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Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Todesfahrt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesfahrt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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in der Stadt eingesperrten Geiseln zu befreien, würden die Piraten sich an ihren Gefangenen auf der Lady vergreifen. Genauso aber hatte jeder Versuch, das Schiff zurückzuholen, fatale Auswirkungen auf die Gefangenen in Laasqoray.
    Nicht zuletzt dieses Dilemmas wegen hoffte Torsten darauf, dass die Verhandlungen der deutschen Regierung und der Reederei mit den Piraten erfolgreich verlaufen würden. Doch wenn dies nicht der Fall war, musste er eingreifen, auch wenn die Folgen nicht absehbar waren.
    Ein Geräusch an der Tür schreckte ihn auf. Gleich darauf trommelte jemand im Takt dagegen. Torsten musste grinsen, als er die Melodie von »Hänschen klein« erkannte.
    »Sie können hereinkommen!«, rief er, nahm aber sicherheitshalber die Sphinx AT2000 zur Hand.
    Omar Schmitt trat hastig ein und schloss die Tür hinter sich. »Das war ein erfolgreicher Abend, meinen Sie nicht auch?«
    »Etwas leiser!«, warnte Torsten ihn und wies mit der Hand zu der Truhe, die das Mikro der Abhöranlage verbarg.
    »Entschuldigung! Aber ich hatte mich zu sehr darüber gefreut, dass wir erfahren konnten, wo die prominenten Geiseln hingebracht worden sind. Außerdem ist es Tamid gelungen, sich bei den Bewachern lieb Kind zu machen. Sie haben ihn als Faktotum behalten. Auf diese Weise hat er sowohl Kontakt zu den Piraten wie zu den Geiseln.«
    »Die werden ihm nach dem Tanz, den er vor ihnen aufgeführt hat, sicher nicht vertrauen«, wandte Torsten ein.
    »Sollen sie auch nicht, sonst würden sie Tamid gefährden. Aber da er etwas Deutsch versteht, kann er sie belauschen. Wichtiger ist allerdings, dass er mitbekommt, was sich die Piraten erzählen.«
    »Ich hoffe, Tamid enttäuscht Sie nicht.« Torsten hatte den hasserfüllten Auftritt des jungen Mannes nicht vergessen.
    »Ganz gewiss nicht«, antwortete Omar lächelnd. »Tamid ist mein bester Mann! Doch das darf Al Huseyin nicht hören. Der ist einfach zu sehr Soldat, um andere Rollen spielen zu können. Tamid aber kann in viele Masken schlüpfen.«
    »Okay! Jetzt werde ich kurz mit Petra Kontakt aufnehmen und meine Kollegin fragen, was es Neues gibt. Hoffentlich jammert sie mir nicht wieder die Ohren voll, wie entsetzlich heiß es in Djibouti ist und wie schlecht das Essen! Danach sollten wir das Tuch wieder vom Mikrophon wegnehmen und uns über ein paar belanglose Dinge unterhalten, damit die Lauscher an der Wand auch auf ihre Kosten kommen.« Torsten holte den Beutel mit dem Notebook unter seiner Kleidung hervor und zog das Gerät heraus. Als die Verbindung stand, kniff er verwundert die Augen zusammen.
    Petra kauerte dicht neben Henriette auf einem kunststoffbeschichteten Fußboden zwischen einem großen Paket und einem aufgeblasenen Schlauchboot. »Grüß dich, großer Krieger«, begann sie, bevor er ein Wort sagen konnte.
    »Hi, Petra! Wohin hat es dich denn verschlagen?«, fragte Torsten erstaunt.
    »Das errätst du nie!« Nach diesen Worten hob Petra ihren Laptop, sodass ihr Gesicht aus dem Bildschirm wanderte und eine Art Plakette oder Aufkleber darauf erschien.
    Torsten hielt den Atem an, als er die Aufschrift Lady of the Sea las. »Wie kommt ihr dahin?«
    »Das war eine äußerst unangenehme Angelegenheit. Deswegen bin ich auch nur noch pro forma beim Team. Innerlich habe ich schon gekündigt!«
    Da Torsten nichts auf das Gejammer seiner Kollegin gab, fragte er, ob sie sonst noch etwas Neues wüsste.
    Petra nickte. »Hans ist auf dem Weg zu dir, um dir ein paar Sachen zu bringen. Henriette und ich werden uns, wenn wir uns wieder erholt haben, hier ein wenig umschauen und dann zusehen, welche Maulwurfsarbeit wir leisten können. Deswegen sollten wir in der nächsten Zeit auch enger in Kontakt bleiben als bisher. Es kann sein, dass sich hier auf dem Schiff kurzfristig etwas tut, und dann bist du gefragt.«
    »Gern! Mir wird allmählich langweilig.« Torsten brachte es so trocken hervor, dass Petra zu kichern begann.
    »Die Langeweile wird dir bald vergehen. Wir haben grünes Licht für jegliche Aktion bekommen. Selbst wenn wir die halbe Stadt da drüben abfackeln, um die Gefangenen zu befreien, ist das von oben gedeckt. Ich überspiele dir jetzt die neuesten Daten auf deinen Laptop, und dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Wir haben noch viel zu tun.«
    Petra drückte einige Tasten, und nach kurzer Zeit erschien au f T orstens Gerät die Nachricht, dass Daten empfangen worden wären.
    »Also dann, Superheld! Mach’s gut!«, verabschiedete sie sich und schaltete die Verbindung

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