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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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sicher. Vielleicht wartet er dort sogar eine Zeit lang auf seinen Bruder.«
    Grangeland deutete auf den Feuerschein über Pete’s Truck Palace. »Das da lässt sich wohl kaum geheim halten. Wahrscheinlich ist es bereits in den Nachrichten.«
    »Machen wir doch Folgendes: Wir lassen an die Presse durchsickern, dass wir am Tatort nichts weiter gefunden haben als Ernies Handy und sein Scharfschützengewehr, dass Ernie sich weiterhin auf freiem Fuß befindet und dass das FBI die Gesprächsprotokolle auswertet.«
    »Verstehe. Leonard glaubt dann, dass die Daten auf Ernies Handy ihn verraten könnten, also wird er seins wegwerfen. Dann können sie nicht mehr miteinander kommunizieren.«
    »Genau.«
    »Und wie geht’s weiter?«
    »Ich behalte Ernie solange in meiner Gewalt, bis wir seinen Bruder gefunden haben.«
    »Was? Das war aber nicht Teil der Abmachung mit Lansing. Ich …«
    »Überlegen Sie doch mal, Grangeland. Sie, ich, Harv und Direktor Lansing, wir sind die einzigen Leute auf diesem Planeten, die wissen, dass wir Ernie haben. Er steht ganz oben auf der Fahndungsliste des FBI. Wie lange lässt sich so etwas verheimlichen? Die Leute reden und die Wände haben Ohren. Das können wir nicht riskieren. Haben Sie keine Angst, ich sorge dafür, dass man Ihnen die Festnahme zuschreibt.«
    »Darüber mache ich mir keine Gedanken. Mir geht es nur darum, dass ich nicht ins Gefängnis komme.«
    »Direktor Lansing hat Sie mir unterstellt. Ich erteile Ihnen also eine dienstliche Anweisung. Ernie bleibt bei uns, bis wir Leonard haben.«
    Sie biss die Zähne zusammen und nickte.
    »Wir müssen zu dem Versteck gelangen. Nur wir vier. Wir nehmen meinen Hubschrauber.«
    »Sie besitzen einen Hubschrauber? Das war also vorhin kein Witz, als Sie sagten, Sie hätten zwanzigmal so viel Geld.«
    »Wir müssen von hier verschwinden, bevor die Kavallerie eintrifft. Übrigens, das mit dem falschen Anruf haben Sie toll gemacht.«
    »Wie geht es Ihrem Arm?«
    »Den Umständen entsprechend, nicht schlecht.«
    Sie kehrten zu Harv zurück. »Bridgestone muss womöglich ins Krankenhaus. Sie übrigens auch.«
    »Ich werde die Wunden säubern, sobald wir wieder in Sacramento sind. Wenn ich Glück habe, muss ich sie nur ein bisschen nähen und Antibiotika nehmen.«
    »Nähen und Antibiotika? Sie haben zwei Schusswunden.«
    »Ich finde es ja sehr nett von Ihnen, dass Sie sich Sorgen um mich machen, aber wir müssen uns jetzt wirklich beeilen.«
    Als sie wieder bei ihrem Gefangenen waren, nahm Grangeland dessen .45er, schüttelte den Sand aus dem Lauf, entfernte das Magazin und ließ die Patrone aus der Kammer austreten. Dann steckte sie die Waffe und das Magazin in ihre Hosentaschen. Harv kümmerte sich um Bridgestone und führte ihn zu den Fahrzeugen. Fünf Minuten später gelangten sie zu Ernies Pick-up. Genau wie er gesagt hatte, befanden sich darin fast hundertfünfzig Kilo Semtex und mehrere Dutzend Sprengkapseln. Die orangefarbenen Barren waren in Kartons verpackt, die Sprengkapseln in einer kleineren Kiste. Bevor Harv das Semtex und die Sprengkapseln in den Kofferraum des Crown Vic lud, holte Grangeland den Verbandskasten heraus. Da nicht alle Kartons hineinpassten, verstaute Harv den Rest im Laderaum des Ford Expedition. Sobald sie die Umgebung verlassen hatten, würde Grangeland ihren Kollegen vom FBI den Standort der Semtexkartons durchgeben. Der Gedanke, diese gefährliche Ladung ungeschützt zurückzulassen, gefiel Nathan nicht, aber dann sagte er sich, dass sie wohl für die nächsten paar Minuten sicher sein müsste. Er legte Ernies Sturmgewehr auf die Kartons im Kofferraum.
    Grangeland streifte sich ein Paar Latexhandschuhe über und befahl Ernie, stillzuhalten. Aus den Schnittwunden an Ernies Fingerknöcheln lief Blut, weshalb sie dringend einen Verband benötigten. Sie klemmte sich die Taschenlampe zwischen die Zähne, wickelte mehrere Lagen Mullbinde fest um die beiden verstümmelten Finger und befestigte sie mit weißem Klebeband. Ernie stöhnte unter dem Druck.
    »Sie werden es überstehen«, sagte sie.
    Nathan behielt den Gefangenen sorgfältig im Auge, als Grangeland ihn auf den Rücksitz des Crown Vic setzte und die Tür schloss. Ernie wirkte die ganze Zeit niedergeschlagen. Vielleicht war es der durch seine Verletzung hervorgerufene Schock oder die falsche Nachricht von der Ergreifung seines Bruders. Aber wahrscheinlich dämmerte es ihm allmählich, dass ihn erneut das Gefängnis erwartete … dieses Mal sogar der

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