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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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dieser Rechner ist nicht gelöscht worden. Keine Spur von einem Virus, der Daten gefressen hat. Allerdings hat jemand da an dem Verlauf rumgepfuscht.« Vito kam zu ihm und stellte sich hinter ihn. »Was meinen Sie damit?«
    »Der Rechner des Opfers ist mit Hilfe eines Virus gelöscht worden. Hier aber hat sich ein Amateur ans Werk gemacht. Jemand wollte nicht, dass ein anderer sieht, welche Seiten er besucht hat, und hat sie daher aus der Navigationslegende geworfen. Das löscht sie aber nicht von der Festplatte.« Er sah auf. »Ein Fehler, den die Leute immer wieder machen, wenn sie von ihrem Firmencomputer aus auf Pornoseiten gehen. Sie löschen den Verlauf, aber nicht die Festplatte, so dass jeder Anfängertechniker sie leicht finden kann.«
    »Gut zu wissen«, sagte Vito trocken. »Und welche Seiten hat unser Amateur gelöscht?«
    Brent sah verwirrt auf seinen Bildschirm. »Na, das ist ja mal was Neues. Jemand wollte Klicks auf Mediavalworld.com, medievalhistory.com , fechten.com verbergen ... und hier sind Seiten für Kostüme, dann noch etwas in dem Stil, und ... Hm. Kreuzfahrten durch die Karibik.« Vito seufzte. »Ihre Hochzeitsreise. Warren und Sherry wollten heiraten. Sie hat gesagt, er habe hier und da eine Bemerkung über Kreuzfahrten fallenlassen, um - eher ungeschickt - herauszufinden, ob sie an so etwas Spaß hätte.«
    »Und diese Mittelalterseiten?«
    Vito starrte auf die Adressen. »Es passt alles zusammen. Ich weiß bloß noch nicht, wie.«
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie noch ein paar Rechner auftreiben. Ich muss zugeben, das fasziniert mich. Dieser Virus hatte einen der kniffligsten Codes, die ich je geknackt habe. Hier ist meine Karte mit Handynummer.« Er grinste, als er seinen Laptop einpackte. »Dann brauchen Sie nicht den Umweg über Jeff zu nehmen.«
    »Danke.« Vito steckte die Karte in die Tasche und rief Jen über sein Handy an.
    »McFain.« Die Verbindung war schlecht, aber Vito konnte die Müdigkeit deutlich aus Jens Stimme heraushören. »Ich bin's, Vito. Wie sieht's aus?«
    »Ich habe gerade die achte Leiche ins Kühlhaus geschickt, noch eine ältere Frau. Ohne Firlefanz.« »Also ohne Kugel im Kopf, ohne Krebs, Schrapnell, seltsame Wunden oder verdrahtete Hände.« »So ungefähr. Wir sind jetzt am letzten Grab. Oder besser: erste Reihe, erstes Grab.«
    »Und wir haben die Identität des Ritters bestätigt und möglicherweise die Lady gefunden.« »Wow.« Sie klang beeindruckt. »Schnelle Arbeit.« »Danke. Ihr seid auch nicht übel. An einem Tag sechs Leichen geborgen.«
    »Ohne Sophies Vorarbeit hätte es nicht funktioniert. Aber morgen früh geht es erst richtig los, wenn wir die Erde durchsuchen müssen, die wir beiseite geschafft haben.« »Wo wir gerade bei morgen sind - wir haben um acht ein Briefing. Schaffst du das?«
    »Wenn du für Kaffee und diese Krapfen sorgst, die es in der Bäckerei in deiner Straße gibt, ja. Warte mal eben. Da ruft mich jemand.« Eine Minute später war sie zurück.
    »Die letzte Leiche ist freigelegt.« Ihrer Stimme war frische Energie anzuhören. »Jung, weiblich. Und, Vito, ihr fehlt ein Bein.«
    Vito schnitt ein Gesicht. »Abgeschnitten?« »Nein. Muss schon vorher amputiert gewesen sein. Und, meine Güte. Wenn ich mich nicht irre ... Oh, Vito, das ist gut! Wirklich gut. Sie hat eine Platte im Schädel. Mann, das ist Gold.«
    Vito blinzelte. »Sie hat eine goldene Platte im Schädel? Das verstehe ich nicht.«
    Sie schnaubte. »Verdammt, Vito, stell dich nicht dümmer an, als du bist.«
    »Entschuldige. Ich bin nur müde. Versuch's noch mal.« »Na ja, für mich ist das bisher auch noch keine Gartenparty gewesen. Jetzt pass auf. Ihr Schädel hat sich zersetzt und eine Metallplatte freigelegt. Offensichtlich ist sie nach einer Kopfverletzung oder einer Operation eingesetzt worden. Und in ihrem Verwesungszustand ist sie nun sichtbar. Verstanden?«
    »Oh.« Er runzelte die Stirn. »Ich begreife aber immer noch nicht, warum das so gut ist.«
    »Vito, eine implantierbare Metallplatte ist ein medizinisches Produkt der Klasse drei. Klasse-drei-Produkte haben nachverfolgbare Seriennummern.« Jetzt begriff er und richtete sich kerzengerade auf. »Durch die wir sie identifizieren können.«
    »Und der Preis geht an den Mann, der gerade aufgewacht ist.«
    Vito grinste, beinahe fröhlich über die glückliche Wendung. »Ich rufe Katherine an, damit sie morgen als Allererstes mit der Amputierten anfängt. Wir sehen uns um acht.«
     
    Montag, 15. Januar,

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