er sich nur schwerlich konzentrieren konnte, stocherte Anke lustlos in ihrem Rührei herum. Schließlich schob sie den Teller von sich, stand auf und rief Kerstin an. Sichtlich erleichtert nahm sie zur Kenntnis, dass Kevin zwar unausgeschlafen, aber wohlauf sei. Unter einem Vorwand kündigte sie an, dass sie Kevin früher als geplant abholen würde, und beendete das Gespräch. Anschließend begann sie damit, den Tisch abzudecken, um ihrer inneren Unruhe entgegenzuwirken, die sie seit dem gestrigen Abend befallen hatte.
    Dirk sah von seiner Zeitung auf, als er die Anspannung auf Ankes Gesicht bemerkte. »Findest du nicht, du übertreibst ein bisschen?«
    »Mir wäre einfach wohler, wenn er zu Hause ist.« Ihre Hand zitterte leicht, als sie seinen Teller anhob.
    Dirk nickte und legte die Zeitung beiseite. Anschließend stand er auf und half seiner Frau, das Geschirr in die Küche zu tragen.
    Nachdem Anke das Haus verlassen hatte, begab Dirk sich in sein Arbeitszimmer. Der Gedanke an diesen Schatten, an diese Gestalt, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgte, ließ ihn selbst hier nicht los. Nervös sah er aus dem Fenster und betrachtete die weitläufigen Wiesen und Felder, die sich hinter seinem Haus unter einer dichten Schneedecke erstreckten. In jeder Mulde, hinter jedem Baum meinte er ein mögliches Versteck zu erkennen. Und er glaubte, diese Bedrohung förmlich zu spüren, dieses drückende Gefühl, das er einfach nicht mehr loswurde.
    Das ist genau das, was dieser Irre erreichen will , dachte er. Er will, dass du Angst hast, will dich in die Enge treiben. Du darfst jetzt nicht in Panik geraten, sonst spielst du ihm in die Karten. Lass nicht zu, dass dieser Kerl Einfluss auf dein Leben hat .
    Doch insgeheim wusste er, dass dies längst geschehen war. Jetzt galt es, den Schaden zu begrenzen. Er

Weitere Kostenlose Bücher