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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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gewesen, Brad und Mia ihrem Schicksal zu überlassen. Und das war undenkbar.
    Lani, Teresa und Tom begleiteten Kai. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, Lani und Tom in die Hügel zu schicken, aber seine Angst davor, Lani sich selbst zu überlassen, war einfach zu groß. Er wollte sie bei sich haben, damit er auf sie aufpassen konnte. Und den verletzten Tom allein loszuschicken schien auch keine gute Idee zu sein. Außerdem brauchte Kai die Hilfe der beiden Teenager. Ihrer aller Überleben hing davon ab, was sie mit vereinten Kräften schleppen konnten. Ein zweites Mal würden sie das Tauchsportgeschäft nicht aufsuchen können.
    Im Freien teilte er die Gruppe. Teresa sollte so viele Wagenheber beschaffen, wie sie finden konnte. Mindestens zwei, wenn nicht drei, sofern sie die Kraft hatte, sie zu tragen. Tom und Lani würden mit ihm zum Tauchsportladen gehen.
    Auf den Straßen sah es aus wie nach einer Schlacht. Zertrümmertes Holz, Metallstücke, Betonbrocken, abgeknickte Bäume, ausgerissene Sträucher und, am allerschlimmsten, Leichen bedeckten die Straßen und Gehwege. Überall standen Fahrzeuge, viele waren so zerstört, dass sie kaum mehr zu erkennen waren. Ein Mini hing sechs Meter hoch in der Luft, wie ein Stück Grillfleisch auf einen Stahlpfosten aufgespießt, der aus dem zweiten Stock eines Hauses ragte.
    Hier und da irrten Menschen durch die zerstörten Straßen. Eine Asiatin, deren Sprache Kai nicht kannte, führte einen etwa zehnjährigen Jungen zu einem Hotel und verschwand mit ihm darin. Mehrere Teenager tauchten aus einem anderen Hotel auf und rannten so schnell sie konnten in Richtung Berge. Zwei Leute auf einem Balkon im zehnten Stock winkten Kai und Teresa zu.
    Ein triefend nasser Mann, der bis auf ein Paar Laufschuhe völlig nackt war, rannte auf sie zu und rief: »Wo ist Emily?«
    »Wer?«, fragte Kai verdutzt.
    Der Nackte packte Kai am Hemdkragen. »Emily. Hast du sie gesehen?«
    Kai schüttelte erschrocken den Kopf, und ohne ein weiteres Wort ließ der Mann ihn los und setzte seinen Weg die Straße hinunter fort, wobei er in alle offenen Türen und Fenster spähte. Eine Tragödie, dachte Kai.
    »Lasst euch auf keine Gespräche ein«, sagte er. Die anderen verstanden ihn auch ohne ausführliche Begründung. Zum Helfen hatten sie keine Zeit mehr. Es herrschte das Gesetz des Dschungels: Jeder für sich allein. Der Gedanke, dass sich zivilisiertes Verhalten so rasch verflüchtigte, ernüchterte Kai, aber wenn sie Leute mit panischer Angst beruhigten oder in Sicherheit brachten, hielt sie das davon ab, die Menschen zu retten, die sie liebten.
    Sie rannten in die Richtung des Tauchsportgeschäfts. Beim Näherkommen sah Kai, wie zerstört der Laden war.
    Er rannte hinein. Der Verkaufsraum war wie leer gefegt, nur an der Wand hing eine festgenagelte Tauchlehrerplakette. Nichts von dem, was der Laden normalerweise verkaufte, war noch vorhanden. Stattdessen hatte die Welle jede Menge Gerümpel hineingespült.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« Kai war außer sich. »Es muss doch noch etwas da sein!«
    Er schob die Trümmer zur Seite und suchte nach den Tauchausrüstungen, von denen er sich erhofft hatte, dass sie ihnen das Leben retten würden. Bei jedem Stück, das er beiseitewarf, sank seine Hoffnung.
    Da deutete Lani auf eine Tür, die Kai in seiner fieberhaften Suche nicht bemerkt hatte.
    »Dad, da geht es weiter.«
    Ein großes Stück Sperrholz war gegen die Wand gedrückt worden und verdeckte die Tür bis auf einen Spalt. Kai riss an der Holzplatte, die sich in die Rigipswand gepresst hatte, und sie fiel laut klappernd zu Boden. Ein unversehrter Türgriff war zu sehen. Kai stieß die Tür auf. Er hatte gefunden, was er suchte.
    Der festgekeilten Holzplatte war es zu verdanken, dass der Inhalt des dahinter liegenden Raumes nicht weggeschwemmt worden war. Auch die Metalltür am anderen Ende war noch intakt. Sie ging nach außen auf, dadurch hatte sie sich im Sog des ablaufenden Wassers nicht geöffnet.
    Kai hatte den Jackpot geknackt. Sie standen vor einem wirren Haufen von Druckluftflaschen, Schläuchen, Tarierwesten und Gewichtsgürteln. Kai warf einen Blick auf seine Uhr. Noch fünf Minuten.
    »Okay, Leute. In neunzig Sekunden müssen wir hier raus sein. Wir brauchen drei Flaschen, drei mehrarmige Luftschläuche und Nylonseile. Achtet darauf, dass die Schläuche zwei Regler haben. Wir sind zu sechst.«
    »Willst du damit sagen, dass wir tauchen?«, kam es von Lani.
    »Rasch an die Arbeit«,

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