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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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dimmte sie die Deckenbeleuchtung. Oh mein Gott, Nathan. Er war schweißgebadetund die verschwitzten Haare klebten an seinem Kopf. Stöhnend fuchtelte er mit den Händen vor dem Gesicht, als wolle er unsichtbare Dämonen verscheuchen. Plötzlich stieß er einen Schrei aus, der Holly am ganzen Körper erschauern ließ. Offenbar träumte er von seiner Gefangenschaft und Folter in Nicaragua. Sie musste daran denken, was er ihr während der Fahrt zur Hütte erzählt hatte. Einmal hatte er eine Freundin krankenhausreif geprügelt, nachdem sie ihn geweckt hatte. Aber konnte sie einfach so zusehen, wie er in seinem Albtraum gefangen war? Oder würde er von alleine aufwachen? Sie trat ein paar Schritte zurück, so weit wie möglich weg von der Couch, und rief seinen Namen.
    Keine Reaktion.
    Sie rief lauter. Wieder nichts. Was sollte sie bloß machen? Sie nahm ihren gesamten Mut zusammen und schrie seinen Namen. Endlich riss er die Augen auf. Blanke Wut spiegelte sich in ihnen. Er sprang hoch und nahm eine geduckte Kämpferhaltung ein. Seine Hand umklammerte ein unsichtbares Messer.
    »Nathan, ich bin’s.«
    Er blickte sich hastig im Zimmer um, ehe er seinen Blick auf ihr ruhen ließ. Sämtliche Instinkte rieten ihr, ihm aus dem Weg zu gehen, aber sie rührte sich nicht vom Fleck. Seinem veränderten Gesichtsausdruck entnahm sie, dass er sie erkannte. Sie lief schnell um das Sofa herum und schlang die Arme um ihn. Dabei ignorierte sie seine verschwitzte, klebrige Haut. Sie verharrten eine Weile schweigend in der Umarmung.
    Als er endlich sprach, klang seine Stimme brüchig. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach vier Uhr morgens. Alles klar bei dir?«
    »Ich habe einen Riesendurst.«
    »Ich bringe dir was zu trinken.« Ein paar Sekunden später kam sie mit einem Glas Wasser zurück und reichte es ihm.
    Er leerte es in einem Zug. »Die Motten sind wieder gekommen.«
    Sie setzten sich einander gegenüber auf den Boden.
    »Motten?«
    »Der Kerl, der mich in Nicaragua gefoltert hat, hat nachts eine grelle Lampe direkt vor meinem Gesicht aufgestellt. Das hat die Motten angezogen. Da meine Hände gefesselt waren, konnte ich sie nicht wegscheuchen.«
    »Das ist ja furchtbar.«
    »Danke für das Wasser.«
    Sie konnte sehen, dass er immer noch zitterte.
    »Es ist alles in Ordnung.«
    Aber das war es nicht. Sein Gesichtsausdruck sagte ihr etwas anderes. Die Angst war noch nicht daraus gewichen. Sie griff nach seiner Hand.
    Plötzlich musste er lachen. »Als ich dir gesagt habe, dass ich jede Menge Altlasten mit mir herumschleppe, war das ernst gemeint. Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest. Ich hatte gehofft, wenigstens heute Nacht meine Ruhe zu haben.«
    »Hey, du brauchst dich nicht zu entschuldigen.«
    Er blickte an sich herab. »Ich glaube, ich kann eine Dusche vertragen.«
    »Komm.« Sie führte ihn den Flur entlang zum Gästebad. »Soll ich dir dabei Gesellschaft leisten?«
    »Tragen Mexikaner Sombreros?«
    Sie lachte und konnte kaum glauben, wie gut sich das anfühlte. »Ich fasse das als ein Ja auf.«

    Holly setzte Nathan kurz vor fünf Uhr morgens vor dem Hyatt ab. »Harvey bekommt noch vor sechs eine Kopie von dem Band. Ich kümmere mich darum.«
    »Du hast heute wieder einen langen Tag vor dir«, sagte er.
    »Hältst du mich auf dem Laufenden?«
    »Klar, das weißt du doch.«
    »Nathan … wegen heute Morgen.«
    »Ist schon okay.«
    Sie lächelte. »Ich ruf dich später an.«
    »Passen Sie auf sich auf, Special Agent in Charge Simpson.«
    Sie lächelte ein zweites Mal, bevor sie losfuhr. Er winkte ihr nach, als sie in den Rückspiegel blickte, und ging dann durch die Lobby zu den Fahrstühlen. Harv war bestimmt schon auf, also klopfte er leise an dessen Tür. Der Spion verdunkelte sich, dann ging die Tür nach innen auf.
    »Morgen, Kollege«, sagte Nathan und trat über die Türschwelle. »Konntest du ein bisschen schlafen?«
    »Ein paar Stunden.« Harv grinste. »Und du?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Du bist ja ein ganz Schlimmer.«
    »Hey, das war im Dienst.«
    »Klar doch.«
    »Holly hat mich hergebracht. Sie fährt gerade ins Büro und kümmert sich darum, dass du spätestens um sechs dein Band hast.«
    »Ich hoffe, ich war letzte Nacht nicht zu, na ja, du weißt schon, aufdringlich ihr gegenüber wegen diesem Band.«
    »Aufdringlich? Du doch nicht.«
    »Ich hab uns etwas Kaffee gemacht. Er ist gar nicht mal schlecht.«
    »Wen holst du jetzt eigentlich aus San Diego?«
    Harv starrte ein paar Sekunden lang vor sich

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