Todesstoß / Thriller
ihre Hüften sich unruhig zu bewegen begannen, und sich erregende Laute ihrer Kehle entrangen.
Jetzt,
dachte er. Jetzt musste es sein. Langsam, ganz vorsichtig, schob er sich in sie und beobachtete sie dabei. Als ihre Blicke sich trafen, war die Erleichterung wie ein Aphrodisiakum. Die Erregung hatte gesiegt.
Und Eve auch. Er begann sich zu bewegen, ohne sie aus den Augen zu lassen, und als ihr Blick sich vor Lust verschleierte, war ihm, als habe er eine ganze Welt erobert. Als sie kam und sich um ihn zusammenzog, ließ er den Kopf auf ihre Schulter sinken und gab sich ebenfalls hin.
In den Minuten danach war die Erleichterung alles beherrschend. Ja, er hatte wohl schon stärkere Orgasmen erlebt, aber selten einen befriedigenderen. Nun rollte er sich mit ihr auf die Seite und genoss den Nachhall.
Eve stieß lautstark den Atem aus. »Gut, dass das vorbei ist«, murmelte sie.
Verdattert hob er den Kopf. »Wie bitte?«
Sie verzog das Gesicht. »Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich meinte, ach, Mist. Wir sind ins kalte Wasser gesprungen, und ich hatte große Angst, aber du warst so geduldig. Für dich dürfte es nicht besonders toll gewesen sein.« Sie zog beide Brauen hoch. »Obwohl du außergewöhnlich gut funktionierst.«
Überrascht prustete er los. »Darf ich dich informieren, dass es mir durchaus großen Spaß gemacht hat? Wie dir.«
Sie lächelte schüchtern und bezaubernd. »Das hat es.«
»Und beim nächsten Mal genießen wir es noch mehr.«
»Das nächste Mal?« Sie sah ihn neugierig an. »Wann könnte das sein?«
Er lachte wieder. »Gib mir ein paar Minuten.«
»Danke«, murmelte sie plötzlich. »Du hast verstanden, dass ich einen Anschubs brauchte.«
»Danke, dass du mir vertraut hast.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Und für … du weißt schon.«
»Ja, ich weiß schon«, erwiderte sie hoheitsvoll. »Und ich hätte nichts dagegen, es noch einmal zu tun. Falls es dir nichts ausmacht.«
»Och, ich denke, das Opfer könnte ich erbringen.«
Donnerstag, 25. Februar, 00.30 Uhr
Er fuhr an Adele Donners Haus vorbei und war entzückt, als er Donalds Wagen davor stehen sah. Das Haus war dunkel, die Bewohner lagen vermutlich in ihren Betten. Dass Donner und seine Frau in dieser Nacht bei der schon recht gebrechlichen alten Dame waren, war als Alibi herrlich untauglich.
Sollte die Hat Squad ruhig ein Weilchen mit Donner spielen. Ihn verhören. Immer wieder ausquetschen, ihm drohen. Donner würde zittern und alles leugnen. Vielleicht würden sie ihn auch sofort verhaften, obwohl Donner natürlich die Mittel hatte, um die Kaution zu stellen, die der Richter festsetzen würde. Und später würde
er
dann Donner holen und dorthin bringen, wo ihn niemand finden konnte.
Die Cops würden überall suchen, während die Presse ihr Gift versprühte und den Ruf der Hat Squad zerstörte. Wenn sie endlich am Boden war, würde man Donner finden. An einem Strick baumelnd. Sein Abschiedsbrief wäre ein volles Geständnis, und Webster, geschmäht, und verhöhnt, würde den Fall schließen müssen.
Und ich kehre zu meinem ursprünglichen Dasein zurück.
Es gab noch viel Abschaum, der beseitigt werden musste.
Er ließ das Haus von Adele Donner hinter sich. Es war Zeit für seine Nummer sechs.
Donnerstag, 25. Februar, 00.30 Uhr
Virginia Fox sah in den Spiegel und seufzte verärgert. Sie war keine Schönheit, aber bei Männern musste man das sein. Sie hoffte, dass dieser hier anders dachte, aber sie wusste, dass sie sich etwas vormachte. Sein Benutzername war Dasich. Im wahren Leben hieß er John.
Er war neu in Shadowland gewesen und hatte lernen wollen, und wie alle Männer hatte er die Fähigkeit gehabt, instinktiv die Frauen aufzuspüren, die Ahnung hatten. Sie hatte ihm geholfen, ihm beigebracht, was man wissen musste, und war hundertprozentig sicher gewesen, dass er sich verabschieden würde, sobald er genug hatte. Daher war sie nahezu schockiert gewesen, als er sie kennenlernen wollte.
Und noch schockierter, als sich herausstellte, dass er gar nicht weit weg lebte. In Wisconsin. Er wollte sie spät nachts treffen. Hätte angeblich merkwürdige Arbeitszeiten. Aber Virginia wusste, wie man das übersetzen musste. Er war verheiratet und wollte fremdgehen. Aber das spielte keine Rolle. Es würde ohnehin nicht zum Sex kommen. So weit kam es nie.
Die Männer sahen sie und nahmen Reißaus.
Dabei war sie nicht hässlich. »Ich bin vielleicht nicht so hübsch wie Natalie, aber ich kann mich durchaus sehen
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