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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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wusste, dass er Angst hatte. Und trauerte. »Es tut mir leid wegen Looey.«
    Er räusperte sich und blickte zur Seite. »Looey war ein guter Kerl. Und Jeff Betz würde diesen Reporterverschnitt am liebsten ordentlich in die Mangel nehmen. Eve, was geschieht hier? Das ist doch verrückt.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete sie düster. »Du passt auf dich auf, okay? Und falls er zurückkommt …«
    »Falls er zurückkommt, dann war es das Letzte, was er je getan hat.«
    »Sal.« Eve nahm seinen Arm. »Versprich mir, dass du nichts –«
    »Nicht was, Eve?«, fragte er –
zu
ruhig. »Nichts Dummes tust?«
    Eve schauderte in dumpfer Vorahnung. »Nichts tust, was gefährlich sein könnte. Du bist mir wichtig.«
    Er seufzte müde. »Ach, verdammt, Eve. Ich mag es nicht, wenn dich jemand ausgerechnet in meiner Bar belästigt.«
    »Ich weiß.« Sie zögerte. »Du und Josie … ihr seid immer so gut zu mir gewesen. Wie … Eltern. Wenn dir etwas zustößt, dann verzeihe ich mir das nie.«
    Er war einen Moment still. »Okay. Callie hat deine Schicht schon übernommen. Wir passen auf sie auf.«
    »Danke. Sal – er war gestern in deinem Büro. Hat etwas in meine Tasche gelegt. Du solltest die Hintertür überprüfen und dich vergewissern, dass der Riegel vorgeschoben ist.«
    Er stieß ein frustriertes Knurren aus, doch als er sprach, war er wieder ruhig. »Okay, mach ich. Soll ich dir ein Weilchen Gesellschaft leisten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde mich besser fühlen, wenn du auf Callie aufpasst. Olivia hat den Sicherheitsdienst bereits alarmiert. Ich bin hier sicher.«
    Er erhob sich. »Also gut. Ruf mich an, wenn du mich brauchst, Liebes. Dann komme ich, so schnell ich kann.«
    »Danke.« Eve sah ihm nach. Sie konnte nur beten, dass er nichts Unüberlegtes tat. Einerseits wünschte sie, dass dieser Möchtegernreporter noch einmal in Sals Bar auftauchte, wo er es gleich mit fünfzig Polizisten zu tun bekäme, andererseits hoffte sie inständig, dass dieser Kerl sich von allen Menschen fernhielt, die ihr etwas bedeuteten.
    Eve rief eine Suchmaschine auf und hatte schon Noahs Namen eingegeben, bevor sie überhaupt begriff, was sie da tat.
    Nichts von dem, was Olivia gesagt hatte, konnte Eve von der Meinung abbringen, dass dieser »Reporter« hinter Noah her war. Aber warum? Und warum gerade jetzt? Noahs Name allein ergab eine volle Seite mit Links zu dem Artikel in der MSP über die Hat Squad. Die Links waren relativ neu, da der Artikel erst vor drei Wochen erschienen war. Drei Wochen. Amy Millhouse war vor drei Wochen gestorben. Zufall? Unwahrscheinlich.
    Eve überlegte. Der Zeitschriftenartikel hatte den Detectives ziemlich viel öffentliche Aufmerksamkeit eingebracht, und den Betroffenen war das zum größten Teil gar nicht recht. Aber es gab auch genug Leute –
wie Sal und ich –,
die stolz auf »ihre Jungs« waren.
    Und doch musste jemand etwas dagegen haben, wenn positiv über die Polizei berichtet wurde. Wer genau? Noah sperrte einen Haufen gefährlicher Verbrecher weg. Jeder von ihnen konnte persönlichen Hass entwickeln.
    »Evie? O mein Gott, Evie!«
    Eve sah auf und entdeckte Tom Hunter, der gerade den Warteraum betrat. Hinter ihm kam eine junge Frau herein. Sie war groß und blass, und ihre Augen waren rotgerändert. Verweint. Sogar aus der Entfernung konnte Eve ihre Verzweiflung spüren. Eve stellte den Laptop zur Seite, erhob sich und ergriff Toms Hände. »Es geht ihm gut«, sagte sie. »Hol erstmal tief Luft.«
    Tom tat es und stieß den Atem schaudernd wieder aus. »Ich habe deine Nachrichten gerade erst gesehen. Es tut mir leid.«
    »Wo warst du?«, fragte Eve, beugte sich vor und fügte leiser hinzu: »Und wer ist das Mädchen?«
    »Liza. Eine Bekannte«, antwortete Tom. »Wo ist David?«
    »In der Röhre. Computertomografie. Entspann dich«, sagte Eve. »Er ist bald wieder auf den Beinen.« Sie streckte Liza, die verlegen etwas abseits stand, die Hand entgegen. »Ich bin Eve.«
    Liza nahm sie, wenn auch zögernd. »Liza. Tom hat mir schon von Ihnen erzählt.«
    Eve hielt die Hand fest und betrachtete das Mädchen genauer. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. »Liza, wann hast du zum letzten Mal etwas gegessen?«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich weiß es nicht mehr.«
    Tom warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. »Aber ich habe dir doch gesagt, du sollst Lebensmittel einkaufen.«
    »Das habe ich auch getan«, fuhr sie auf. »Ich habe bloß vergessen zu essen.«
    »Die

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