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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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aber nicht, wenn ich bedenke, wie alt Samira ist und was sie schon durchgemacht hat.
    Als ich ihm die Geschichte erzähle und die einzelnen Ereignisse erläutere, fällt mir selbst auf, wie unplausibel sie klingt. Eine Engländerin bringt befruchtete Eizellen in einer Kühlbox nach Amsterdam, wo sie in die Gebärmutter einer unfreiwilligen Leihmutter gepflanzt werden. Einer Jungfrau.
    Spijker stützt sich auf den Armlehnen seines Stuhls ab und beugt sich vor. Einen Moment lang denke ich, dass er Hämorrhoiden hat und den Druck lindern will.
    »Warum denken Sie, dass das Mädchen gezwungen wurde, schwanger zu werden?«
    »Sie hat es mir erzählt.«
    »Und Sie glauben ihr?«
    » Ja, Sir.«
    »Vielleicht hat sie freiwillig zugestimmt.«
    »Nein. Sie schuldete den Schleusern Geld. Man hat sie gezwungen,
sich entweder zu prostituieren oder ein Baby auszutragen. «
    »Menschenschmuggel ist in der Tat ein schweres Verbrechen. Kommerzielle Leihmutterschaft ist ebenfalls illegal.«
    Ich erzähle ihm von der Prostituierten im Molensteeg, die erwähnt hat, dass sie ein zweites schwangeres Mädchen gesehen hat. Eine Serbin. Und laut Lena Caspar hatte Samira im Lager eine serbische Freundin.
    Es könnte weitere geben. Babys, die zu einem Preis geboren werden, in die Welt gezwungen mit Drohungen und Erpressung. Ich habe keine Ahnung, wie groß diese Sache ist und wie viele Menschen betroffen sind.
    Spijkers Miene verrät gar nichts. Er spricht langsam, als wollte er sein Englisch verbessern. »Und das war der Zweck Ihres Besuches in Amsterdam?«
    Die Frage hat eine stachelige Spitze. Ich habe schon darauf gewartet – das Thema der hoheitlichen Zuständigkeit. Was hat eine britische Polizeibeamtin mit der Ermittlung möglicher Straftaten in den Niederlanden zu schaffen? In solchen Fällen gibt es Protokolle und Regeln zu beachten.
    »Ich habe private Erkundigungen eingezogen. Dies ist keine offizielle Ermittlung.«
    Spijker scheint zufrieden. Er hat gepunktet. Ich habe in den Niederlanden keinerlei Amtsgewalt.
    »Wo ist diese Frau jetzt? Die Schwangere?«
    »In Sicherheit.«
    Er wartet offenbar darauf, dass ich ihm eine Adresse nenne, aber ich berichte ihm von dem abgelehnten Asylantrag und dem Abschiebungsbescheid. Sie hat Angst, zurück nach Afghanistan geschickt zu werden.
    »Wenn dieses Mädchen die Wahrheit sagt und als Zeugin aussagt, gibt es Gesetze, um sie zu schützen.«
    »Sie dürfte bleiben?«
    »Bis zum Prozess.«

    Ich will ihm vertrauen – ich will, dass Samira ihm vertraut –, aber irgendetwas in seinem Gebaren deutet auf eine gewisse Skepsis hin. Er hat seinen Füller und den Notizblock nicht angerührt. Es sind lediglich Requisiten.
    »Die Geschichte, die Sie erzählen, ist sehr interessant, Detective Constable. In der Tat eine überaus interessante Geschichte. « Das Muttermal auf seiner Lippe zittert. »Ich habe allerdings eine andere Version gehört. Der Mann, den wir bewusstlos am Tatort angetroffen haben, sagt, er sei nach Hause gekommen und hätte Sie in seiner Wohnung angetroffen. Sie hätten behauptet, eine Krankenschwester zu sein, und versucht, seine Verlobte zu untersuchen.«
    »Seine Verlobte!«
    »Ja, in der Tat seine Verlobte. Er sagt, er hätte Sie aufgefordert, sich auszuweisen. Sie hätten sich geweigert. Haben Sie bei Miss Khan eine medizinische Untersuchung durchgeführt ?«
    »Sie wusste , dass ich keine Krankenschwester bin. Ich habe versucht, ihr zu helfen.«
    »Mr. Yanus behauptet weiter, dass er von Ihrem Kollegen angegriffen worden sei, als er versucht habe, seine Verlobte zu beschützen.«
    »Yanus hatte ein Messer. Sehen Sie, was er angerichtet hat!«
    »In Notwehr.«
    »Er lügt.«
    Spijker nickt, aber keineswegs zustimmend. »Sie begreifen mein Dilemma, Detective Constable Barba. Ich habe zwei verschiedene Versionen desselben Ereignisses. Mr. Yanus verlangt, dass ich Sie beide wegen Körperverletzung und Entführung seiner Verlobten festnehme. Er hat einen guten Anwalt. In der Tat einen sehr guten Anwalt.«
    »Das ist doch lächerlich! Sie glauben ihm doch nicht etwa?«
    Der Kommissar hebt eine Hand. »Wir Holländer sind berühmt
für unsere Offenheit, aber man sollte diese Offenheit nicht als Ignoranz oder Naivität missverstehen. Ich brauche Beweise. Wo ist das schwangere Mädchen?«
    »Ich bringe Sie zu ihr, aber zuerst muss ich mit ihr alleine reden. «
    »Um Ihre Geschichten aufeinander abzustimmen vielleicht ?«
    »Nein!«, erwidere ich zu schrill. »Ihr Bruder ist vor drei

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