Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
Vom Netzwerk:
Lieblingsdecke und lasse ihn hinab, wobei ich beinahe auf ihn falle, als ich mich zu weit über die Grube beuge.
    »Zu viele Leckereien, alter Freund, kein Wunder, dass du die Kaninchen nie erwischt hast.«
    Ich bin kein Mann des Gebets und glaube auch nicht an ein Leben nach dem Tode für Tiere (von Menschen ganz zu schweigen),
deshalb bleibt nur, mich zu verabschieden. Ich schaufele die ersten Brocken Erde auf seinen Körper. Als ich fertig bin, verteile ich die Blätter auf der umgegrabenen Erde und bringe die Schaufel zurück in den Schuppen. Dann gehe ich ins Haus und gieße mir einen Drink ein, zu müde, um die Treppe hochzusteigen, zu wütend, um zu schlafen.

27
    Die Kälte weckt mich schon vor der Dämmerung. Meine Glieder sind steif, schmerzen und zittern. Ich putze mir die Zähne, spritze mir heißes Wasser ins Gesicht und schaffe es, mich zu rasieren. Heute Morgen werde ich keinen Spaziergang machen. Es fühlt sich irgendwie verkehrt an. Stattdessen nehme ich meine Medikamente, koche Kaffee, setze mich an den Küchentisch und höre zu, wie Stromer an ihrem Katzenfutter knabbert.
    Wenn Gordon Ellis eine Affäre mit Sienna hatte, muss es irgendjemand gewusst haben. Es muss Hinweise gegeben haben : E-Mails, SMS, Briefe, die sie ausgetauscht haben.
    Mein Anrufbeantworter blinkt. Ich habe drei Nachrichten. Die erste ist von Bill Johnson von der Autowerkstatt.
    Ich hab auf einem Schrottplatz eine Tür für den Volvo gefunden. Sie wird nie ganz sauber schließen, aber es sollte reichen. Sie müssen mit der Hüfte dagegendrücken. Sie können den Wagen jederzeit abholen.
    Klonk!
    Annie Robinson.
    Hi, Joe, ich bin’s, Annie. Sie macht eine lange Pause, um ihre Gedanken zu ordnen. Ich hab deine Handynummer nicht. Ich hatte neulich einen schönen Abend. Ich hoffe, du auch. Ruf mich an, wenn du nach Hause kommst. Es ist egal, wenn es spät ist. Tschüss.
    Klonk!
    Dritte Nachricht. Wieder Annie.
    Noch mal hi. Ich hab mir die Geschichte, die du erwähnt
hast, noch mal angesehen … wegen Gordon. Ich hab ein paar Fotos von der Uni gefunden. Hey, ich dachte, ich könnte heute Abend was kochen. Ich verspreche, dass ich diesmal wirklich koche. Halb acht oder früher. Wie du willst. Sag mir Bescheid, wenn du kommen kannst.
    Klonk!
    Kurz nach acht dusche ich und ziehe mir Freizeitkleidung an, bevor ich den Hügel hinauf zu Emmas Schule gehe. Die Kinder kommen gerade an, warm eingepackt gegen die Kälte. Emma wird wie immer eine der Letzten sein. Eingerollt in ihre Decke schläft sie wie ein Teenager ewig lang und ignoriert jeden Weckruf. Ich kann mir vorstellen, wie Julianne sie aus dem Bett zerrt und ihr die Kleidung über den verschlafenen Kopf streift.
    Ein Stück die Straße hinunter hält Natasha Ellis mit ihrem Ford. Sie hebt Billy aus seinem Kindersitz und hängt ihm den Rucksack über die Schultern. Er trägt eine Wollmütze, die er über die Ohren gezogen hat, und in der Hand einen ausgeblichenen Tigger. Mit der anderen fasst er die Hand seiner Mutter, als sie zum Schultor gehen. Natasha bückt sich und umarmt Billy, der ihr feierlich das Stofftier überreicht, bevor er sich einer Gruppe von Freunden zuwendet.
    »Mrs. Ellis?«
    Sie dreht sich um, als sie meine Stimme hört.
    »Hallo. Joe, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Bitte nennen Sie mich Natasha. Niemand sagt Mrs. Ellis zu mir. Das klingt, als wäre ich uralt.«
    »Das sind Sie ganz bestimmt nicht.«
    Sie lacht hell. »Gordon nennt mich Nat – aber das hört sich an, als wäre ich ein Insekt oder so. Finden Sie nicht?«
    Sie trägt enge Jeans, Stiefel und einen Rollkragenpullover. Ihre Wangen sind von der Kälte gerötet.
    »Ich hatte gehofft, dass wir miteinander reden können.«

    »Ich hoffe, es ist alles in Ordnung.«
    »Kennen Sie Sienna Hegarty?«
    Natasha zieht die Brauen hoch. »Selbstverständlich. Sie hat früher für uns gebabysittet. Ich hab gehört, was passiert ist. Ein echter Schock ist das! Ich kann nicht glauben, dass sie so etwas getan hat.«
    »Ich versuche ihr zu helfen.«
    »Das ist gut. Das ist das Schöne daran, wenn man auf dem Dorf lebt – die Leute unterstützen sich gegenseitig. Finden Sie nicht?«
    Ihr Blick zuckt nach rechts, und sie hat den Mund leicht geöffnet. Sie will gehen. Meine linke Hand tippt gegen meinen Schenkel. Ein nervöser Tick.
    »Wie lange sind Sie schon verheiratet?«
    »Fast zwei Jahre.«
    » Glücklich? «
    »Was für eine seltsame Frage!«
    »Tut mir leid. Aber Sie vermissen doch bestimmt Ihre Familie. Sie sind aus

Weitere Kostenlose Bücher