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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Ich fahre ins Leichenschauhaus. Vielleicht ist Ian ja schon mit Samantha Altman fertig und hat etwas
Greifbares
für mich.«
    Noah zuckte zusammen, als Jack die Tür zuwarf.
    Brian Ramsey betrachtete ihn besorgt. »Alles in Ordnung mit Ihnen, Web?«
    »Zu wenig Schlaf, zu viel Kaffee.« Und zu viele bedrückende Gedanken. »Danke, dass Sie extra gekommen sind.«
    Abbott sah eindeutig unglücklich aus. »Ich schicke Girard nach Hause. Noah, gehen Sie in mein Büro.«
    Noah gehorchte wortlos, obwohl er sich wie ein kleiner Schuljunge fühlte, der zum Schuldirektor zitiert wurde.
    Zehn Minuten später schloss Abbott die Bürotür. Er hatte zwei Tassen Kaffee in den Händen. »Es gibt eine feine Grenze zwischen zu viel und nicht genug«, sagte er und reichte ihm eine Tasse.
    »Zu viel und nicht genug von was?«, wollte Noah wissen, und Abbott zuckte mit den Schultern.
    »Sagen Sie’s mir.« Er setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. »Was läuft zwischen Ihnen und Jack?«
    »Zu viel und nicht genug«, brummte Noah, dann begegnete er dem Blick seines Chefs. »Eve.«
    Abbott schien nicht überrascht. »Reden wir über Grabenkämpfe oder Kalten Krieg?«
    Noah lachte, aber es war kein freudiges Lachen. »Sowohl als auch. Jack ist wohl schon seit Monaten hinter ihr her.«
    »Ja, das wusste ich. Ich bin auch hin und wieder im Sal’s. Und heute wirft sich Eve Ihnen an den Hals.«
    Noah zog die Brauen hoch. »Das wissen Sie auch schon?«
    Abbott bedachte ihn mit einem Blick, der deutlich aussprach, was er von dieser albernen Frage hielt. »Ich habe zwei Officer losgeschickt, damit sie aufpassen, stattdessen erleben sie großes Kino. Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    Gar nichts.
Für die paar Sekunden, die er sie im Arm gehabt hatte, hatte Noah gar nichts gedacht. Außer, dass er mehr wollte. Das dachte er immer noch.
    »Es war nicht geplant, Bruce. Sie war vom Assistenten ihres Studienberaters und diesem Mistkerl Buckland bedrängt worden. Sie wollte ihre Verwicklung in diesen Fall … geheim halten. Jack hat sie beschuldigt, das nur getan zu haben, weil sie sich selbst schützen wollte.«
    »Und? Hat sie nicht?«, fragte Abbott, und Noah schüttelte den Kopf.
    »Sie weiß ja, dass es sowieso herauskommen und sie ihren Platz in diesem Programm verlieren wird.«
    »Es gibt andere Programme für Studenten.«
    »Sie meint, sie käme automatisch auf eine schwarze Liste. Wie auch immer – Jack hat sich nachher bei mir entschuldigt und zugegeben, dass er im Grunde eifersüchtig ist. Auf mich.«
    »Tja«, sagte Abbott, offenbar wieder nicht überrascht.
    »Wieso habe ich bloß den Eindruck, dass Sie sowieso alles wissen und mich nur ein Tänzchen aufführen lassen?«
    »Captain zu sein bedeutet mehr, als nur abzunicken, was Sie an Informationen bringen«, erwiderte Abbott gereizt. »Ich kenne meine Leute. Persönlichkeiten müssen zusammenpassen. Bis vergangene Woche schien das bei Ihnen und Jack der Fall zu sein.«
    Sein Tonfall wurde ein wenig freundlicher. »Sie hätten sich mal sehen müssen, als Eve gestern Abend hier mit uns gesprochen hat.«
    »Und?«, fragte Noah, jetzt selbst gereizt.
    »Sie hingen ihr förmlich an den Lippen. Muss ich Sie von diesem Fall abziehen?«
    »Nein.« Noah holte tief Luft. »Sie hat Sie wegen des Avatars angerufen?«
    »Hat sie. Ich bin ebenfalls online und schaue immer wieder nach.« Abbott deutete auf seinen Bildschirm. »Er ist noch immer da – tanzt gerade Tango. Und wenn er dort tanzt, kann es nicht Girard sein, stimmt’s? Ist es das?«
    »Zum Teil, ja. Aber es fühlt sich auch einfach nicht richtig an, Bruce. Der Mörder scheint clever zu sein, lässt sich kaum auf die Spur kommen, und dann fährt er mit dem eigenen Auto auf einen überwachten Parkplatz?«
    »Woher soll er wissen, dass er dort gefilmt wird?«
    »Weil auf dem gottverdammten Parkplatz Hunderte von Hinweisschildern stehen«, erwiderte Noah frustriert. »Abschreckung war der Sinn der Übung, wie uns der Manager erzählt hat. Er und sein Kollege von der Tankstelle haben nicht nur das Sicherheitssystem eingerichtet, sondern auch lautstark verkündet, dass es fortan vorbei ist mit der Anonymität.« Er rieb sich den Nacken. »Im Übrigen glaube ich einfach nicht daran, dass er der Täter ist. Ich mache diesen Job schon lange, und ich glaube einfach nicht daran.«
    »Jack ist ebenfalls schon lange dabei«, sagte Abbott ruhig.
    »Glauben Sie nicht, dass ich das nur allzu gut weiß? Dass er mich nicht schon mehr als einmal

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