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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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stank wie ein alter Gaul.Aber wenn
der ehrenwerte Officer Adkins sich mit ihm unterhalten wollte, dann musste er das eben in Kauf nehmen.
    »Ich untersuche diesen Vorfall«, sagte Adkins, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    Murphy schnappte sich eine halb volle Zigarettenschachtel und schüttelte sich eine heraus. »Wird aber auch langsam Zeit.«
    Dann steckte er sich den ersten Sargnagel des Tages an, zog ausreichend Teer und Nikotin in die Lungen, um sämtliche frische Luft daraus zu vertreiben und wartete auf den nächsten Schritt des Polizisten.
    Gestern hatte Murphy sich ein bisschen in der Stadt umgehört, hatte für seinen Artikel über die Wohltätigkeitsveranstaltung Fragen zum Thema »Wieso sollte jemand versuchen Dr. Raymond zu ermorden?« gestellt. Als Antwort hatte er nur höfliches Erstaunen geerntet. Niemand wusste etwas.Wer sollte denn Alex Raymond ein Leid zufügen wollen? Wer würde denn das Krankenhaus gefährden wollen, den größten Arbeitgeber des ganzen Verwaltungsbezirks, den Stolz der Bürger der Stadt, die treibende Kraft des Fortschritts?
    Aber seltsamerweise hatte niemand Empörung gezeigt. Nicht einmal der dicke, schwatzhafte Idiot namens Bub Irgendwas, der Leiter des hiesigen FBI-Büros. Der einzige Mensch, der bei Murphys Fragen wenigstens ein kleines bisschen ins Schwitzen gekommen war, war die zierliche Dame in der Statistikabteilung gewesen. Dort hatte Murphy sich die aktuellen Sterberaten geben lassen. Die arme kleine Frau hatte ihn angeschaut, als hätte er sich soeben nach den Namen sämtlicher minderjähriger Jungfrauen der Stadt erkundigt.
    Und jetzt war also Officer Adkins gekommen, um ihn einzuschüchtern. Murphy inhalierte sein Nikotin und schlürfte seinen Kaffee und wartete ab. Schließlich gab Adkins auf
und ließ sich - unter heftigem Ächzen und Stöhnen, das jedem Kavalleriepferd nach einem Wettlauf auf Leben und Tod zur Ehre gereicht hätte - auf den anderen Stuhl sinken.
    »Haben Sie und Ihre Leute schon irgendetwas rausgekriegt?«, erkundigte sich Murphy.
    »Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.«
    Na ja, dieser Satz hatte sich jedenfalls seit Urzeiten nicht geändert. Er bedeutete, dass sie völlig im Dunkeln tappten. Nach seiner gestrigen Erfahrung wunderte sich Murphy darüber nicht weiter.
    »Ich wüsste gerne, ob Ihnen vielleicht zu den Schüssen noch irgendetwas eingefallen ist.« Adkins zog ein verdächtig leeres Notizbuch hervor und blätterte darin herum. »Irgendeine Kleinigkeit, vielleicht auch etwas, was Ihnen völlig belanglos vorkommt.«
    Murphy gönnte sich die nächste Dosis Nikotin und schüttelte den Kopf. »Nööh.«
    Adkins kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und sagte mit mahlenden Kiefern. »Sie haben darüber nachgedacht?«
    »Ließ sich ja schlecht vermeiden.«
    »Sie haben in der Stadt Fragen gestellt.«
    »Nur in Bezug auf den Artikel, den ich über die Veranstaltung schreiben soll. Die Pferde haben zweihundert Wörter gekriegt, die Schüsse fünfzig. Das ist doch ein fairer Anteil, oder etwa nicht?«
    »Für Sie ist das Ganze wohl ein Riesenspaß, was?«
    Murphy zuckte mit den Schultern. »Zumindest zeige ich überhaupt eine Reaktion. Ansonsten habe ich von niemandem ein einziges Wort darüber gehört.«
    »Und es gibt nichts, was Sie mir vielleicht sagen wollen?«
    Murphy genoss die Ratlosigkeit des Polizeibeamten in vollen Zügen. »Nein. Haben Sie schon mit dieser Krankenschwester gesprochen? Timmie Leary?«
    »Nein.Wieso?«

    »Ich habe den Kerl ja nur kurz gesehen. Aber sie hat beinahe durch seine Nasenlöcher geatmet.«
    »Und Sie haben zu dem ganzen Vorfall wirklich nicht das Geringste zu sagen?«
    »Na ja, ich verrate Ihnen was«, sagte Murphy und stellte sich den Kaffeebecher auf den Bauch, während er sich ein Stück nach hinten lehnte und seine Füße auf den Tisch legte. »Ich bin froh, dass ich kein Verschwörungstheoretiker bin. Angesichts der Tatsache, dass niemand über diese Ereignisse reden will, würde ein guter Verschwörungstheoretiker davon ausgehen, dass hier irgendetwas Schreckliches vor sich gehen muss, etwas, vor dessen Enthüllung sie alle große Angst haben.«
    Adkins zuckte zusammen und richtete sich dann auf. Offensichtlich wollte er es jetzt wieder mit Einschüchterung probieren. »Und?«, sagte er dann. »Sind Sie ein Verschwörungstheoretiker?«
    Murphy riss die Augen auf. »Ich? Aber ja, na klar. Ich bin überzeugt, dass Elvis hinter Kennedys Ermordung gesteckt hat, und dass die Mondlandung in

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