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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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schob Gläser und Besteck achtlos beiseite, sodass sie auf den Boden fielen, und beschrieb das Tischtuch mit riesigen Buchstaben.
    Eine Minute später war ihre Nachricht fertig, und sie kam zum Fenster zurück.
    »Moment noch«, sagte sie zu Max und hielt das Tuch so, dass es nicht zu sehen war.
    »Was ist?«
    »Wir müssen erst nachsehen, ob die Brücke tatsächlich noch vorhanden ist.«
    Das Wasser war gesunken und trug alles, was schwimmen konnte, mit sich. Eine Minute später stand es beim sechsten Stock. Sie hielten gespannt die Luft an.
    Trümmer verfingen sich zwischen den beiden Türmen, und eine Barriere bildete sich. Die Brücke war noch vorhanden.
    »Okay, dann halten wir jetzt die Nachricht hoch. Hilf mir mal«, sagte sie. »Hoffentlich sprechen sie Englisch.«
    »Gehen Sie zur Brücke im 6. Stock.«
    Sie hielten das Tischtuch gegen das Fenster. Vater und Mutter nickten heftig. Eine Sekunde später waren alle verschwunden.
    »Sie scheinen uns verstanden zu haben. Max, bring unsere Gäste aus dem Restaurant aufs Dach. Es wird schwierig werden, wegen der Stufen. Die Rollstühle wirst du im Restaurant lassen müssen. Versuche, einen Helikopter auf euch aufmerksam zu machen. Und nimm ein paar Tischtücher, um damit zu winken.«
    »Du gehst doch nicht etwa nach unten?«
    »Vielleicht brauchen sie Hilfe. Außerdem könnte es sein, dass sie nach unten gehen, wenn sie in unserem Turm angekommen sind, anstatt nach oben. Das wäre fatal. Max, tu alles, was du kannst, um einen Helikopter zu finden.«
    Er nickte. »Pass auf dich auf.«
    »Du auch. In zwanzig Minuten bin ich wieder bei euch. Wenn ich bis dahin nicht hier bin …« Sie ließ den Satz unvollendet, weil sie es nicht über sich brachte, ihn auszusprechen.
    »Du bist gefälligst hier«, schnauzte Max aufgebracht.
    Rachel verschwand durch den Notausgang und rannte die Treppe hinunter.
    Kai hätte es nicht für möglich gehalten, dass es in Honolulu so viele Hubschrauber gab. Die Black Hawks der Armee und die riesigen HH-53 der Navy waren die größten, aber es gab auch Nachrichtenhelikopter und Rundflughelikopter mit ihrem Logo auf der Seite und alle Größen dazwischen. Einmal zählte er über zwölf Hubschrauber, die in allen Himmelsrichtungen über der Stadt brummten. Zu siebt winkten sie wie wild, aber niemand nahm Kurs auf das Seaside. Zu viele andere auf den Dächern Gestrandete versuchten, die Piloten auf sich aufmerksam zu machen.
    Ihre einzige Alternative war die Treppe. Das wirbelnde Wasser sah nicht einladend aus. Neben den Trümmern erblickte Kai auch Leichen, die in den Ozean gesogen wurden. Die meisten schwammen auf dem Bauch, sodass es ihm erspart blieb, ihre Gesichter zu sehen, aber er konnte erkennen, dass der Tsunami keine Gnade gezeigt hatte.
    In der kurzen Zeit, die das Wasser sank, hatte Kai bereits zahllose Leichen von Männern und Frauen entdeckt, einige noch in Blumenhemden oder Badeanzügen, andere völlig nackt. Am meisten entsetzten ihn die Kinderleichen. Als Erstes sah er ein Mädchen in Lanis Alter, dessen langes blondes Haar im Wasser zu schweben schien. Er wäre am liebsten ins Wasser gesprungen und hätte die Kleine herausgeholt, aber er hielt sich zurück, er wusste, dass es sinnlos war. Trotzdem hielt er immer wieder nach einem Lebenszeichen Ausschau, wenn ein Kind vorbeigetrieben wurde, aber die toten Körper regten sich nicht. Er bat Lani, nicht hinzusehen, auch wenn er wusste, dass er ihr den Anblick nicht lange würde ersparen können. Irgendwann würden sie das Haus verlassen und durch das Wasser waten müssen.
    Einen ähnlich schlimmen Anblick wie die Kinder boten die Haustiere, die von der Welle erfasst worden waren. Neben den Menschenleichen drifteten immer wieder Hunde und Katzen vorüber. Einige Hunde hingen noch an der Leine. Zum ersten Mal fragte sich Kai, wie es wohl Bilbo ergehen mochte. Dann fiel ihm ein, dass es Reggie, der auf ihn aufpasste, gut zu gehen schien, und er war erleichtert.
    Auf einmal sahen sie einen Kadaver, der so aus dem Rahmen fiel, dass Kai mehrmals hinschauen musste, bevor er erkannte, was es war.
    »Kann das wahr sein?«, fragte Brad.
    Unter ihnen schwamm Seite an Seite mit einem Volkswagen eine riesige orange-weiße Giraffe.
    »Was auf Erden …?«, begann Teresa.
    »Da drüben im Park ist der Zoo«, erklärte Kai und wies in die Richtung von Diamond Head. »Die Welle muss ihn überrollt haben, und nun zieht das abfließende Wasser die Tiere aufs Meer.«
    »Offensichtlich war keine

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