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Todeshunger

Todeshunger

Titel: Todeshunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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weiterzugehen, folge ich Paul ins Freie, halte mich jedoch im hinteren Bereich der Menge, wo ich die Masse der wogenden Leiber als Deckung nutzen kann, um mich um die Ecke des Gebäudes zu schleichen und in der Richtung abzuhauen, von wo wir gerade gekommen sind. Paul ist längst verschwunden – nur ein weiteres Gesicht in der ungeheuren Schar blutrünstiger Kämpfer, die alle ganz versessen aufs Töten sind. Ich weiß nicht, was beängstigender ist, die Tatsache, dass ich dies für eine Falle halte, oder wie blindwütig diese riesige Menschenmenge geworden ist. Es ist, als gäbe es nichts anderes mehr; der Geruch von Blut liegt in der Luft, und sie benehmen sich ausnahmslos wie Brutalos, die bereit sind, alles für den Nervenkitzel und das Töten zu opfern. Die Nähe der Feinde und das konstante Gewehrfeuer scheinen die Horde nur anzustacheln und noch aggressiver zu machen. Vielleicht war das ja deren Absicht?
    Inzwischen fühle ich mich, als würde ich gegen alle anderen kämpfen, und dieser Augenblick der Unentschlossenheit und Ablenkung kommt mich teuer zu stehen. Da ich zu sehr damit beschäftigt bin zu beobachten, was der Rest der Menge macht, merke ich erst, dass eine neue Welle Kämpfer von hinten anrückt, als es zu spät ist. Sie stürmen an mir vorbei, stoßen mich aus dem Weg und rammen mich gegen eine Wand. Ehe ich mich’s versehe, liege ich am Boden, schütze den Kopf mit den Händen und krieche verzweifelt aus dem Weg der donnernden Horde. Hier klingt der Lärm des chaotischen Kampfes gedämpft und verzerrt, was meine Desorientierung noch verstärkt. Ich versuche, der Wand zu folgen, gegen die ich
gerade geschleudert wurde, bewege mich nach wie vor gegen den Hauptstrom der Masse und hoffe, dass es die richtige Richtung ist. Schließlich kann ich mich an einer Regenrinne wieder in eine aufrechte Position ziehen. Ich klettere auf den Metall- und Glaskasten eines Raucherkabuffs neben einer blockierten Eingangstür und blicke über die Köpfe der Menge. Die Schüsse sind inzwischen fast völlig verstummt, und ich sehe, dass unsere Kämpfer die kleineren Gebäude erreicht haben. Sie strömen ins Innere und trampeln jeden nieder, der sich ihnen in den Weg stellt. Ich stehe auf dem Kabuff und verfluche mich wegen meiner Zurückhaltung. Vielleicht hatte Paul recht. Haben es diese dummen Unveränderten wirklich nur vermasselt und sind hier draußen gestrandet?
    Ich will gerade hinunterspringen, als ich etwas höre. Der Lärm veranlasst mich, dass ich bleibe und mich erneut umblicke. Und dann sehe ich es – eine Reihe gepanzerter Lastwagen und Jeeps, die sich von der Rückseite der Gebäude entfernen. Eine Handvoll Kämpfer schafft es auf die andere Seite des Grenzzauns, aber der Zahl der Fahrzeuge nach zu urteilen, die jetzt durch diesen Teil der Sperrzone rasen, sieht es so aus, als wäre der größte Teil der Soldaten der Unveränderten entkommen. Mehr Leute stürmen durch die Gebäude und jagen den Unveränderten hinterher, aber sie geben ziemlich schnell auf und sehen zu, wie der Feind in einer Staubwolke entkommt.
    Moment.
    Der Motorenlärm wird immer lauter.
    Die Fahrzeuge sind fast nicht mehr zu sehen, aber dieses Geräusch schwillt weiter an. Es wird vage, scheint aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen und vorübergehend
abzuklingen und nachzulassen, ehe es wieder klarer wird. Und dann wird mir bewusst, dass diese Motoren über uns sind. Ich weiß, was als Nächstes kommt. Die Taktik des Feindes ist allzu leicht durchschaubar.
    Ich springe von dem Kabuff herunter, knicke mit dem Knöchel um und bringe dadurch versehentlich ein paar Kämpfer aus dem Takt. Eine resignierte Niedergeschlagenheit erfüllt den gesamten Platz, nur ein paar Leute an den Ausläufern der Menge unternehmen halbherzige Versuche zu entkommen. Die meisten stehen nur da, manche mit an das Gitter gepressten Gesichtern, und sehen den fliehenden Unveränderten nach. Ich würde etwas unternehmen, wenn es der Mühe wert wäre, aber jetzt interessiert mich nur noch, wie ich hier rauskomme, bevor es zu spät ist.
    Ich setze mich in Bewegung, dränge durch die chaotische Masse und versuche, die stechenden Schmerzen in meinem Knöchel zu ignorieren. Über dem Dach des Krankenhauses sehe ich ein großes Flugzeug mit riesiger Flügelspannweite und zwinge mich, schneller zu laufen, als ich das schrille Heulen der ersten fallenden Bomben höre. Ich bin ein Stück vom Zentrum der Menge entfernt, aber längst nicht in Sicherheit. Ich hole

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