Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose

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sexuell«, sagte Jack. »Wieso nicht?«
    »Er glaubt, er hätte es nicht nötig«, erklärte Carleton. »Er hält sich für stärker.«
    »Nein. Er hat Angst vor ihnen«, sagte Olivia, und alle Köpfe wandten sich ihr zu.
    Carleton zog die Brauen hoch. »Wie bitte?«
    Olivia zuckte mit den Schultern. »Verzeihen Sie, Doc, aber er hat sie nackt in einer Zwangsjacke vor sich und vergewaltigt sie nicht? Staffiert sie aus und schminkt sie wie Huren …«
    Noah dachte darüber nach. »Er sucht sich einsame Frauen aus, die vermutlich schon lange keinen Sex mehr gehabt haben, und macht sie in jeder Hinsicht außer der körperlichen zu Huren.«
    »Dann hängt er sie auf und wartet darauf, dass man sie findet«, beendete Jack den Satz. »Er nimmt nie ein weiteres Opfer in Angriff, bevor das letzte nicht gefunden wurde.«
    »Was wieder den Kontrollzwang hervorhebt«, sagte Carleton. »Ihre Theorie ist interessant, Olivia, aber ich kann hier keine Angst entdecken. Nur Intelligenz, Machtbestreben und den Kontrollzwang.«
    »Und Arroganz«, fügte Kane hinzu. »Indem er ein Postamt direkt gegenüber der Polizei auswählt.«
    »Mir sind bisher nur wenige arrogante Mörder begegnet, die auch Geduld hatten«, sagte Noah nachdenklich. »Alle Opfer sind innerhalb kurzer Zeit gefunden worden, bis auf Martha. Sie hat fast eine Woche unentdeckt in der Wohnung gehangen. Hat er in der Zeit die Geduld verloren? Was mag er wohl tun, Carleton? Wenn die Ordnung, die ihm so wichtig ist, gestört wird?«
    »Das hängt wohl davon ab, warum er das alles tut«, erwiderte Carleton. »Er verhöhnt Sie mit Fährten, die in Sackgassen führen. Vielleicht hasst er einfach nur Polizisten.«
    »Oder er fürchtet sie«, fügte Olivia starrsinnig hinzu, und Carleton lächelte.
    »Oder fürchtet sie«, wiederholte er. »Ich habe recherchiert und mir viele Fallstudien angesehen. Nichts, was ich gefunden habe, wies Parallelen zu diesem Fall auf. Dieser Killer ist einzigartig.«
    »Wow. Ein Hoch auf den Killer«, spottete Abbott.
    »Captain?« Faye war an der Tür und kam näher, als Abbott sie hereinwinkte. »Gerade kam ein Anruf von einer Frau, die in den Fernsehnachrichten von dem Fall gehört hat. Sie meint, sie hätte Martha Brisbane am dreizehnten Februar noch gesehen.«
    »In der Nacht ist sie gestorben«, sagte Noah. »Wer ist die Frau?«
    »Priscilla Bolyard. Sie war mit ihrem Mann in einem Coffeeshop. Martha hätte lange am Fenster gesessen und offensichtlich auf jemanden gewartet. Um viertel nach neun ist sie gegangen.«
    »Und woher weiß die Frau die Zeit noch so genau?«, fragte Noah.
    »Weil ihr Mann einen Boxkampf im Fernsehen sehen wollte und häufig auf die Uhr gesehen hat. Sie sind kurz nach Martha gegangen. Hier ist die Kontaktinformation: Priscilla und Stuart Bolyard.« Faye grinste. »Mrs. Bolyard verlangte explizit ›diesen gut aussehenden Detective vom MSP -Cover‹. Sie hat sich die Einzelheiten allein für dich aufgespart, Jack.«
    Jack rutschte tiefer in seinen Stuhl hinein. »Na, klasse«, brummte er.
    »Wir reden gemeinsam mit ihnen«, sagte Noah.
    »Momentchen«, sagte Abbott, als Noah sich erheben wollte. »Keiner verlässt den Raum. Der Fall Buckland. Setzen Sie sich und erzählen Sie uns, was wir darüber wissen müssen.«

Mittwoch, 24. Februar, 17.15 Uhr
    Eve machte es sich auf dem Sofa im Wartezimmer bequem und fuhr ihren Laptop hoch. David wurde noch immer geröntgt, also hatte sie Zeit. Sie loggte sich in Shadowland ein und sah erleichtert, dass Kathy Kirk im Ninth Circle fleißig Geschäfte machte. Eve nahm sich vor, Noah zu bitten, Kathy in dieser Nacht einen Wagen vorbeizuschicken. Alle ihre weiblichen Ultra-User waren gefährdet, aber Kathys körperlicher Zustand machte sie besonders verwundbar.
    Eve fuhr zusammen, als sie ein Geräusch hinter sich hörte, und sah über die Schulter zur Tür. »Sal.«
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte er. Er kam um eine Stuhlreihe herum und musterte sie prüfend. »Ich habe gerade gehört, was mit deinem Freund passiert ist. Es hätte auch dich treffen können.«
    »Ich hätte mich sogar treffen sollen«, sagte Eve. »Tut mir leid, Sal. Ich hätte dich anrufen müssen, um dich vor diesem Kerl zu warnen.«
    Sals verengte die Augen zu Schlitzen. »Um uns musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe die Zeichnung von diesem Arschloch in die Bar gehängt, wenn er also den Nerv hat, wiederzukommen, dann setzen wir ihn fest.«
    Sal benutzte nicht oft Kraftausdrücke, aber Eve