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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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erreichte er die Zimmerdecke, da drang ein neues Geräusch an seine Ohren, das unverwechselbare Tosen ablaufenden Wassers. Gleichzeitig entstand über ihm eine Luftblase. Kai legte den Kopf in den Nacken und atmete tief ein.
    Das Wasser verschwand schneller in der Bucht von Waikiki als das Wasser aus einer Badewanne. Kai rutschte am Türpfosten nach unten und kniete sich hin, den Kopf so eben über der Wasseroberfläche. Da schlug die Strömung um. Der Richtungswechsel traf Kai unvorbereitet. Obwohl das Wasser keinen Meter hoch war, stieß es ihn um. Er schlug wild mit den Armen um sich, um nicht wie ein Baumstamm in einem Kanal durch die Nordseite des Gebäudes zu treiben.
    In diesem Augenblick packte ihn jemand am Arm.
    Kai stemmte geistesgegenwärtig den Fuß gegen die Küchenwand, um sich festzuklemmen, und tauchte auf, um wieder Luft zu holen. Dabei sah er Brad, müde, erschreckt, aber wild entschlossen.
    »Du bleibst hier!«, ächzte sein Bruder.
    Wenige Sekunden später war die Gefahr des Abtreibens endgültig gebannt. Es stank nach schmutzigem Wasser, aber für Kai hätte die Luft nicht frischer sein können. Er stand auf, um zu sehen, ob er noch heil war. Er hatte am ganzen Körper kleine Verletzungen, aber alles, worauf es ankam, funktionierte.
    »Danke, Brad. Ich bin froh, dass du so viel Zeit beim Training verbringst!«
    Brad schien noch immer unter Schock zu stehen. Festgeklemmt und von der Tauchausrüstung abhängig zu sein musste ihn gewaltig Nerven gekostet haben.
    »Alles okay?«, fragte Kai.
    Brad nickte nur und löste sein Tau. Mia lag noch auf dem Boden neben ihm, aber sie war nicht mehr eingeklemmt. Lanis Idee hatte funktioniert. Die Insel ragte unter dem anderen Ende des Trägers hervor, trockengefallen konnte sie sein Gewicht nicht mehr halten. Der Stahlträger lag wieder in seiner alten Position.
    »Gute Idee, das mit der Insel«, sagte Tom.
    »Sie kam nicht von mir«, antwortete Kai. »Das Lob verdient Lani.«
    Erst jetzt merkte Kai, dass Lani noch immer reglos auf dem Boden lag.
    »Lani, Schatz? Ist alles okay?«
    Er beugte sich zu ihr und drehte sie um. Ihr Schlauch war von irgendeinem Trümmerteil durchtrennt worden, und der Atemregler war ihr aus dem Mund gefallen.
    Es war so plötzlich geschehen, dass Lani völlig unvorbereitet Wasser eingeatmet hatte. Ihr Gesicht war blau, und sie atmete nicht mehr.
    44. Kapitel
    11:57
    15 Minuten bis zum Eintreffen der dritten Welle
    Strudelnd wurde das Wasser im Aufzugschacht nach unten gesogen. Einen Augenblick lang war Rachel wie gelähmt, dann fiel ihr ein, was geschehen war, und sie schwamm zur Wasseroberfläche. Sie sah hinauf zum Fahrstuhl. Paige und Sheila blickten über die Seite des Dachs zu ihr hinunter. Sie waren schon an die fünf Meter höher als sie, und das Wasser fiel weiter mit alarmierendem Tempo. Je weiter sie sich von der offenen Tür im fünfzehnten Stock entfernte, umso dämmriger wurde es im Schacht.
    »Rachel! Ist alles in Ordnung?«, rief Paige.
    »Alles okay«, antwortete Rachel. »Wo ist Jerry? Jerry!« Sie schwamm im Kreis, sah ihn aber nirgendwo.
    »Wir sehen nur dich. Vielleicht schwimmt er unter dem Fahrstuhl.«
    »Ich kann ihn nicht sehen!«
    Rachel durchschwamm den Schacht und tastete nach Jerry. In der Schachtmitte stieß sie mit dem Bein an etwas Weiches.
    »Ich glaube, ich habe ihn eben berührt!«, rief sie und tauchte wieder, aber unter Wasser war es stockdunkel. Schließlich fühlte sie Stoff. Es war Jerry. Sich kräftig abstoßend, zog sie ihn mit an die Oberfläche.
    Er war benommen, aber bei Bewusstsein. Stöhnend und strampelnd hielt er seinen Kopf über Wasser.
    »Ich habe ihn gefunden!«, rief sie.
    »Gott sei Dank!«, rief jemand erleichtert zurück.
    »Er scheint eine Wunde am Kopf zu haben. Er muss irgendwo aufgeschlagen sein, als er stürzte.«
    Sie schüttelte ihn. »Jerry, kannst du mich hören?« Er rollte mit den Augen, als würde er gleich das Bewusstsein verlieren. Rachel gab ihm einen Klaps. »Jerry! Nicht ohnmächtig werden.«
    Das schien zu wirken, aber er konnte nur wie ein Hund im Wasser paddeln, zu mehr war er nicht in der Lage. Sie waren noch immer mitten im Schacht, mindestens zwei Meter von den Seiten entfernt.
    »Wo kommt das Licht her?«, rief Paige, die inzwischen mehr als zehn Meter über Rachel stand.
    Ein geisterhaftes Licht drang von unten zu ihnen. Es schien von einer Schachtseite zu kommen.
    »Gütiger Himmel! Eine Fahrstuhltür muss sich geöffnet haben. Los, Jerry, wir müssen

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