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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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angeht, habe ich Zweifel, aber es kann sein, dass er Gerüchte gehört hat.« »Und Kyle Lombard?«
    »Ein Versuch. Ich weiß nicht einmal, wo er zu finden ist. Vor zehn Jahren hat er an einer Dissertation gearbeitet, als wir in Frankreich waren. Er hat sich mit gestohlenen Artefakten beschäftigt. Er hat die Arbeit nicht beendet, und ich habe ihn auch auf keiner Ehemaligenliste finden können, aber ihr habt da ja, wie man so hört, noch andere Mittel und Wege.«
    »Und Blitzdingse, um die Erinnerung auszulöschen«, sagte er in der Hoffnung, ihr ein Lächeln zu entlocken. Aber ihre Augen füllten sich mit Trauer.
    »Manchmal denke ich, dass so etwas wirklich nützlich wäre«, murmelte sie.
    »Dem kann ich zustimmen. Was ist mit dem letzten Namen hier? Alan Brewster?«
    Einen Moment lang blitzte Zorn in ihren Augen auf - so intensiv, dass er beinahe zurückwichen wäre. Aber so rasch, wie er aufgetreten war, verschwand er auch wieder, und sie wirkte nur noch müde und erledigt. »Alan ist einer der Spitzenarchäologen im Nordosten«, erklärte sie ruhig, »und hat gute Kontakte zu wohlhabenden Geldgebern, die viele Grabungen erst möglich machen. Wenn jemand Fundstücke ankauft, könnte er das wissen.« »Wissen Sie, wo ich ihn finden kann?« Sie brach den Stengel der Rose ab und schob die Blüte sehr vorsichtig in ihre Tasche. »Er ist der Vorsitzende der Mittelalterstudien am Shelton College. Das ist in New Jersey, nicht weit von Princeton.« Sie starrte zögernd zu Boden. »Wenn Sie meinen Namen nicht erwähnen würden, wäre ich Ihnen dankbar.«
    Also hatten sie und Brewster eine unangenehme, gemeinsame Geschichte. »Woher kennen Sie ihn?« Ihre Wangen färbten sich rot, und Vito war plötzlich - unerklärlicherweise und albernerweise - eifersüchtig. »Er war mein Doktorvater.«
    Er verdrängte die peinliche Eifersucht. Was immer geschehen war, quälte sie noch immer. »Ich dachte, Sie hätten Ihren Abschluss bei Moraux gemacht.« »Ja, später dann.« Die Verzweiflung in ihren Augen war einer Sehnsucht gewichen, die ihm die Kehle verengte. »Sie haben bekommen, weswegen Sie hier gewartet haben, Detective. Ich muss jetzt los.«
    Er hatte zwar bekommen, weswegen er gewartet hatte, aber nicht annähernd, was er gern gehabt hätte. Und nach ihrem Blick zu schließen, hätte sie es auch gern. Hastig faltete er das Blatt und schob es in die Tasche, während sie wieder ihren Handschuh überstreifte. »Sophie, Moment noch bitte. Eines noch.« Und bevor er es sich anders überlegen konnte, stellte er sich rittlings über das Vorderrad, legte die Hände an ihren Helm und küsste sie direkt auf den Mund.
    Sie erstarrte, dann umfasste sie seine Handgelenke. Aber sie zog sie nicht weg, und einen kostbaren Moment lang nahmen sich beide, was sie brauchten. Sie schmeckte süß, fühlte sich weich an, und ihr Duft brachte sein Blut zum Kochen. Er wollte mehr. Er nestelte am Riemen unter ihrem Kinn und schaffte es, ihn zu lösen. Ohne die Lippen von ihren zu lösen, zog er den Helm ab, ließ ihn zu Boden fallen und fuhr mit den Händen durch ihr Haar bis zu ihrem Nacken. Dann zog er sie näher an sich heran, und als plötzlich Leben in sie kam, verwandelte sich der langsame, beinahe zärtliche Kuss in etwas Drängendes, Leidenschaftliches.
    Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, stellte sich auf Zehenspitzen und machte sich mit kleinen, gierigen Bissen über seinen Mund her, und ein leises Wimmern entrang sich ihrer Kehle. Er hatte recht gehabt. Also drängte er ihre Lippen auseinander und vertiefte den Kuss. Sie brauchte es genauso wie er.
    Ihre Finger gruben sich in seine Schultern, und sein Herz hämmerte so laut, dass er nichts anderes hören konnte. Vito wollte mehr. Er hatte noch nicht einmal angefangen, sich zu holen, was er brauchte. Und das war hier auf dem Parkplatz bei ihrem Motorrad nicht zu bekommen. Er löste sich von ihrem Mund und wanderte mit den Lippen über ihr Kinn und den Hals, wo ihr Puls deutlich zu spüren war.
    Er rückte gerade so weit ab, um in ihr Gesicht sehen zu können. Ihre Augen waren geweitet, und er sah Hunger und Sehnsucht und Unsicherheit darin, aber keine Reue. Langsam ließ sie sich wieder auf die Fersen sinken, und ihre Hände glitten über seinen Arm, bis sie seine Handgelenke erreicht hatten. Sie zog seine Finger aus ihrem Haar, schloss die Augen und hielt seine Hände einige Sekunden lang umklammert. Dann ließ sie ihn behutsam los und schlug die Augen wieder auf. Die Verzweiflung

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