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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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die vergangenen drei Wochen auch nicht.«
    »Warst du etwa
bei ihr?
«, fragte Harvey schwach. »In all diesen Nächten, als du nicht heimgekommen bist?«
    »Während Phelps wie ein Toter im Nebenzimmer gepennt hat. Ich weiß. Widerlich, nicht wahr?« Aber Dell wirkte nicht angewidert. Er wirkte … wahnsinnig.
    »Wie konntest du nur, Dell?«
    Dell schüttelte langsam den Kopf. »V war immer der Beste, der Größte. Ich kann gar nicht sagen, wie oft er mich vor dir bewahrt hat, weil du mal wieder wütend warst und er die Schuld dafür auf sich genommen hat.« Dell schien plötzlich die Luft ausgegangen zu sein. Harvey ließ ihn nicht aus den Augen. Er brauchte nur eine einzige Gelegenheit.
    »Ich wollte immer sein wie V«, fuhr Dell sehnsüchtig fort. »Er konnte die Mädchen immer rumkriegen. Als Katie mich ansprach … da nahm ich bloß, was sie mir angeboten hat. Und damit muss ich seit Jahren leben.«
    »Du hast Dell
verführt?
«, flüsterte Harvey. »Und schläfst noch immer mit ihm?«
    Tränen rannen über Katies Gesicht. » VJ hat die ganze Zeit gearbeitet. Ich war einsam, und eines Tages ist es einfach passiert. Es war nicht geplant.«
    Er starrte sie fassungslos an. »Aber du bist noch immer mit ihm zusammen.«
    »Er hat gesagt, er braucht mich.« Katie begann zu schluchzen. »Er hat gesagt, wir könnten uns Phelps nur gemeinsam schnappen. Er sollte büßen. Und ich wollte ihn büßen lassen.«
    »Oh, das wirst du«, sagte Dell. »Keine Sorge. Du bekommst eine Hauptrolle.«
    Harvey musterte seinen Sohn erneut. Das wahnsinnige Leuchten war aus seinen Augen verschwunden, doch die kühle Belustigung, die es ersetzte, jagte ihm einen noch größeren Schrecken ein. »Was hast du vor?«
    »Zuerst dachte ich, es wäre doch großartig, wenn Phelps sich selbst umbringt, weil er gerade seinen Job verloren hat. Aber dann fiel mir etwas anderes ein. Phelps liebt Frauen. Was, wenn er tot neben seiner neusten Schlampe gefunden werden würde? Wenn er ihr vor dem Selbstmord noch eine Kugel in den Kopf gejagt hätte? Was für fantastische Schlagzeilen. Endlich würde man Phelps so sehen, wie er wirklich ist.«
    »Das kannst du nicht tun«, entfuhr es Harvey.
    Dells Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Ach nein? Dann pass mal auf.«
    »Nein … nein.« Harvey taumelte gegen das Sofa. Er musste Zeit gewinnen. Katie schluchzte vor Angst. »Ich meine, du kannst doch nicht alles nur auf Phelps abwälzen. Webster war doch auch da. Was ist mit ihm?«
    »Oh, keine Sorge. Auch für ihn habe ich mir etwas ausgedacht.« Dell kam einen Schritt vor.
    »Warum Buckland?«
    Dell lächelte. Er genoss die Angst des Vaters. »Ich wollte ganz sichergehen, dass die Story auch gedruckt wird.«
    »Du hast einen Reporter umgebracht, weil du seinen Job wolltest?«
    »Nein. Ich habe ihn umgebracht, weil er sich geweigert hat, die Story zu drucken, die ich ihm diktiert habe. Er hat ständig von Journalistenethik und unbestätigten Behauptungen gefaselt.« Er trat einen weiteren Schritt vor. Der Lauf der Pistole war auf Harveys Brust gerichtet. »Ich hatte noch so viel zu schreiben und zu berichten. Du hättest mich wirklich nicht verraten dürfen, Pop.«
    »Das habe ich nicht. Das musst du mir –« Es gab ein sanftes Ploppen, und Harvey blickte ungläubig auf seine Brust hinab. Etwas Rotes breitete sich auf seinem Hemd aus, und er konnte sich nicht regen, konnte nicht mehr atmen.
    Dell beugte sich vor. »Und du hättest uns auch nicht so oft schlagen sollen. Das hier war für mich und V.« Er riss die schluchzende Katie auf die Füße. »Wir gehen.«

Mittwoch, 24. Februar, 17.30 Uhr
    »Hat dieser Bucklandverschnitt nun mit den Shadowland-Morden zu tun oder nicht?«, fragte Abbott, als Noah und Olivia ihre Geschichte beendet hatten. »Handelt es sich vielleicht um ein und dieselbe Person?«
    Carleton schüttelte den Kopf. »Das Temperament der beiden ist vollkommen unterschiedlich. Der Nachahmer geht eher unbesonnen ans Werk, der Shadowland-Mörder plant alles penibel. Beide sind gefährlich, aber nicht eine Person.«
    »Wäre das ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein«, murrte Abbott. »Aber das zeitliche Zusammentreffen kann kein Zufall sein.«
    »Dieser Hunter«, sagte Micki. »Was genau hat er gesehen?«
    »Einen schwarzen SUV «, sagte Olivia.
    »Und einen Ring«, fügte Noah hinzu. Olivia hatte diese Information bereits der Fahndungsbeschreibung hinzugefügt. Er hielt die Hand hoch. »So wie mein Collegering, aber viele Leute

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