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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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können.
    »Wir brauchen etwas, womit wir den Stahlträger anheben können«, sagte Teresa.
    »Wagenheber!«, entfuhr es ihnen gleichzeitig.
    Sie würden sich sehr beeilen müssen. Inzwischen waren die Straßen schon frei von Wasser. Bei den vielen Autos überall wäre die Auswahl groß, nur würden die Trümmer ihre Suche behindern, und wenn die Autos auf der Seite oder dem Dach lagen, würden sie den Wagenheber nicht herausholen können.
    Kai warf einen Blick auf seine Uhr. Nur noch sieben Minuten. Er rechnete. Eine Minute bis auf die Straße, drei Minuten, wenn alles glattlief, um einen Wagenheber zu finden, zwei Minuten, um wieder die Treppen hinaufzusteigen. Dann blieb ihnen nur noch eine Minute, den Balken zu heben, die Treppen hinunterzulaufen, zu einem anderen Haus zu rennen und die Treppen hinaufzurasen. Es würde nicht klappen. Sie hatten einfach nicht mehr genügend Zeit. Brad und Mia waren zum Tod verurteilt. Und wenn sie sich nicht schnellstens auf den Weg machten, würden sie ihr Schicksal teilen.
    »Wir haben nicht mehr genug Zeit«, sagte er.
    »Ich gehe nicht ohne Mia«, antwortete Teresa. »Wir versuchen es, verdammt.«
    Kai sah Lani, Teresa und Tom der Reihe nach an. Sie schienen bereit zu sein, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
    »Okay. Wir werden das Kind schon schaukeln!«, sagte er und bemühte sich, zuversichtlicher zu klingen, als er sich fühlte. »Aber es müssen alle helfen. Dann geht es schneller mit dem Wagenheber.«
    Ganz durchdrungen vom Gefühl der Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen, sah Kai im Treppenhaus, dessen Scheiben längst nicht mehr vorhanden waren, auf das Erdgeschoss eines noch stehenden Gebäudes, mit einem Schild, dessen Buchstaben zum Teil weggewaschen waren.
    Es war ein Tauchsportgeschäft.

38. Kapitel
    11:39
    8 Minuten bis zum Eintreffen der zweiten Welle
    Rachels Stellvertreter Max, der mittlerweile doch Jackett und Krawatte abgelegt hatte, musste sich einige Sekunden lang ausruhen, nachdem er die ersten beiden Veteranen die Treppen zum Dach hinaufgetragen hatte. Auch sein Mitarbeiter Adrian sah erschöpft aus. Drei der alten Soldaten brachten jeweils rund einen Zentner auf die Waage, und die Anstrengung hätte die beiden jungen Männer beinahe in die Knie gezwungen. Wenn sie keine Pause machten, würden sie womöglich noch jemanden fallen lassen.
    Nur noch zehn Menschen hielten sich im Restaurant auf. Diejenigen, die nicht auf ihren eigenen Beinen gehen konnten, und ihre Frauen oder Angehörigen, die ohne sie nicht aufs Dach hinaufwollten. Wer ein eigenes Handy hatte, versuchte Hilfe zu erreichen, aber bisher war niemand erfolgreich gewesen.
    Max ging zum Dachrand und sah hinunter auf die Fußgängerbrücke zwischen den Türmen des Hotels. Rachel blieb zu lange weg. Durch das Loch im Brückendach war keine Bewegung zu erkennen. Vielleicht war sie doch schon auf dem Weg zu ihnen hier oben. Ohne sein Walkie-Talkie konnte er sie nicht erreichen.
    Auf dem Dach hörte man ständig das Brummen zahlreicher Helikopter. Die vielen Maschinen, die immer wieder auf den überfüllten Dächern landeten, erinnerten ihn an die Endphase des Vietnamkriegs und die Fotos, die er von der Evakuierung der Amerikaner aus Saigon gesehen hatte. Die derzeit erfolgende Räumung Honolulus verlief genauso planlos, nur dass die zur Verfügung stehende Zeit noch knapper bemessen war.
    Das Brummen schien noch lauter zu werden. Max schützte seine Augen mit der Hand gegen die Mittagssonne und suchte den Himmel ab. Die umliegenden Gebäude, aber auch die Berge bewirkten, dass man Schall falsch wahrnahm. Da sah er, wie einige Gäste in Richtung Innenstadt wiesen.
    Ein kleiner Rundflughubschrauber hielt auf sie zu. Wie die Hotelgäste schwenkte Max aufgeregt die Arme und schrie laut, obwohl ihn niemand im Hubschrauber hören konnte.
    Als die Maschine weniger als hundert Meter entfernt war, konnte er das Gesicht des Piloten erkennen. Er konnte auch erkennen, dass er schon mehrere Passagiere an Bord hatte. Wie viele es waren, sah er nicht.
    Zehn Meter über dem Dach hielt der Pilot die Maschine auf der Stelle. Er gab durch Zeichen zu verstehen, dass man ihm Platz machen solle, denn die meisten Hotelgäste drängten sich genau an der Stelle, wo er aufsetzen wollte. Jeder war darauf aus, als Erster einzusteigen.
    »Adrian! Hilf mir, die Leute zu verscheuchen!«
    Trotz aller Proteste schoben sie die Gäste an den Rand des Dachs. Der Pilot landete vorsichtig.
    »Hier stehen bleiben!«, rief Max, den Lärm des

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