Todesfahrt: Thriller (German Edition)
sie es mit Holzklötzen zu tun.
»Vorsicht, nicht fallen lassen!«, schrie Henriette, als zwei der Träger ihre Bombe gerade loslassen wollten. Auf ihre Warnung setzten die Männer ihre Fracht sachte ab und freuten sich über die Geldscheine, die Hans ihnen reichte.
»Jetzt bin ich pleite«, sagte er seufzend zu seinen Kolleginnen.
Henriette, der der Schreck noch in den Knochen steckte, atmete hörbar auf. »Mir reicht’s! Für heute habe ich genug Überraschungen erlebt«, rief sie theatralisch aus, obwohl sie wusste, dass die eigentlichen Überraschungen noch vor ihnen lagen.
»Ich habe Hunger«, stöhnte Petra auf einmal. »Ich brauche dringend etwas zu essen, sonst schaltet mein Gehirn ab.«
»Eine kleine Pause wäre nicht schlecht«, stimmte Hans ihr zu. »Wisst ihr was, ich schau mal nach, ob ich etwas organisieren kann. Dass es hier Pizzen gibt, glaube ich jedoch nicht!«
»Notfalls reicht ein Fladenbrot! Na ja – besser drei oder vier!« Petra seufzte und sah dann Henriette zu, die eben die Bombenschlösser reinigte.
Da drehte ihre Kollegin sich lächelnd zu ihr um. »Wenn Al Huseyin ein richtiger Geheimdienstmann wäre, hätte er unsere Aktivitäten hier am Flughafen längst mitbekommen. Seine Aufmerksamkeit gilt wahrscheinlich nur den beiden Schiffen, die die Hauptrolle in dem Drama spielen, in dem ich ebenfalls mitmischen will!«
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mar Schmitt ruckte unruhig hin und her und stieß dann Torsten an. »Wenn Al Huseyin uns tatsächlich verraten hat, laufen wir genau in die Falle hinein, die man uns stellen wird. Sollten wir ihm nicht mitteilen, dass die Aktion um vierundzwanzig Stunden verschoben worden ist? Er würde dann unsere Feinde informieren, und wir könnten sie vielleicht doch überraschen.«
Torsten schüttelte den Kopf. »Unser Gegner hat seine Vorbereitungen bereits getroffen. Um ihn doch noch überraschen zu können, hätten wir die Radaranlage in Laasqoray zerstören müssen. Die Befreiung der Geiseln war jedoch wichtiger. Nein, wir greifen an. Aber ich werde Wagner vorschlagen, die Aktion um eine oder zwei Stunden zu verschieben. Wenn die Kerle länger warten müssen, als sie annehmen, werden sie unaufmerksam. Das können wir ausnützen.«
»Kein schlechter Gedanke, Renk!«, meldete sich Wagner. »So werden wir es machen. Sollen die Piraten doch zwei Stunden lang Fingernägel kauen, weil wir nicht kommen. Nehmen Sie mit Frau Waitl Kontakt auf! Sie sagte etwas von einem geplanten Ablenkungsmanöver. Das muss zeitlich auf uns abgestimmt werden.«
Torsten kratzte sich nachdenklich im Genick. »So ganz verstehe ich das nicht. Wie können Petra und die anderen etwas von einer solchen Aktion wissen und wir nicht?«
»Sie kennen doch die Kommunikationskanäle. Würden die so laufen, wie sie sollten, wären Major von Tarow und seine Einheit nicht in jene Scheiße geritten worden, in der wir etliche gute Männer verloren haben. Wahrscheinlich will sich irgendein karrieregeiler Bursche profilieren. Ach ja, bevor ich es vergesse: Man hat mir vorhin mitgeteilt, dass in Djibouti ein starker Trupp der GSG 9 eingetroffen ist, um unseren Job zu erledigen, falls wir ihn versaubeuteln sollten.«
»Das meinen Sie doch nicht im Ernst!«, rief Fahrner empört. »Wir holen uns die Caroline , und wenn wir sie schwimmend hinter uns herziehen müssen.«
»Etwas anderes wird uns nicht übrigbleiben. Oder glauben Sie, die Piraten hätten nach den Erfahrungen mit der Lady of the Sea den Antrieb der Caroline funktionstüchtig gelassen?« Torstens Blick musterte den vorlauten Soldaten mit hochgezogenen Augenbrauen, während Wagner die Mundwinkel nach unten zog.
»Wir werden auf jeden Fall genug Seile mitnehmen, um die Caroline mit unseren Booten abschleppen zu können. Mehr als vier, fünf Knoten werden wir nicht schaffen, aber dafür haben wir dann jedes Piratenboot zwischen Laasqoray und Qandala am Hals. Ich schätze, das Schiff zu holen wird leichter sein, als es zu behalten.«
»Was ich an Ihnen wirklich zu schätzen beginne, Herr Wagner, ist Ihr überschäumender Optimismus«, antwortete Fahrner. »Wenn wir den Kasten erst einmal haben, werden uns die Hubschrauber der Tonnerre Feuerschutz geben. Apropos: Helfen die uns auch beim Angriff?«
»Sie werden in der Nähe sein und eingreifen, falls sie es für nötig halten. Allerdings geht die Liebe unserer französischen Freunde nicht so weit, dass sie unseretwegen ein Dutzend Hubschrauber verlieren wollen. Den Hauptjob, das sollte euch allen
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